Keine Chance für Langfinger und Einbrecher

Giesing/Harlaching · Stopp den Diebstahl!

Der stellvertretende Leiter der PI 23, Erster Hauptkommissar Helmut Biermeier (r.) und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann (l.) haben jede Menge gute Tipps parat, damit das geliebte Zweirad nicht in falsche Hände kommt. Foto: hw

Der stellvertretende Leiter der PI 23, Erster Hauptkommissar Helmut Biermeier (r.) und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann (l.) haben jede Menge gute Tipps parat, damit das geliebte Zweirad nicht in falsche Hände kommt. Foto: hw

Giesing/Harlaching · Mit der Zeitumstellung hat sie wieder begonnen, die Hauptsaison für Einbrecher und Diebe. Zwar sind bereits im Vorfeld der früher hereinbrechenden Dämmerung die Einbruchszahlen gestiegen, doch wird es den Langfingern durch die früh hereinbrechende Dunkelheit noch einfacher gemacht, festzustellen, ob sich jemand zuhause befindet oder nicht.

Waren die Zahlen was Einbruch und Diebstahl anbetrifft in den letzten beiden Jahren aufgrund der Pandemie begleitenden Umstände wie Lockdown und vermehrtes Homeoffice erfreulich niedrig, treiben jetzt wieder verstärkt die Verbrecher ihr Unwesen. Damit man nicht unversehens Opfer eines solchen Delikts wird, haben der stellvertretende Leiter der PI 23, Erster Hauptkommissar Helmut Biermeier und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann jede Menge gute Tipps parat.

Hohe „Nachfrage“ nach E-Bikes

Stark gestiegen sind in letzter Zeit vor allem die Diebstähle von E-Bikes. Die Täter würden diese aber in der Regel nicht für ihren persönlichen Gebrauch stehlen, sondern „auftragsmäßig“ und im großen Stil. Dazu würden auch gerne Kellerabteile aufgebrochen oder in Tiefgaragen eingestiegen. Wer sein E-Bike oder teures Rennrad schützen möchte, sollte darauf achten, es an einem unverrückbaren Gegenstand anzuschließen. „Es ist leider keine große Sache ein abgeschlossenes E-Bike wegzutragen und in einen Transporter zu heben. Ist das Fahrrad aber mit einem sehr guten Schloss an einem festen Gegenstand angekettet, wird dem Dieb sein Tun erschwert und so die Tat möglicherweise vereitelt“, so Dieter Heumann. Wichtig sei das Rad codieren zu lassen und es in der kostenlosen Fahrradpass-App der Polizei zu registrieren. Den Fahrradpass kann man auch als kostenlose App im App Store beziehungsweise im Google Play Store herunterladen. Ein polizeilicher Fahrradpass steigert die Chancen, Fahrraddiebe zu überführen und den rechtmäßigen Eigentümer des gestohlenen Rads zu finden. Mit dem Pass lassen sich alle wichtigen Merkmale eines Fahrrads bequem verwalten und bei Diebstahl schnell und einfach an die Polizei und die Versicherung weiterleiten.

Es können damit alle Daten zur Identifizierung eines gestohlenen Fahrrads und für die Suche nach dem Eigentümer problemlos gespeichert werden. Dazu gehören beispielsweise die Rahmen- und Codiernummer, Angaben zum Radtyp, Hersteller und Modell, eine genaue Beschreibung des Rads sowie Fotos, erklärt die Polizei. Wichtig sei es, im Fall eines Falles den Diebstahl sofort der Polizei zu melden, was in Bayern unter anderem auch online möglich ist. Kontrolliert die Polizei verdächtige Transporter und findet dort mehrere Fahrräder und E-Bikes vor, kann nur anhand einer Anzeige und der Fahrradnummer zweifelsfrei nachgewiesen werden, ob es sich dabei um Diebesgut handelt.

Die Fahrräder werden von den Tätern oftmals gar nicht als Ganzes verkauft, sondern ausgeschlachtet und die Einzelteile zum Verkauf angeboten. So kann später kaum nachgewiesen werden, woher diese einzelnen Teile stammen. In der PI 23 gibt es für derlei Delikte einen eigenen Beamten, der sich um Fahrraddiebstähle kümmert. Der Erfolg gibt den Beamten recht, statt eine Aufklärungsquote von münchenweit rund 8,5 Prozent liegt man in der PI 23 bei stolzen 16,5 Prozent. Gerne berät hier die Polizei dabei, wie man sein Rad optimal vor Langfingern schützt. Mehr dazu findet man auch unter www.polizei-beratung.de

Tipps gegen ungebetene Gäste

Sehr erfreut zeigen sich der stellvertretende Leiter der PI 23, Erster Hauptkommissar Helmut Biermeier und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann darüber, dass viele Einbrüche im Versuch stecken bleiben. „Viele Bürger haben ihre Fenster und Türen nachgerüstet, so dass ein schneller Einbruch nicht möglich ist. Was der Einbrecher aber in der Regel nicht hat ist Zeit.

Kommt er nicht binnen kürzester Zeit in das Objekt seiner Wahl wird er wahrscheinlich davon ablassen und sein Glück woanders versuchen“, berichtet Helmut Biermeier. Trotzdem sei es wichtig die Polizei zu benachrichtigen, auch wenn die Täter nicht ins Objekt gekommen sind, betonen die beiden Polizeibeamten. Die Tatversuche geben darüber Aufschluss, ob verstärkt im Einsatzgebiet Einbrecher unterwegs sind. Oftmals können auch Spuren am Objekt aufgenommen werden, die bei Festnahmen den verschiedenen Tätern zugeordnet werden können und so das Strafmaß beeinflussen.

Während viele Bürger ihre Fenster und Türen im Erdgeschoss inzwischen gesichert haben, fehlen oftmals diese Maßnahmen im 1. oder 2. Stock. Auch hier sollte man nicht nachlässig sein und beispielsweise Fenster in Abwesenheit gekippt lassen. Die beiden erfahrenen Polizeibeamten berichten in diesem Zusammenhang von einem Fall, bei dem die Täter über die Regenrinne in die oberen Stockwerke geklettert waren. Viele weitere Tipps zur Prävention findet man unter www.k-einbruch.de

hw

Artikel vom 08.11.2022
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