Münchner Löwen erzwingen Siegtreffer gegen Oldenburg

Mit aller Konsequenz zum zweiten Saisonerfolg

Beim Siegtreffer: Jesper Verlaat. Foto: Anne Wild

Beim Siegtreffer: Jesper Verlaat. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Das Gastspiel des Drittliga-Aufsteigers Verein für Bewegungsspiele 1897 Oldenburg beim Turn- und Sportverein München von 1860 war eine Premiere für beide Klubs. Noch nie in ihrer langen Geschichte hatten sie sich zuvor auf dem Rasen gegenübergestanden. Wolfgang Sidka (68), Anfang der 1980er Jahre Profispieler bei den Münchner Löwen, führt seit knapp eineinhalb Jahren das Amt des Präsidenten bei den 665 Mitglieder zählenden Niedersachsen. Zum Auftritt im ausverkauften Grünwalder Stadion begleiteten die Blau-Weißen unter dem Motto »Ey, ab in den Süden – dem VfB hinterher« rund 400 Anhänger, die einen starken Auftritt ihres Teams und einen knappen 1:0 (0:0) Sieg der favorisierten Sechzger erlebten.

Es kommt in Giesing nicht oft vor, dass der Gegner von den Heimfans mit Applaus verabschiedet wird. Dem VfB Oldenburg wurde diese seltene Ehre zuteil. Die Norddeutschen boten vor allem in der ersten Halbzeit einen couragierten Auftritt, versteckten sich nicht und erspielten sich, angetrieben vom aus Zwickau gekommenen Mittelfeldakteur Manfred Starke, mehrere gute Torgelegenheiten. Bereits nach drei Minuten verpasste nach einem weiten Einwurf von der rechten Seite Mittelstürmer Affam Ifeadigo mit einem Schuss aus der Drehung nur knapp die mögliche Führung. In der zwanzigsten Minute setzte Starke einen Flankenball aus kurzer Distanz freistehend neben den Pfosten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff strich ein Kopfball des Routiniers über die Querlatte (44. Min.).

Bei den Löwen boten sich dem stark spielenden Meris Skenderovic, der den Vorzug vor Fynn-Luca Lakenmacher erhalten hatte, zwei gute Möglichkeiten (12. und 44. Min.). Es gelang dem Aufsteiger die optisch leicht feldüberlegenen Hausherren über weite Strecken vom eigenen Strafraum fern zu halten. Das torlose Remis zur Halbzeit war leistungsgerecht. Nach Wiederanpfiff sollte sich das Bild ändern. Nun drückte das Team von Trainer Michael Köllner mit Macht auf den Führungstreffer und die Oldenburger Defensive hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Torhüter Sebastian Mielitz verhinderte mit mehreren starken Paraden eine mögliche Münchner Führung. Die Gäste waren bei ihren Befreiungsversuchen immer wieder um spielerische Lösungen bemüht. Die beste Chance auf einen Treffer für den VfB bot sich dem eingewechselten Jakob Bookjans, der nach einem Konterangriff über Starke und Kebba Badjie frei vor Marco Hiller auftauchte, aber am gut reagierenden Schlussmann scheiterte (66. Min.). Vier Minuten später krachte ein Schuss des beim TSV 1860 für Stefan Lex gekommenen Christopher Lannert aus 22 Metern an die Querlatte.

Eine Linksflanke von Phillipp Steinhart setzte Yannick Deichmann mit einem Flugkopfball am langen Eck vorbei (73. Min.). Nach einer Ecke von Erik Tallig kam der aufgerückte Münchner Innenverteidiger Jesper Verlaat zum Kopfball – seinen gefährlichen Aufsetzer entschärfte Mielitz mit einer Blitzreaktion (74. Min.). Die Führung für die Hausherren lag nun in der Luft und konnte eine Minute später auch nicht mehr verhindert werden. Eine weite Flanke von Lannert erreichte Deichmann, der am Fünfmeterraum ins Zentrum köpfte, wo Verlaat das Leder aus kurzer Distanz mit der Brust zum 1:0 über die Linie lenkte (75. Min.). In der Schlussviertelstunde waren die Gäste um den Ausgleich bemüht, ohne dabei zu zwingenden Torgelegenheiten zu kommen. Der TSV 1860 München brachte seine Führung souverän über die Zeit.

Trainer Michael Köllner zeigte sich glücklich über den zweiten Sieg seiner Mannschaft im zweiten Saisonspiel. Noch während der Woche hatte er eindringlich vor der Stärke des Aufsteigers aus Norddeutschland gewarnt und sah sich in seiner Einschätzung bestätigt: »Oldenburg ist taktisch sehr gut entwickelt und verfügt über eine gute Mannschaft.« Dem Oberpfälzer gefiel die Konsequenz seiner Mannschaft, mit der sie den Siegtreffer regelrecht erzwang. »Es war immer wieder ein Anlaufen, immer wieder haben wir versucht, eine Lücke zu finden im gegnerischen Verbund. Oldenburg hat extrem leidenschaftlich verteidigt.« Das Tor sei dann eine Willensleistung gewesen.

Bereits am Dienstagabend sind die Weiß-Blauen an gleicher Stelle erneut gefordert. Zu Gast im Grünwalder Stadion ist um 19 Uhr der mit einem Remis – in Oldenburg – und einem Sieg – gegen den FSV Zwickau – stark in die Saison gestarteten SV Meppen. Die Emsländer sicherten sich im Sommer die Dienste von Marvin Pourie, der als junger Spieler auch schon beim TSV 1860 München am Ball war. Dem Stürmer gelang zuletzt gegen Zwickau ein Hattrick.

(as)

Artikel vom 07.08.2022
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