Heide-Aktionstag hilft Wiesenbrütern

Freimann · In Ruhe Flügge werden

Direkt auf dem Boden baut die seltene Feldlerche ihr Nest, in dem sie ihre Nachkommen ausbrütet. Foto: S. Gersthofer

Direkt auf dem Boden baut die seltene Feldlerche ihr Nest, in dem sie ihre Nachkommen ausbrütet. Foto: S. Gersthofer

Freimann · Im Münchner Norden befand sich ursprünglich ein zusammenhängendes Gebiet an Heidelandschaft von circa 15.000 Hektar. Dort konnte sich über die Jahrhunderte ein einzigartiges Mosaik von verschiedenen Pflanzen und zum Teil seltenen Tieren entwickeln.

Diese tierischen und pflanzlichen Bewohner bevorzugen offene, oft sehr weiträumige und meist störungsarme Lebensräume. Und genau diese finden sie auf den Flächen der Panzerwiese und der Fröttmaninger Heide vor.

Europas wertvollste Heidelandschaften

Im Gebiet der Fröttmaniger Heide und der Panzerwiese gibt es zudem sehr viele flache Tümpel, in die auch die seltene Wechselkröte und der Laubfrosch ihre Eier ablegen. Die Gebiete zählen zu den wertvollsten Heidelandschaften Europas. Eine weitere Tierart, die sich hier wohlfühlt, inzwischen aber recht selten geworden ist, ist die Feldlerche. Die Panzerwiese ist Kinderzimmer dieser Bodenbrüter, denn diese - auch durch die Redensart "Eule oder Lerche" - bekannten Vögel bauen ihre Nester direkt am Boden. Ihre Eier befinden sich also fast schutzlos mitten in der Wiese. Und damit sie ihre Jungen ungestört ausbrüten können und diese dann in aller Ruhe flügge werden können, hat man den seltenen Tieren eine Schonzeit von Mitte März bis Mitte August eingeräumt.

Störungen durch freilaufende Hunde vermeiden

Doch leider wissen dies noch nicht alle Bürger. Besonders seit der Corona-Zeit, als man nirgends hinfahren oder -fliegen konnte, haben die Münchner wieder die heimatlichen Naherholungsgebiete - und darunter auch die Fröttmaninger Heide oder auch die Panzerwiese - entdeckt. Einige lassen dabei auch ihre Hunde frei laufen, mit der Folge, dass diese in die Schutzzonen eindringen und die empfindlichen Wildtiere stören und gefährden. Meist geschieht dies aus Unwissenheit.

Störungen durch freilaufende Hunde, Campen oder Drohnenflüge bedeuten für die wildlebenden Tiere großen Stress und schaden den sensiblen Arten sehr. Der respektvolle Umgang mit Schutzzonen sollte jedoch alltäglich werden, denn damit wird ein aktiver Beitrag zum Natur- und Artenschutz geleistet. Wer die heimische Artenvielfalt erhalten möchte, der genießt die Schönheit der Heimat mit Abstand!

Aufklärung am Heide-Aktionstag

Damit also der Mensch seinen Freizeitaktivitäten nachgehen kann und gleichzeitig die Tier- und Pflanzenwelt geschützt wird, möchte der Heideflächenverein im Rahmen seines Heide-Aktionstages am 6. Mai breitflächig Aufklärungsarbeit leisten. Der Schönheit der Heide ist ein ganzer Tag gewidmet. Am 6. Mai, von 14 bis 18 Uhr, veranstalten die Gebietsbetreuer des Natura 2000-Gebietes gemeinsam mit der Umweltstation HeideHaus den Heidetag. Hier hat jeder Interessierte die Gelegenheit, die Südliche Fröttmaninger Heide genau kennenzulernen und sich über die seltenen Pflanzen- und Tierarten in unserer direkten Nachbarschaft zu informieren.

Weitere Informationen erhält man auf der Homepage unter www.heideflaechenverein.de oder per E-Mail an info@heideflaechenverein.de und auch unter der Telefonnummer 089/319 5730.

Bundeswehrgelände wird Naturschutzgebiet

An den Eingängen zu dem Naturschutzgebiet, das bis 2007 Gelände der Bundeswehr war, befinden sich Tafeln, die unter anderem darüber informieren, welche Teile des Geländes ganzjährige Schutzzonen für die dort beheimateten Wildtiere sind und somit nicht betreten werden dürfen.

Unter der Adresse heideflaechenverein.de/service/info.html kann man verschiedene Flyer mit interessanten Informationen einsehen, die das friedliche Zusammenleben von Mensch und Tier zur Realität werden lassen.

Marion Habeder

Artikel vom 25.04.2023
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