Geschichte hautnah erleben

Schliersee · Die Wikinger legen an!

Wikingerlager im Freilichtmusem. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Ja, Sie haben die Überschrift richtig gelesen, die Wikinger legen an, also im übertragenen Sinne. Aber da die Nordmänner als große Seefahrer gelten, lassen wir sie eben anlegen. Eine Gruppe von geschichtsbegeisterten Männern und Frauen nebst Kindern lässt für uns vier Tage lang die Geschichte der sagenumwobenen Seefahrer und Händler wieder aufleben.

Der Fenrisfyrd, wie sich der Verbund aus etwa 65 Personen nennt, stellt einen Kriegerbund dar, der allerdings auch über einen großen Tross an Handwerkern und Händlern verfügt. Denn die Wikinger waren eben nicht nur große Seefahrer und Krieger, sondern auch talentierte Händler, die früh erkannten, dass florierender Handel in Friedenszeiten die besten Lebens- und Entwicklungsbedingungen schafft. Und die Handwerker waren auch auf den ausgedehnten Fahrten und Landmärschen wichtig, denn immer wieder mussten Waffen, Schiffe oder sonstige Ausrüstungsgegenstände auch unterwegs repariert werden können.

Lagerleben, Schaukämpfe und alte Handwerkstechniken

Von Donnerstag bis Sonntag haben Sie bei uns im Freilichtmuseum die Möglichkeit, Einblick zu erhalten, in eine längst vergangene Epoche europäischer Geschichte. Die Akteure stellen die Zeit um etwa 850 n. Christus dar und dieses Darstellung hat Museumsqualität.

Die Handwerkstechniken sind hervorragend recherchiert und man bekommt eine gute Vorstellung, wie weit entwickelt die Wikinger zu dieser Zeit bereits waren. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen!

Aber zurück nach Bayern, denn am Donnerstag wird hier der Vatertag gefeiert, an dem wir nach den letzten Jahren der Zwangspause endlich wieder unser beliebtes Seifenkistenrennen veranstalten. Ich darf Sie einladen, den Vatertagsausflug vielleicht mit der ganzen Familie bei uns im altbayerischen Dorf zu verbringen.

Anmelden kann man sich für das Seifenkistenrennen vorab über unsere Homepage, es ist aber auch am Renntag ab 9.30 Uhr noch möglich, sich zu registrieren. Die Seifenkisten werden gestellt, es gibt eine Rennklasse für Erwachsene und eine weitere für Kinder bis 16 Jahre. Übrigens, dass die Seifenkisten so heißen ist reiner Zufall. Ein US-Fotograf nahm ein Bild von Kindern auf, die sich ein Gefährt aus alten Sperrholzplatten von Versandverpackungen bastelten. Sie hatten dabei Holzkisten von Seifen- und Käseproduzenten. Das Foto des Fahrzeugs mit den Seifenkisten wurde in der »Daily News« in Ohio veröffentlicht und so setzte sich der Name »soap box« durch, sonst hätten wir vielleicht am Donnerstag ein Käsekistenrennen, wer weiß?

So ist es manchmal in der Geschichte, egal ob bei banalen Dingen wie der Seifenkiste oder bei großen politischen Entwicklungen, oft spielt der Zufall eine große Rolle. Deswegen finde ich die Arbeit im Freilichtmuseum so spannend!

Lassen Sie sich anstecken von der Begeisterung unserer Museumsmannschaft und erleben auch Sie die Faszination unserer Geschichte, bei einem gemütlichen Ausflug in unser altbayerisches Dorf. Und keine Sorge, unserer Museum ist ein lebendiges Museum, wie etwa der Besuch der Wikinger verdeutlicht, aber auch unsere Werkstätten sind regelmäßig in Betrieb, in der Brauerei stellen wir nach alter Tradition Bier her, das Sie dann im Wirtshaus »Zum Wofen« probieren können, begleitet von hausgemachten Schmankerln oder Kaffee und Kuchen. Und wenn man dann so im Biergarten sitzt und auf das Gelände blickt, darf man ruhig ein bisschen träumen, von längst vergangenen Zeiten.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 13.05.2023
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