Tore auf zu den Bauerngartentagen im Freilichtmuseum

Schliersee · Es grünt und blüht!

Bauerngartentage im Freilichtmuseum. Foto: Markus Wasmeier

Bauerngartentage im Freilichtmuseum. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Gärten sind einfach etwas besonderes. Das geht ja eigentlich schon mit dem Paradies in der Bibel los oder weiter mit einem der sieben Weltwunder der Antike, den hängenden Gärten der Semiramis in Babylon. Und man könnte die Liste von berühmten Gärten schier endlos weiterführen. Reiche Römer hatten Landsitze außerhalb der Stadt, wo sie parkähnliche Anlagen unterhielten und später die französischen oder englischen Gärten sind ebenfalls nicht zu vergessen.

Sie sehen, jede Epoche hatte vielleicht einen etwas anderen Stil, wie etwa der englische Landschaftsgarten im Gegensatz zu den strengen französischen Gärten steht, aber ein Park oder Garten war für jeden Herrscher oder reichen Bürger ein wichtiges Prestigeobjekt und viel mehr noch, auch ein Platz der Ruhe oder der Gesellschaft. Denn auch Feste wurden in Gärten gefeiert. Bei uns im Freilichtmuseum stehen nächstes Wochenende unserer Museumsgärten bei den Bauerngartentagen im Mittelpunkt und alles was darin wächst und gedeiht. Bauerngärten waren sicher auch gelegentlich ein Ort der Muse, allerdings mussten Sie mehr leisten als ihren Besitzer zu erfreuen. Denn auf dem Land waren Sie eine wichtige Ergänzung der Versorgung mit Nahrungsmitteln. Daneben waren Kräutergärten für die medizinische Versorgung notwendig. Viele Apotheker zogen ihre Kräuter und Heilpflanzen selbst, um Tinkturen, Salben und andere Mittel herzustellen. Die dritte Art von Garten, die Sie neben dem Bauerngarten und dem Kräutergarten bei uns im altbayerischen Dorf finden, ist der Klostergarten. Bei der Entstehung der Klostergärten spielten die Benediktiner eine wichtige Rolle, die sehr genaue Aufzeichnungen über ihre Gartenarbeit führten und somit auch erforscht haben, welche Pflanzen welche Wirkung haben oder welche Gewächse sich gegenseitig im Wachstum unterstützen. Außerdem stand den Klöstern durch die Bibliotheken auch das Wissen aus anderen Regionen der Welt, zumindest teilweise zur Verfügung und das ließen sie einfließen und kombinierten es mit ihren eigenen Erfahrungen.

Gärten spielten schon in der Antike eine große Rolle

Wenn Sie nun am nächsten Wochenende bei uns durch das Freilichtmuseum schlendern können Sie sich von allen drei Gartenformen ein Bild machen. Im geometrisch etwas strengeren Klostergarten erfahren Sie bei unseren Führungen mehr über die Heilwirkung der Pflanzen und wie Sie sie am besten selbst ziehen können. Auch im Kräutergarten und dem bunten Bauerngarten hören Sie mehr über die Geheimnisse der Gartenkunst, die früher für die Bäuerinnen alltägliches Grundwissen waren. Und ganz ehrlich, die Arbeit lohnt sich. Denn frisch geschnittener Liebstöckel in der Suppe, oder etwas Zitronenmelisse im Mineralwasser bringen Frische und Geschmack in die Küche. Überhaupt sind der Kreativität mit frischen Kräutern keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie zum Beispiel frische Kräuter mit etwas Zucker und ein oder zwei Zitronenscheiben in Wasser ansetzen erhalten Sie in ein paar Tagen ein wunderbar frisches Kräuterkracherl. Das geht übrigens besonders gut mit Blüten, also etwa Holler, falls Sie noch welchen finden oder auch Rosenblüten eignen sich, da viele wilde Hefen darauf vorkommen. Und was glauben Sie, wie Ihre Gäste staunen, wenn Sie ihnen eine selbst gemachte Rosenlimonade anbieten?

Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum
Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben

Bei uns im Biergarten gibt es zwar keine Rosenlimonade, dafür aber hausgemachte Kräuterlimonade oder unser selbstgebrautes Museumsbier zur wohlverdienten Erfrischung. Dazu verwöhnt Sie unser Wirtshaus »Zum Wofen« mit allerhand bayerischer Schmankerl. Wenn das kein Grund ist, seinen grünen Daumen zu entdecken? Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Artikel vom 20.06.2023
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