Im Baseball-Fieber

Die "München Caribes" stellen sich am 14. Mai vor

Einige Spieler der Jugendmannschaft der "München Caribes" mit ihrem Trainer Stefan Ondracek (rechts). Foto: Tanja Beetz

Einige Spieler der Jugendmannschaft der "München Caribes" mit ihrem Trainer Stefan Ondracek (rechts). Foto: Tanja Beetz

München-Milbertshofen-Am Hart · Schläger, Ball, Handschuh: ohne Ausrüstung geht es nicht. Pitcher, Catcher, Center Field: Wer steht wo? Wer läuft? Wer fängt? Ohne Regeln geht es auch nicht. Und die lernen sich am besten auf dem Spielfeld. Baseball ist ein populärer amerikanischer Sport. In München wird er aber auch gespielt.

"Die ideale Kombination"

Direkt an der Moosacher Straße, U-Bahnstation Oberwiesenfeld, sind die "München Caribes", der einzige Baseballverein der Landeshauptstadt, beheimatet. Gleich hinter dem hohen, stabilen Zaun befindet sich der Spielpark des Vereins mit Blick auf viel Grün und den Olympiaturm. Stefan Ondracek, Trainer aus Leidenschaft, hat seine Jugendmannschaft um sich versammelt. Zwischen einigen Lauf-Aufwärmrunden und dem Training verrät er: "Baseball ist die ideale Kombination aus Mannschafts- und Individualsport. Alles wird mitgeschrieben und jede Leistung ist neutral messbar." So sei alles sichtbar und transparent. "Man lernt, mit Misserfolg umzugehen. Und man lernt, sich schnell auf verschiedene Situationen einzustellen." Um ein gewisses Niveau zu erreichen, müsse man viel arbeiten. Als Beispiel nennt der Trainer die Sache mit dem Treffen des kleinen Balls. "Eine Trefferquote von 30 Prozent ist super."

Es begann mit einem Plakat

Stefan Ondracek kam 1987 zum Baseball. "Ich habe damals in Regensburg gewohnt und habe ein Plakat in der Stadt hängen sehen", blickt er zurück. Ein deutscher Student, der den Sport während eines Aufenthalts in den USA kennengelernt hatte, habe nach Interessierten gesucht, um Baseball hier gemeinsam zu etablieren. "Ich kannte Baseball damals nur aus der Fernsehserie ,Die Bären sind los'", sagt er. Die Plakataktion war jedenfalls erfolgreich: Ondraceks Heimatverein, die "Regensburg Legionäre", wurde gegründet. "Wir mussten das von Grund auf aufbauen." 17 Jahre spielte Ondracek in Regensburg, war außerdem Trainer, Abteilungs-Leiter und kannte sich auch im Fan-Shop aus. Dann kam er beruflich nach München.

Der Traum vom Verein

Ein paar Jahre jünger als der Regensburger Verein sind die "München Caribes". Ab den frühen 1990er Jahren kam eine Gruppe von Lateinamerikanern und Deutschen jedes Wochenende im Sommer zusammen, um in der Studentenstadt Baseball zu spielen. Einige von ihnen waren bereit, die notwendige Arbeit zu leisten, um den Traum von einem Baseballverein zu verwirklichen. Doch: die damals geltenden Regeln im Bayerischen Baseball- und Softball-Verband (BBSV) ließen Teams mit so einem hohen Ausländeranteil nicht an der Liga teilnehmen. "Nur dank der unermüdlichen Arbeit einiger Personen und der Tatsache, dass der BBSV eine Ausnahme von der Ausländerregelung machte, war es 1994 möglich, die München Caribes zu gründen", heißt es auf der Homepage des Vereins. Gespielt wurde damals in der Säbener Straße 61, direkt neben den Anlagen des FC Bayern München. Hier befand sich ein Baseballfeld der US-Streitkräfte. 2005 erfolgte der Umzug in die Moosacher Straße 99 auf das Gelände des Zentralen Hochschulsports im Olympiapark.

"Es läuft viel im Kopf ab"

Warum aber ist Baseball hierzulande nicht populärer? "Das hat viel mit Tradition zu tun. Wir haben in Deutschland eben Fußball", sagt Stefan Ondracek. Und: "Manchmal passiert beim Baseball für die Zuschauer nicht so viel fürs Auge. Es läuft viel im Kopf ab." Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über diesen Sport erfahren möchte oder auch selbst spielen will, der sollte am Samstag, 14. Mai, zum Aktionstag in die Moosacher Straße kommen. Von 9 bis 14 Uhr zeigen die "München Caribes", warum ihr Sport so faszinierend ist. An diesem Tag wird insbesondere Baseball5 vorgestellt, eine Straßenversion des klassischen Baseballs, die mit einem Gummiball gespielt wird. Angesprochen sind hier vor allem Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren. Willkommen sind aber natürlich Besucher jeden Alters. "Wir freuen uns über neue Spielerinnen und Spieler", betont Stefan Ondracek. Ziel sei es, bestehende Mannschaften zu verstärken bzw. neue zu bilden.

Anmeldung und Infos

Um besser planen zu können, bittet der Verein für die Teilnahme am Aktionstag um eine vorherige Anmeldung an schueler@caribes.de per Mail. Weitere Infos gibt es unter www.caribes.de im Internet. tab

Artikel vom 11.05.2022
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