Virginia-Depot soll weiter aufgewertet werden

Lerchenau · Voller Einsatz für die Artenvielfalt

Das Virginia-Depot im Hochsommer. Foto: Ulrich Schwab

Das Virginia-Depot im Hochsommer. Foto: Ulrich Schwab

Lerchenau · Von außen fast verborgen, liegt das Virginia-Depot im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl auf ehemaligem Kasernengelände. Auf mittlerweile 17 Hektar erstreckt sich hier eine echte Naturoase.

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Seit 2007 arbeiten das Staatliche Bauamt München 1, der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und das Planungsbüro Luz Landschaftsarchitekten München gemeinsam daran, die Artenvielfalt auf diesem Biotopkomplex weiter zu fördern. Von 2012 bis 2016 war das Biotop durch umfassende Ausgleichsmaßnahmen ökologisch aufgewertet sowie vergrößert worden. Seit 2017 entwickelt eine naturschutzfachliche Pflege die dortige Artenvielfalt weiter.

LBV nach Pause wieder im Einsatz

Der LBV München freut sich sehr, dass er nach einer zehnjährigen Pause wieder auf den hochwertigen Magerrasen- und Saumbereichen mit Balkenmäher und viel Herzblut tätig werden kann. „Bereits seit 2002 sind wir mit dem Virginia-Depot eng verbunden“, erklärt Heinz Sedlmeier, Geschäftsführer des LBV München. „Wir haben durch unsere ersten Maßnahmen zusammen mit Anwohnerinnen und Anwohnern die Biotopflächen im Virginia-Depot vor dem Verschwinden bewahrt und anschließend über zehn Jahre die seltenen Tier- und Pflanzenarten auf der Fläche durch unsere Pflege gefördert. Nun können wir unser Wissen hier endlich wieder für Flora und Fauna einsetzen.“

Das Staatliche Bauamt München 1 entwickelte in Zusammenarbeit mit Luz Landschaftsarchitekten das Pflege- und Entwicklungskonzept, das den zahlreichen Ausgleichsflächen im Virginia-Depot zugrunde liegt. Auf rund zehn Hektar wurden Ausgleichsflächen geschaffen, deren Herstellung und Pflege von den Landschaftsarchitekten geplant und begleitet wurde. Für die Pflegemaßnahmen im Frühjahr, Sommer und Winter werden die Pläne an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, um eine ideale Entwicklung der Einzelflächen zu erreichen.

Flora und Fauna fast ungestört

Ein Grund für die besondere Qualität der Flächen ist, dass das Areal über Jahrzehnte nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war, so dass sich Flora und Fauna dort ungestört entwickeln konnten. Die seit 2015 zweijährig durchgeführten Monitoringberichte bestätigen die wachsende Artenvielfalt der Flora und Fauna. „Es ist großartig zu sehen, wie sich der gesamte Biotopkomplex kontinuierlich weiterentwickelt“, freut sich Veronika Metz vom Staatlichen Bauamt München 1.

Aber es bleibt weiterhin viel zu tun. Die hochwertigen Bereiche müssen durch kontinuierliche Pflege in ihrer Qualität erhalten werden – Stichwort: Kulturlandschaft – und die noch nährstoffreicheren Bereiche weiter ausgehagert werden, um passende Bedingungen für seltene Arten wie den Fransenenzian oder das kleine Mädesüß zu schaffen.

Artikel vom 23.08.2022
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