Auswärtssieg beim Halleschen FC

Löwen springen aus Tabellenkeller

Erleichtert: Löwen-Dank an den mitgereisten Anhang. Foto: M. Forster

Erleichtert: Löwen-Dank an den mitgereisten Anhang. Foto: M. Forster

München/Giesing · Nach vier Niederlagen in Folge ging der TSV 1860 München in Halle erstmals wieder als Sieger vom Platz. Mann des Spiels im Trikot der Weiß-Blauen war Morris Schröter. Ihm gelangen vor 9.427 Zuschauern beim 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg im Leuna-Chemie-Stadion gegen die bis dahin zuhause noch unbesiegten Sachsen-Anhalter ein Treffer und eine Torvorbereitung. »Schröter hat gemacht, was er wollte«, ärgerte sich Halles Trainer Sreto Ristic.

Seine Mannschaft wirkte speziell beim Führungstreffer der Löwen etwas indisponiert. Die kompakt und tief gestaffelten Gäste hatten den Spielaufbau weitgehend dem Halleschen FC überlassen und lauerten auf Umschaltsituationen. Nach einer guten Viertelstunde trat erstmals Schröter in Aktion, dribbelte über das halbe Feld in den Strafraum, ließ dort noch Niklas Landgraf und Aljaz Casar ins Leere rutschen, ehe er den Ball aus spitzem Winkel über das Tor jagte (18. Min.).

Fünf Minuten später brachte Halles Nico Hug mit einem zu kurzen Rückpass seinen Mitspieler in Bedrängnis – Schröter setzte energisch nach, gewann den Zweikampf gegen Landgraf und stand plötzlich alleine vor Torhüter Sven Müller. Aus rund acht Metern beförderte er den Ball überlegt zum 0:1 ins Netz (23. Min.). Die Hausherren entwickelten bis zum Pausenpfiff keine zündende Idee, um die Defensive der Münchner in Verlegenheit zu stürzen.

In der Pause nahm der Hallesche FC drei Wechsel vor und kam mit viel Tempo aus der Kabine. Der TSV 1860 stand nun erstmals in der Partie richtig unter Druck, doch den Rot-Weißen fehlte in vielen Situationen das letzte Quäntchen zum Torerfolg. »In der zweiten Halbzeit hatten wir eine andere Wucht, leider haben wir keine Tore gemacht«, befand Ristic nach Spielschluss. Das besorgten dafür die Gäste. Nach einem Angriff durch den einsatzfreudigen Fabian Greilinger kam Schröter an der rechten Strafraumkante an den Ball und flankte an den zweiten Pfosten, wo Julian Guttau angerannt kam und zum 0:2 traf (66. Min.).

Der gebürtige Hallenser, der elf Jahre lang das HFC-Trikot trug, verbat sich allzu ausgiebigen Jubel. Guttaus dritter Treffer im siebten Spiel für die Löwen stellt eine ungewöhnliche Quote für den Linksaußen dar. Bislang stehen aus 147 Drittligaspielen in seiner Karriere insgesamt nur neun Tore zu Buche. Bei den Löwen mutiert der 23-Jährige plötzlich zum Torjäger. In der Schlussphase der Begegnung vergaben die Hausherren eine Serie an guten Gelegenheiten auf den möglichen Anschlusstreffer. Auch eine Rote Karte gegen Sechzigs Manfred Starke und wenige Minuten in Überzahl, konnten die erste Heimniederlage des Halleschen FC nicht mehr verhindern.

Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci lobte sein Team, haderte aber mit dem Platzverweis für Starke nach einem Zweikampf mit Landgraf. »Beide gehen zum Ball, er rutscht aus – dafür Rot zu geben, ist sehr hart.« In den vorangegangenen Partien habe seine Mannschaft sich oft selbst um die Früchte ihrer Arbeit gebracht, erklärte der Wahl-Schweizer und stellte fest: »Heute haben wir im Gegensatz dazu weniger Fehler gemacht.« Ob die Münchner Löwen in Halle tatsächlich eine sportliche Trendwende eingeläutet haben, wird sich am kommenden Samstag, den 30. September zeigen, wenn um 14 Uhr der Sportclub Verl von 1924 im Stadion an der Grünwalder Straße seine Aufwartung macht.

(as)

Artikel vom 24.09.2023
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