Spendenkampagne gestartet

Intitative für Erdinger Zwangsarbeitsdenkmal

Die Alliierten Luftaufnahme des Lagers (gelb markiert) stammt aus April 1945. Foto: NCAP

Die Alliierten Luftaufnahme des Lagers (gelb markiert) stammt aus April 1945. Foto: NCAP

Eichenkofen/Erding · Am 8. Mai startete pax christi Erding Dorfen die Spendenkampagne „Ein Zwangsarbeitsdenkmal für Erding“. Die benötigten Spendengelder in Höhe von ca. 2.500 Euro werden vollständig dazu genutzt, die geplante Errichtung einer Erinnerungsstele in der Nähe des einstigen Lagers Eichenkofen und dem ehemaligen Luftzeugamt zu unterstützen.

Das moderne Kunstwerk des Oberdinger Holzbildhauers Wolfgang Fritz soll als erstes Erinnerungszeichen dieser Art im Landkreis entstehen. Die Einweihung wird mit finanzieller Unterstützung der Stadt Erding Ende Oktober stattfinden. Zuvor konnte die im Mai 2021 abgeschlossene Initiative des Aktionsbündnisses „Gesicht für Gesicht“ über 200 Erdinger erreichen, die an zwei öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen haben, um diese Erinnerungslücke zu schließen. Am 15. Mai fand bereits ein gemeinsamer Spaziergang auf dem Erinnerungsweg von Eichenkofen zum ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlager statt. Dieses Engagement wurde im vergangenen Jahr mit dem Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet.

Begleitet wurde der Start der Kampagne am 8. Mai von der Veröffentlichung des ersten Teils einer neuen vierteiligen Dokumentation, die in Zusammenarbeit mit Museumsdirektor Harald Krause entstand und die die archäologische Funde und die Landschaft im Bereich des Lagers beleuchtet. Am 15. Mai folgt der zweite Teil, in dem der ehemalige Ortssprecher Lenz Hellinger seine Erinnerungen zum Reichsarbeitsdienst und zur Kriegszeit teilt. Der dritte Teil, der am 22. März erscheint, enthält ein Interview mit dem Heimatvertriebenen und im Lager nach 1945 aufgewachsenen Gerhard Grimm. In der vierten und letzten Folge illustriert der Historiker Giulio Salvati anhand von unveröffentlichten Luftaufnahmen und Fotographien am 29. Mai an das tragische Schicksal der über 800 ausländische Zwangsarbeiter vor Ort.

Spenden können an das folgende Konto entrichtet werden: pax christi DV München IBAN DE34 3706 0193 6031 3140 10 Stichwort: Zwangsarbeitsdenkmal Erding. Auf Wunsch können die Spender auf eine Tafel an der Stele Erwähnung finden.

Mehr Informationen unter www.erding-geschichte.de im Internet.

Artikel vom 11.05.2022
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