Lichtbilder-Vortrag über „Lebensborn“ wird wiederholt

Grafing · Großes Interesse

Das „Lebensborn“-Heim Steinhöring im Jahr 1936. US-amerikanische Truppen fanden hier mehr als 150 Kinder vor, die versorgt werden mussten. Foto: Heimatverein

Das „Lebensborn“-Heim Steinhöring im Jahr 1936. US-amerikanische Truppen fanden hier mehr als 150 Kinder vor, die versorgt werden mussten. Foto: Heimatverein

Grafing · Wegen der großen Nachfrage wird der Lichtbildervortrag über den Umgang mit den „Lebensborn“-Kindern nach 1945 am Mittwoch, 1. März, wiederholt. Er findet im Museum der Stadt Grafing, Bahnhofstraße 10, statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist für all diejenigen Geschichtsinteressierten gedacht, die beim ersten Termin keinen Platz im Vortragsraum fanden beziehungsweise damals keine Zeit hatten. Gehalten wird der Vortrag von dem reichertshofener Historiker Rudolf Oswald auf Einladung des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg.

Kaum ein Aspekt der menschenverachtenden Herrschaft des Nationalsozialismus zog - und zieht - größere Aufmerksamkeit auf sich als die Geschichte der SS-Organisation „Lebensborn“. In einer Mischung aus seriösem Aufklärungswillen und Faszination ob der völkischen Utopien, für die Himmlers Projekt „Lebensborn“ steht, beschäftigen sich seit nunmehr fünfzig Jahren historische Forschung, Populärwissenschaft und Erinnerungskultur. Untergegangen ist er mit dem Totalitarismus in Deutschland; gleichwohl endet die institutionelle Geschichte des SS-Vereins nicht im Frühjahr 1945. US-amerikanische Truppen fanden im letzten Stützpunkt des „Lebensborn“ in Steinhöring mehr als 150 Kinder vor, die versorgt werden mussten. Vormundschaften, die die Organisation übernommen hatte, mussten weitergeführt werden. Schließlich waren für die minderjährigen Schützlinge Vermögenswerte angesammelt worden. Betraut mit der Aufgabe, das Erbe des „Lebensborn“ zu verwalten, wurden zwei Wohlfahrtsverbände, die sich weltanschaulich in absolutem Gegensatz zum Nationalsozialismus positioniert hatten: Der Caritasverband sowie die Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising. Auf welche Weise diese beiden Vereinigungen der Verantwortung gerecht wurden, die sie übernommen hatten, steht im Zentrum des Lichtbilder-Vortrages.

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