Zum 100. Geburtstag

Geschichtsverein Moosach erinnert an Georg Mooseder (1922-2008)

Zum 100. Geburtstag von Georg Mooseder (kleines Bild) legte eine Delegation des Geschichtsvereins Moosach ein Bouquet an seinem Grab auf dem Westfriedhof nieder. Foto: Verein

Zum 100. Geburtstag von Georg Mooseder (kleines Bild) legte eine Delegation des Geschichtsvereins Moosach ein Bouquet an seinem Grab auf dem Westfriedhof nieder. Foto: Verein

Moosach · Ende Mai wäre Georg Mooseder 100 Jahre alt geworden. Der Geschichtsverein Moosach verdankt Mooseder viel, denn er und Volker D. Laturell haben in jahrzehntelanger Arbeit das Material zusammengetragen, das dem Geschichtsverein jetzt als Grundlage seiner Arbeit dienen kann.

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Mooseder und Laturell lernten sich 1975 kennen, als Mooseder anfragte, ob man nicht gemeinsam ein Buch zur Moosacher Geschichte erarbeiten könne. Der hier begonnenen fruchtbaren und von beider Leidenschaft zur Münchner Stadtteilgeschichte und Volkskultur geprägten Freundschaft entsprang eine insgesamt 1.253 Text- und Bildseiten umfassende dreibändige Chronik, die bis heute das Standardwerk zur Moosacher Geschichte geblieben ist.

Mooseder erblickte am 24. Mai 1922 das Licht der Welt im ersten Stock der „Ney“-Sölde. Zwischen 1928 und 1936 besuchte er die Volksschule an der Leipziger Straße. Im Februar 1936 begann er eine kaufmännische Lehre bei einer Mineralölfirma. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er in Frankreich und Norditalien, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet, die bis 1946 dauerte.

Nach dem Krieg war er wieder als Sachbearbeiter bei wechselnden Mineralölfirmen tätig und machte sich schließlich 1963 mit einer eigenen Heiz- und Motorenölfirma in Moosach selbständig. 1957 heiratete er, 1959 und 1965 kamen die beiden Söhne zur Welt. Seine Frau starb jedoch bereits 1969 mit nur 42 Jahren. In dieser Zeit wandte er sich verstärkt der Familienforschung zu und schrieb die ersten Aufsätze, bald darauf begann er auch, historische Urkunden und weitere Unterlagen zur Geschichte Moosachs zu sammeln. In Zusammenarbeit mit Volker D. Laturell publizierte er neben den bereits genannten Moosach-Büchern weitere Artikel in Zeitungen, Zeitschriften, Festschriften und Kirchenführern.

Viel getan für die Heimatforschung

Nach der 1972 erfolgten zweiten Heirat und dem Umzug nach Perlach befasste er sich auch mit der Geschichte dieses Stadtteils. Mit dem Eintritt in die Rente 1988 konnte er sich der historischen Leidenschaft mit noch mehr Engagement widmen. Laturell und Mooseder legten ihre getrennt gesammelten Materialien 1994 zusammen. 1998 gründete er die „Mooseder-Stiftung“, eine gemeinnützige Einrichtung, die sich der Denkmal- und Heimatpflege widmet, und die auch dem Geschichtsverein bei der Finanzierung der Rollregalanlage geholfen hat. Bereits 1995 hatter er die Silberne Verdienstmedaille des Bezirks Oberbayern erhalten. 2008 ist Georg Mooseder, dem die Heimatforschung in Moosach so viel verdankt, verstorben.

Der Geschichtsverein betrachtet es als seine Pflicht, sein Andenken zu ehren, und hat in der neuesten Ausgabe der „Moosacher Geschichtsblätter“ eine ausführliche Würdigung seines erfolgreichen Werks veröffentlicht.

Artikel vom 14.06.2022
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