Erster Heimsieg des TSV 1860 München in der Rückrunde

»Wollen uns von unserer besten Seite zeigen«

Mann des Spiels: Joseph Boyamba und sein Trainer Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

Mann des Spiels: Joseph Boyamba und sein Trainer Maurizio Jacobacci. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Rund 1.500 Anhänger des VfL Osnabrück traten am Ostersamstag die Reise zum Auswärtsspiel nach München an. Die fast 650 Kilometer Fahrstrecke zwischen beiden Städten sollte sich sportlich für sie nicht lohnen. Mit 0:3 (0:1) gingen die Lila-Weißen im Grünwalder Stadion vom Platz. Die Anhänger des TSV 1860 München dagegen feierten im offiziell ausverkauften Grünwalder Stadion ihren ersten Heimerfolg in der Rückrunde. Zu den herausragenden Akteuren auf Seiten der Weiß-Blauen zählte Doppeltorschütze Joseph Boyamba, der seine aufstrebende Form erneut unter Beweis stellte. Seit der Schweizer Trainer Maurizio Jacobacci das Zepter an der Grünwalder Straße übernommen hat, läuft es für den 26-Jährigen, der unter Vorgänger Michael Köllner nur drei Spiele über die volle Distanz bestritt.

Gegen die Niedersachsen war es auch Boyamba, der drei Minuten nach Anpfiff mit einem strammen Distanzschuss Osnabrücks Torhüter Philipp Kühn zu einer ersten Rettungstat zwang. Nach etwa zehn Minuten befreiten sich die Gäste etwas vom Druck und kamen über Standards zu Torgelegenheiten. Ein Freistoß von Manuel Haas von der rechten Seite landete im Zentrum, wo sich Marc Heider und Paterson Chato nicht einig waren und die Großchance verstreichen ließen. Beiden Mannschaften war der Respekt voreinander anzusehen – die Defensivreihen standen meist kompakt und ließen in einem intensiven Spiel nur wenig zu. Einen gefährlichen Schuss von Sechzigs Kapitän Stefan Lex nach einer knappen halben Stunde entschärfte Maxwell Gyamfi mit einer vermutlich schmerzhaften Abwehr per Kopf.

Ende der ersten Halbzeit häuften sich schließlich die Offensivaktionen auf beiden Seiten. Robert Tesche kam nach einem Osnabrücker Eckball zum Kopfball, verpasste aber einen möglichen Treffer (33. Min.). Kurz darauf konterten die Löwen gefährlich. Albion Vrenezi enteilte über die linke Seite, ließ dabei seinen Gegenspieler Haktab Omar Traore auf dem Hosenboden sitzend zurück, doch Boyambas Abschluss im Strafraum klärte Timo Beermann mit letztem Einsatz zur Ecke (37. Min.). Zwei Minuten später war die Führung für die Hausherren nicht mehr zu verhindern. Marius Wörl steckte nach schnellem Kombinationsspiel im Mittelfeld den Ball zu Boyamba durch, der Schlussmann Kühn mit einem gekonnten Heber aus acht Metern zum 1:0 überwand (39. Min.). »Da braucht es Qualität, um so ein Tor zu machen«, lobte Jacobacci den Torschützen.

Nach Wiederanpfiff entfachten die Gäste stärkeren Druck auf das Tor der Giesinger, Ein Freistoß von Haas aus zentraler Position landete am linken Außenpfosten (62. Min.). Doch was im Spiel der Osnabrücker bis zum Strafraum gefällig aussah, verpuffte im Abschluss wirkungslos. Echte Gefahr für Schlussmann Marco Hiller entstand selten. Anders die Münchner Löwen. Wieder führte ein schnell vorgetragener Konter nach einem Ballverlust der Gäste zu einem Treffer. Vrenezi spielte einen starken Ball in die Tiefe auf Boyamba, der in vollem Sprint Torhüter Kühn zum 2:0 (70. Min.) überlupfte. Fünf Minuten später gerieten die Niedersachsen in Unterzahl. Ex-Löwe Noel Niemann brannte die Sicherung durch. Mit einem brutalen Foul von hinten in die Beine fällte er an der rechten Außenbahn Marcel Bär und bekam von Schiedsrichter Patrick Kessel die Rote Karte gezeigt.

In Unterzahl fand der VfL Osnabrück kein Mittel mehr, um Torgefahr zu entwickeln. Den Schlusspunkt setzte der Giesinger Innenverteidiger Jesper Verlaat. Einen Freistoß von Vrenezi klärten Felix Higl und Timo Beermann in Form einer Kerze – den herabfallenden Ball schirmte Verlaat geschickt mit dem Körper ab und traf aus der Drehung zum 3:0-Endstand (89. Min.). Der TSV 1860 München unterbricht seine sportliche Achterbahnfahrt aus Erfolg und Misserfolg mit dem zweiten Sieg in Folge. »Wir wollen uns in den verbleibenden Spielen von unserer besten Seite zeigen«, versprach Jacobacci. Die nächste Möglichkeit dazu gibt es am kommenden Samstag, wenn die Münchner Löwen um 14 Uhr beim Aufstiegsfavoriten SV Wehen Wiesbaden gastieren.

(as)

Artikel vom 10.04.2023
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