Sensation: Maibaum seit 20 Jahren erstmals geklaut

Unterschleißheim · Wieder weiß-blau

Ausgelöst, bemalt und aufgestellt: der Maibaum am Rathausplatz mit Beteiligten. Foto: Stadt Unterschleißheim

Ausgelöst, bemalt und aufgestellt: der Maibaum am Rathausplatz mit Beteiligten. Foto: Stadt Unterschleißheim

Unterschleißheim · Dem 1. Mai hatten viele entgegengefiebert: Die einen, weil sie ihn in vollen Zügen mit dem Deutschlandticket auswärtig genießen wollten. Die anderen, weil sie ihn vor vollen Krügen daheim feiern wollten.

Bei einer Maibaumaufstellung muss man aber doch dabei sein! Gerade heuer, denn da gab es Machenschaften im Vorfeld, die aufgedeckt gehörten. Zum Rathausplatz hatten es dann auch mehrere hundert Menschen geschafft, auch wenn es recht kühl war und der starke Regen gerade dann einsetzte, als man den Baum in die Höhe bringen wollte.

Aber gleich zur eigentlichen Sensation. Mindestens 20 Jahre hatte es das nicht gegeben. Der Maibaum war geklaut gewesen! Zum Tathergang kann Folgendes berichtet werden: Der Baum war Mitte April aus dem Forst bei Amperpettenbach nach Unterschleißheim an einen geheimen Ort geschafft worden.

Zettel mit Telefonnummer statt Baum im Versteck

Dennoch fand die Feuerwehr am Morgen des 19. April statt des bereits entrindeten Baums nur einen Zettel mit einer Telefonnummer vor. Hinterlassen von den Tätern, die eine Auslöse forderten. Man rief an, man wurde sich einig, der Baum wurde zurückgebracht. Danach bewachte man ihn allerdings rund um die Uhr.

Der Maibaum ist diesmal wieder weiß-blau bemalt, das letzte Mal war er ja ganz naturnah geblieben, weil die zwischenmenschlichen Kontakte nicht sein sollten. Noch ein weiterer Grund, um anzustoßen – aber die Geschichte mit dem geklauten Baum war ja auch schon nicht schlecht! Pfarrer Johannes Streitberger segnete ihn, die Schützenkompanie feuerte eine Salve ab, der Erste Bürgermeister, Christoph Böck, machte den Bieranstich und dann ging es los.

Segen, Bandltanz und Schuhplattler

Die Stadtkapelle spielte auf, die Würmbachtaler vollführten Bandltanz und Schuhplattler und auch die Siebenbürger Sachsen tanzten, dass es eine Freude war. Die Unterschleißheimer ließen sich die Krüge von der Feuerwehr füllen und prosteten sich zu. Die Kinder durften mit einem Spritzschlauch ein gemaltes Haus in Flammen retten. Es war also ein rundum gelungener Tag, dieser Tag der Arbeit. Die Maibaumgruppe Lohhof Süd hatte ihren Baum übrigens schon am 30. April aufgestellt, der Maibaum an der Johann-Schmid-Straße darf noch ein Jahr stehen, wenn er dem Wetter trotzt.

Jetzt möchte der Leser bestimmt noch wissen, wer die Maibaumdiebe gewesen waren: Ein paar Burschen aus dem Freisinger Landkreis. Es waren Einzeltäter, ein Verein steckte nicht dahinter. Sie forderten als Auslöse ein gemeinsames Fest – und das können sie gerne haben.

Gepflegte Traditionen in und um München und den Landkreisen
1. Mai - Tanz rund um den Maibaum - Bayerisches Brauchtum
Termine, Tanz- und Maibaum-Aktivitäten und Maibaum-Pflege
Gel(i)ebtes bayerisches Brauchtum
Termine für Hoagartn, Musikstammtische, Trachtlertreff, Volkstheater, Volksfeste …

Artikel vom 09.05.2023
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