Niedersachsen nach 25 Jahren wieder im Profifußball

Letzter Drittliga-Aufsteiger: VfB Oldenburg

Teilnehmerfeld komplett: Dritte Liga. Foto: Anne Wild

Teilnehmerfeld komplett: Dritte Liga. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In zwei Aufstiegsrelegationsspielen zwischen den Meistern der Regionalligen Nord und Nordost setzte sich mit dem VfB Oldenburg der Außenseiter knapp gegen den favorisierten früheren DDR-Rekordmeister BFC Dynamo durch. In Berlin gewann der VfB mit 2:0 – im Rückspiel in Oldenburg siegten die Gäste aus der Hauptstadt mit 2:1. Die Niedersachsen sind nach der SpVgg Bayreuth, Rot-Weiss Essen und dem SV Elversberg damit der vierte und letzte Drittliga-Aufsteiger.

Vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Marschweg-Stadion brachte Max Wegner die Oldenburger in Führung (34. Min.). Niklas Brandt erzielte kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich (44. Min.). Die zweite Halbzeit blieb lange torlos, ehe Philip Schulz in der sechsten Minute der Nachspielzeit die Führung für die Berliner gelang. Ihr Torjäger Christian Beck hatte in der 56. Minute den Pfosten und in der 57. Minute die Latte getroffen. Oldenburgs Verteidiger Marcel Appiah klärte zudem nach einem Kopfball von Beck auf der Torlinie (67. Min.). Einige der rund 1.200 mitgereisten Anhänger aus dem Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen warfen in der zweiten Halbzeit Pyrotechnik auf das Spielfeld, ehe sich ein größeres Polizei-Aufgebot vor dem Berliner Fanblock postierte.

Bei den Niedersachsen, deren Präsident Wolfgang Sidka einst als Profi von 1980 bis 1982 das Trikot des TSV 1860 München trug, ist die Freude groß. Zuletzt war der Verein für Bewegungsspiele von 1897 Oldenburg zwischen 1990 und 1993 sowie in der Spielzeit 1996/97 Teilnehmer der Zweiten Liga. Die unerwartete Rückkehr in den bundesweiten Profifußball ist für die knapp 170.000 Einwohner zählende Großstadt nach einem Vierteljahrhundert ein besonderes Ereignis. Künftig misst man sich wieder mit den Rivalen VfL Osnabrück und SV Meppen in einer Liga.

Das heimische Marschweg-Stadion mit Leichtathletikanlage erfüllt allerdings nicht die Zulassungskriterien für die Dritte Liga. Es verfügt weder über eine Rasenheizung noch über Flutlicht. Zudem können aus Lärmschutzgründen keine Spiele später als 18:30 Uhr angepfiffen werden. Im ersten Jahr der Ligazugehörigkeit gelten Ausnahmen für Aufsteiger. Die Niedersachsen müssen jedoch für Abendspiele und schlechte Witterung ein Ausweichstadion benennen. Um in Oldenburg Profifußball langfristig möglich zu machen, plant die Kommune den Bau eines neuen Stadions nahe den Weser-Ems-Hallen.

(as)

Artikel vom 05.06.2022
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...