Unterföhring · Standort gefunden

Das Haus in der Tulpenstraße 10 steht fortan dem Trägerverein FamilienHaus zur Verfügung. Es soll eine Anlaufstelle für Unterföhringer Familien werden. Foto: Gemeinde Ufg/bäu

Unterföhring · Die derzeit leerstehende gemeindliche Liegenschaft an der Tulpenstraße 10 kann künftig und bis auf weiteres vom Trägerverein FamilienHaus Unterföhring als Familienzentrum genutzt werden. Einem entsprechenden Antrag des Vereins vom 17. Dezember 2022 hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12. Januar 2023 zugestimmt.

Das FamilienHaus hatte den Antrag damit begründet, dass die infrastrukturelle Entwicklung für Familien in Unterföhring sehr wichtig sei. Es bestehe dringender Bedarf an Räumlichkeiten für die weitere Durchführung von Hebammen- und Antistresssprechstunden, Rückbildungsgymnastik, Geburtsvorbereitung, offener Treffs wie des Krabbeltreffs und weiterer Angebote, die allen Familien offenstehen. Durch die neue Heimat an der Tulpenstraße kann der Verein seine Aktivitäten nun an einem Ort bündeln – und bei schönem Wetter einige davon im Garten anbieten. Verschiedene Interimslösungen, auf die das FamilienHaus bislang in der Gemeinde ausgewichen ist, werden fortan nicht mehr benötigt. Dazu zählen auch die angemieteten Räume in der ehemaligen Pfarrvilla.

Ein fest verortetes Familienzentrum hat Unterföhring also nun – und auch ein Mehrgenerationenzentrum wird konkreter. Wenn im April 2026 nach derzeitigem Stand das neue Rathaus in der neuen Unterföhringer Ortsmitte am S-Bahnhof fertiggestellt sein wird, zieht die Verwaltung um und verlässt das bestehende Rathaus an der Münchner Straße 70. Auf dem bisherigen Rathausareal soll dann anschließend ein Mehrgenerationenzentrum entstehen. Das hat der Gemeinderat kürzlich ebenfalls befürwortet – und damit einstimmig einem gemeinsamen Antrag des Seniorenbeirats, des Fördervereins Soziale Dienste Unterföhring und der Nachbarschaftshilfe Unterföhring entsprochen.

Angebote für alle Generationen

Das Mehrgenerationenzentrum sei nicht als ein Gebäude mit generationenübergreifenden Wohnungen gedacht, heißt es in der Antragsbegründung. Vielmehr sei es ein Projekt, in dem die sozialen Vereine mit generationenübergreifenden Angeboten in Unterföhring wie AWO, FamilienHaus, FSD, Helferkreis, Nachbarschaftshilfe, Seniorenbeirat oder VdK sowie sich anbietende Nahversorger „ihre Heimat finden könnten“. Dort auch eine Tagespflege zu integrieren sei „denkbar und wünschenswert“, heißt es in dem Antrag. Der Wunsch, die sozialen Institutionen und Beratungsstellen an einem Ort zusammenzuführen, sei von den Bürgern schon häufig geäußert worden. Auf dem derzeitigen Rathausareal sei diese Möglichkeit 2026 dann gegeben, zumal die Nähe zum Feringahaus, dem Seniorenzentrum und der Grundschule noch weitere generationenübergreifende Begegnungen ermögliche.

Der Gemeinderat beauftragte durch seinen Beschluss nun die Verwaltung, dem Gremium ein detailliertes Konzept über die geplanten Nutzungen und die damit verbundenen Rahmenbedingungen vorzulegen. In die Ausgestaltung des Mehrgenerationenzentrums sollen alle Gremien einbezogen werden, die auch an der Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts der Gemeinde beteiligt sind.

Keine Festlegung auf Sanierung

Die Frage, ob das Mehrgenerationenzentrum in einem dann sanierten alten Rathausgebäude oder aber einem Neubau an gleicher Stelle umgesetzt wird, wollte ein Antrag der PWU-Fraktion klären. Darin sprach sie sich dafür aus, das Mehrgenerationenzentrum möglichst in einem sanierten Rathausgebäude vorzusehen, weil dadurch zum einen das identitätsstiftende architektonische Unikat samt Tiefgarage erhalten würde, das einen Teil der Ortsgeschichte verkörpere. Zum anderen bliebe auch die Parkanlage mit ihrem alten Baumbestand bestehen. Der Antrag wurde nach lebhafter Diskussion vom Gremium mit einem Patt von 12:12 Stimmen abgelehnt.

Artikel vom 24.01.2023
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