Spannende Einblicke in längst vergangene Zeiten

Aschheim · Neue Ausstellung: Knochenzeugen

Schädel einer Frau, in deren Hinterhaupt sich mehrere Trepanationen zeigen. Dies sind Aufbohrungen der Schädeldecke, die in diesem Fall möglicherweise heilkundlich motiviert waren. Foto: AschheiMuseum

Schädel einer Frau, in deren Hinterhaupt sich mehrere Trepanationen zeigen. Dies sind Aufbohrungen der Schädeldecke, die in diesem Fall möglicherweise heilkundlich motiviert waren. Foto: AschheiMuseum

Aschheim · Die kleine Sonderausstellung im AschheiMuseum widmet sich den Verletzungen und Krankheiten der Menschen aus dem frühmittelalterlichen Gräberfeld Aschheim-Bajuwarenring. Das große Gräberfeld mit einigen hundert Verstorbenen des 6.-7. Jahrhunderts wurde zwischen 1997 und 1998 ausgegraben. Dabei kamen nicht nur wertvolle Grabbeigaben zu Tage, sondern in erster Linie die Überreste der Menschen, die in dieser Zeit lebten.

In den meisten Fällen bleibt ihre Todesursache unklar. In einigen Fällen allerdings litten die Menschen unter Krankheiten, deren Auswirkungen sich bis in die Knochen nachvollziehen ließen. Besondere Einblicke vermittelt heute die Archäogenetik, mit deren Methoden in Aschheim die Pest nachgewiesen werden konnte. Doch auch Zahnausfall, Unfälle oder körperliche Gewalt hinterließen bei einigen Individuen bleibende Spuren, die uns heute einen kleinen Einblick in menschliche Schicksale hinter den kahlen Skeletten zu geben vermögen. Die Ausstellung möchte diesen etwas anderen Blick auf die Zeit, in der Aschheim zum Dorf dieses Namens wurde, vermitteln. Vielleicht lassen sich die Amulette, der Schmuck und die Waffen, die gleichfalls in der Dauerausstellung zu sehen sind, dadurch in einem veränderten Licht betrachten.

Zu sehen von Sonntag 19. März, bis 31. Juli im AschheiMuseum. Am Sonntag, 19. März, findet um 14.30 Uhr eine Führung durch das Museum mit Schwerpunkt in der Sonderausstellung statt, eine weitere Führung nur durch die Sonderausstellung am Freitag 31. März, um 17.00 Uhr. Termine für weitere Führungen durch die Sonderausstellung werden auf der Homepage (www.aschheimuseum.byseum.de) unter „Aktuelles“ bekannt gegeben.

Artikel vom 14.03.2023
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