Zum 100. Geburtstag

Siedlervereinigung Moosach-Eigenhaus feiert Sommerfest

Der Simmerleinplatz liegt zwischen Moosacher Bahnhof und Allacher Straße. Hier feiert die Siedlervereinigung Moosach-Eigenhaus ihren 100. Geburtstag. Foto. Verein

Der Simmerleinplatz liegt zwischen Moosacher Bahnhof und Allacher Straße. Hier feiert die Siedlervereinigung Moosach-Eigenhaus ihren 100. Geburtstag. Foto. Verein

Moosach · Die Siedlervereinigung Moosach-Eigenhaus hatte ihren 100. Geburtstag zwar schon im vergangenen Jahr. Coronabedingt kann der Verein die große Feier aber erst jetzt nachholen, eingeladen sind Mitglieder, Nachbarn und alle Interessierten.

Am Samstag, 6. August, um 15 Uhr, beginnt das Fest am Simmerleinplatz, der parallel zur Netzerstraße, im Viertel zwischen Moosacher Bahnhof und Allacher Straße liegt. Die freiwillige Feuerwehr Moosach hat ihr Kommen mit einem Löschzug zugesagt. Für die Kinder gibt es auf der Grünfläche ein Unterhaltungsprogramm mit Stelzenclowns, Luftballontieren und Kinderschminken. Für das leibliche Wohl ist zuerst mit Kaffee und Kuchen und später mit Herzhaftem vom Grill gesorgt, dazu gibt es Bier vom Fass und andere Getränke. Gegen Abend wird dann Livemusik aufspielen.

Der Simmerleinplatz, benannt nach Anton Simmerlein (1867-1936), der 95.000 Mark für das Bürgerheim an der Dall’Armistraße stiftete, ist auch der Ort, an dem sich die Siedlervereinigung Moosach-Eigenhaus vor über 100 Jahren gründete. Ein eingetragener Verein wurde sie allerdings erst im Januar 2005. Zum 1. Juli 1913 war das Dorf Moosach nach München eingemeindet worden. Der letzte Moosacher Bürgermeister, Valentin Netzer, versprach sich davon viele Vorteile wie die Anbindung an die Straßenbahn.

Da die bayerische Landeshauptstadt damals wie heute aus allen Nähten platzte, wies sie 1920 unter anderem das Gebiet zwischen Maria-Ward-Straße (heute Hugo-Troendle-Straße), Allacher Straße und Pasinger Straße (heute Baubergerstraße) als neues Wohnviertel aus. Grundbesitz und Hausbau waren damals noch nicht so selbstverständlich wie heute. Schnell entstanden gemeinnützige Vereine, die ihren Mitgliedern, den "Genossen", beim Erwerb von Grundstücken sowie bei der Beschaffung von Hypotheken und öffentlichen Mitteln behilflich waren. Die Genossenschaften übernahmen für ihre Mitglieder auch Bürgschaften gegenüber Baufirmen.

So kaufte zum Beispiel die Baugenossenschaft "Heimstätten-Verein Eigenhaus und Garten" Grundstücke rund um den heutigen Simmerleinplatz von Moosacher Bauern und verkaufte sie an seine Genossen weiter. 1924 wurden hier die ersten Häuser gebaut, in der heutigen Warschauer und Rigaer Straße. Damals führten nur kleine Stichwege von der Netzerstraße zu den jeweiligen Parzellen, die Straßen mussten die Genossen selbst angelegen. Aus dem Heimstätten-Verein wurde später die Siedlervereinigung, wann genau, ist nach Angaben des Vereins nicht mehr genau nachzuvollziehen. Die Siedler beschlossen, 2011 ihren 90. Geburtstag zu begehen, der 100. fiel demnach auf 2021.

Auch in der Gegenwart geht es bei der Siedlervereinigung vorrangig um Themen rund um Wohneigentum, der Verein gehört dem Eigenheimerverband Bayern an. Zudem ist es der – übrigens durchwegs weiblichen – Vorstandschaft wichtig, ein aktives Vereinsleben zu bieten. Zu den regelmäßigen Aktivitäten der Siedler gehören ein Wintergrillen, im Frühling eine Pflanzentauschbörse mit Kinderaktionen sowie gelegentliche Ausflugsfahrten. Weitere Informationen zum Verein finden sich unter www.die-moosacher.de

Artikel vom 03.08.2022
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