130 Jahre jung - Grünwalder Burschen feiern

Grünwalder Dorffest findet am 17. und 18. Juni auf der Festwiese statt

Ein Bild aus längst vergangenen Tagen, aber auch schon damals war klar, ohne Madeln läuft nichts. Foto: Archiv Burschenverein Einigkeit

Ein Bild aus längst vergangenen Tagen, aber auch schon damals war klar, ohne Madeln läuft nichts. Foto: Archiv Burschenverein Einigkeit

Grünwald · Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: So feiert der traditionsreiche Grünwalder Burschenverein am Freitag, 17. und Samstag, 18. Juni seinen stolzen 130. Geburtstag mit einem zünftigen Dorffest auf der Festwiese an der Oberhachinger Straße.

Aus der Taufe gehoben wurde der Verein am 10. Januar 1892. Zu den Gründungsmitgliedern zählten damals Georg Portenlänger, Georg Einhauser und Xaver Frank. Mitglied werden können alle ledigen Burschen über 16 Jahren. Allerdings muss man erst einmal als Anwärter beweisen, dasss man es ernst meint mit dem Vereinsleben und auch tatkräfitig mitarbeitet und nicht nur zum Feiern aufgelegt ist. Viel Arbeit steckt hinter dem Fest, das die Burschen in Eigenregie auf die Beine gestellt haben.

Am 17. Juni öffnet das Festgelände an der Oberhachinger Straße ab 16 Uhr seine Pforten (bei schönem Wetter wird eigens dafür der Biergarten geöffnet). Ab 18 Uhr beginnt der Festzeltbetrieb mit der Wiesn-Band "Nachtstark". Bis 18 Uhr ist freier Eintritt. Ab 20 Uhr beginnt der Barbetrieb. Am Samstag, 18. Juni, beginnt das Fest um 12 Uhr mit der Biergartenöffnung. Um 13 Uhr wird zum Spanferkelessen mit der Münsinger Blaskapelle geladen. Ab 14 Uhr startet das Familienprogramm mit vielen Attraktionen für Kinder. Um 18 Uhr beginnt der Festzeltbetrieb, es spielen die "Cagey Strings". Um 20 Uhr beginnt dann der Barbetrieb. Bis 18 Uhr ist freier Eintritt.

Zur Historie des Vereins

Ein erster Meilenstein des Traditionsvereins war die Anschaffung und Weihe einer Standarte 1922. Bis heute existiert diese Standarte, die von den Burschen in Ehren gehalten wird. 1936 löste sich der Verein aufgrund der politischen Verhältnisse auf und wurde erst 1946 wieder ins Leben gerufen.

In diesem Jahr wurde auch wieder der erste Maibaum seit 1934 aufgestellt. Der zunächst letzte Maibaum wurde indes 1960 aufgestellt, bevor der Verein im Jahr 1965 (wegen einer Heiratswelle und dem entsprechenden Mitgliederschwund) aufgelöst wurde. Dreizehn junge Grünwalder fasten sich 1983 ein Herz und gründeten den Burschenverein wieder.

Während sich die Mitgliederzahlen in den 90er Jahren bei etwa 30 eingependelt hatten, ist der Zustrom seit 2010 ungebrochen. Highlight ist alle fünf Jahre die Aufstellung des Maibaums. 2016 wurde der letzte Maibaum unter großer Anteilnahme der Bevölkerung neben der Friedenseiche aufgestellt. Stolze 39 Meter mass dieser, war damit aber noch nicht der längste Maibaum in der Geschichte Grünwalds. Der bislang längste Maibaum wurde 1955 (42,5 Meter) unter der Leitung von Paul Seidl aufgestellt.

Im Oktober 2020 musste der Baum aus Sicherheitsgründen umgelegt werden. Corona bedingt konnte noch kein neuer Maibaum aufgestellt werden. Geklaut wurde den Grünwalder Burschen der Maibaum in den letzten Jahrzehnten nicht mehr, allerdings gelang ihnen das im Gegenzug gleich zweimal in den vergangenen Jahren. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Burschen war der Bezug des eigenen Vereinsheims an der Oberhachinger Straße 1.

Die sogenannte »Hütt’n« dient seitdem als Treffpunkt für die monatlichen Stammtische, bei denen nicht nur miteinder getrunken und gefeiert wird, sondern auch alles Wichtige besprochen. Der 1. Vorstand der Burschen ist Florian Bayern, ihm zur Seite stehen als 2. Vorstand Matthias Di Vora, der Kassier Christoph Zettel und der Schriftführer Tobias Mastrodonato. Insgesamt zählt der Verein derzeit 71 Mitglieder, die sich nun schönes Wetter für ihr Fest und darüber hinaus zahlreiche gut gelaunte Gäste wünschen. hw

Artikel vom 06.06.2022
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