Bücherschränke bieten jederzeit neues Lesevergnügen

München-Ost · Einfach nachhaltig

Lesespaß für Ramersdorf: Den Bücherschrank am Kustermannpark gibt es seit Anfang des Jahres. Foto: bas

Lesespaß für Ramersdorf: Den Bücherschrank am Kustermannpark gibt es seit Anfang des Jahres. Foto: bas

München-Ost · Rund um die Uhr neuen Lesespaß bieten die offenen Bücherschränke, die man auch in den östlichen Münchner Stadtteilen an einigen markanten Stellen findet. Zugegeben, die eingestellten Bücher und Magazine sind oft nicht mehr nagelneu – aber dafür ist das Prinzip einfach und nachhaltig zugleich.

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Ein offener Bücherschrank funktioniert denkbar simpel: Die Leserinnen und Leser können zu jeder Tages- und Nachtzeit selbst aktiv werden, Bücher in den Schrank einstellen, die sie anderen noch zum Lesen empfehlen möchten, oder aber Bücher kostenfrei herausnehmen, die sie interessieren. Auch Kinder- und Jugendliteratur ist willkommen. Nicht erlaubt ist gewaltverherrlichendes, rassistisches oder pornografisches Material. Dass die Bücher möglichst gut erhalten sein sollten, ist naheliegend.

Hinter jedem Bücherschrank stehen ehrenamtliche Patinnen und Paten, die Ordnung auf den Regalen halten und bei Bedarf auch aussortieren. Das älteste Exemplar von Münchens offenen Bücherschränken steht in Schwabing: 2013 wurde der Schrank am Nordbad eröffnet. Die Idee dafür hatten die Initiatoren aus Wien mitgebracht, wo es schon länger viele solcher kostenlosen Freiluftbibliotheken gibt. Inzwischen hat nahezu jeder Münchner Stadtteil einen offenen Bücherschrank vorzuweisen, die oft nicht nur zum kostenlosen Nachschub mit Literatur, sondern auch als Treffpunkt für die Nachbarn dienen.

Seit Jahresbegeginn gibt es einen offenen Bücherschrank auch im nördlichen Ramersdorf: Er befindet sich in der St.-Cajetan-Straße, gegenüber dem Eingang zum Kustermannpark. Aufgestellt worden ist der Schrank auf die Initiative engagierter Anwohner hin. Zu den Förderern gehören der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA 16) und die Caritas. Die Planungszeit betrug etwa zwei Jahre. "Die Reaktionen der Passanten unseres Viertels waren zu hundert Prozent positiv", erklärte Bücherschrank-Patin Johanna Koch-Fehrmann bei der Eröffnung. Einen weiteren, sehr kleinen Bücherschrank gibt es in Ramersdorf in der Berger-Kreuz-Straße, gegenüber der Hausnummer 59.

In Haidhausen steht der Bücherschrank zentral am Genoveva-Schauer-Platz, einer kleinen Freifläche an der Ecke Milch-/Stein-/Sedanstraße. Eröffnet wurde der Schrank vor etwa zwei Jahren, die entscheidende Initiative war von Nina Reitz, die für die SPD im Bezirksausschuss Au-Haidhausen sitzt, und dem Verein AKA (Aktiv für interKulturellen Austausch) ausgegangen. Der Bücherschrank ist wetterfest und hat sich in das Bild des Genoveva-Schauer-Platzes eingefügt, wo Passanten dank mehrerer Bänke auch gleich schmökern können.

Am Grünspitz und am Kolumbusplatz

Auf mehrere Bücherschränke können die Giesingerinnen und Giesinger zugreifen. Einer davon steht zentral gelegen am Grünspitz (Eingang Tegernseer Landstraße), ein weiterer vor dem Poesiemuseum "Spix" (Ecke Tegernseer Landstraße/Spixstraße). Am "Halt 58", der von der Untergiesinger Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben" mit viel Herzblut und Kreativität umgestalteten ehemaligen Bushaltestelle am Kolumbusplatz, darf ein Bücherschrank ebenfalls nicht fehlen – hier ist das Tauschregal in einer historischen Telefonzelle eingerichtet worden.

Ein Stück weiter nördlich, am Hergottseck 2, hat auch die Au ihren eigenen offenen Bücherschrank (man könnte auch sagen, eine Bücherhütte), und wer in Berg am Laim wohnt, der sollte am Grünen Markt fündig werden.

Wer einen weiteren offenen, jederzeit zugänglichen Bücherschrank in Haidhausen, der Au, Giesing, Ramersdorf oder Berg am Laim kennt, kann uns diesen per E-Mail an redaktion@wochenanzeiger.de mitteilen.

Artikel vom 31.08.2022
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