Zu Ehren des heiligen Leonhard unterwegs

Schliersee · Leonhardifahrt in Schliersee

Aufwendiges Zaumzeug zu Ehren des hl.  Leonhard. Foto: Markus Wasmeier

Aufwendiges Zaumzeug zu Ehren des hl. Leonhard. Foto: Markus Wasmeier

Schliersee · Die Saison neigt sich dem Ende zu und das bei wunderbar mildem Herbstwetter. Das ist schon ein besonders verlängerter Altweibersommer, den wir gerade erleben! Trotzdem, in zwei Wochen endet für uns das Museumsjahr 2022, traditionell am Tag der Leonhardifahrt in Schliersee, am 6. November, dem Gedenktag des heiligen Leonhard.

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Ihm zu Ehren finden um diesen Tag herum etliche Umritte in ganz Bayern statt, der berühmteste ist wahrscheinlich die Leonhardifahrt in Bad Tölz. Der heilige Leonhard wird verehrt als Schutzpatron der Nutztiere und ursprünglich eigentlich der Gefangenen, weswegen er auch in der Regel mit Ketten dargestellt wird.Es scheint auch so zu sein, dass man diese Ketten der Gefangenen erst später zu »Viehketten« umgedeutet hat, also der heilige Leonhard erst nachträglich zum Patron der Tiere wurde.

Wie dem auch sei, es gibt in vielen Gemeinden eine Kirche oder Kapelle, die dem heiligen Leonhard geweiht ist, denn der Schutz und die Unversehrtheit der Tiere war für die Bauern früher nach der eigenen Gesundheit das höchste Gut. Wertvoll waren die Tiere als Arbeitstier, aber natürlich auch als Milch- oder Mastvieh. Und die Bauern hatten nicht so viele Tiere wie heute, sodass der Ausfall eines einzelnen Tieres schon ein großer Verlust war. Deswegen verwundert es nicht, dass man dem heiligen Leonhard zum Dank durchaus einen erheblichen Aufwand betrieb und auch heute noch betreibt.

Bei uns hier am Schliersee führt die Leonhardifahrt vom Ort heraus nach Fischhausen, an die, dem heiligen Leonhard gewidmete Wallfahrtskirche, wo auch die Pferdesegnung stattfindet. Anschließend führt der Zug direkt bei uns durch das Freilichtmuseum hinauf ins altbayerische Dorf.

Festlich geschmückte Kutschen und Truhenwägen sind dann zu sehen, gezogen von ebenso festlich geschmückten Pferden. Aufwändig sind da die Mähnen der Tiere geflochten, das Fell gestriegelt und das Zaumzeug aufpoliert. Auf den Wägen und Kutschen sind die Menschen nicht weniger festlich herausgeputzt. Es gibt Themenwägen, die eine bestimmte Alltagssituation darstellen, oder zu Ehren des heiligen Leonhard gestaltet sind und wieder andere, auf denen bestimmte Trachtengruppen in ihrer jeweiligen historischen Tracht zu sehen sind.

Die letzten beiden Jahre war die Durchführung der Leonhardifahrt leider so nicht möglich und deswegen freue ich mich ganz besonders, dass es dieses Jahr wieder klappt! Besuchen Sie uns doch auch an diesem besonderen Tag und bestaunen Sie die prächtige Leonhardifahrt in beeindruckender Kulisse.

Wenn die Pferde in der Kühle des Morgens dampfend daherkommen, ist das schon ein unglaublicher Anblick. Da schlagen die Herzen der großen und kleinen Pferdenarren höher!

Im altbayerischen Dorf haben Sie dann auch die Möglichkeit direkt mit den Vierbeinern »anzubandeln« und die geschmückten Gefährte aus der Nähe zu betrachten.

Und unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« versorgt Sie mit allen leiblichen Genüssen, die Sie sich nur wünschen können. Unser selbstgebrautes Museumsbier rundet diesen Genuss gehaltvoll ab und der Eintritt ist wie immer am letzten Saisontag frei.

Ich freue mich jetzt in den letzten beiden Wochen noch auf zahlreiche Besucher, die den Herbst noch mit allen Sinnen bei uns im altbayerischen Dorf genießen wollen. Vielleicht sind Sie ja auch dabei?

Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 22.10.2022
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