Der 2021 gegründete FSV München ist in Ludwigsfeld daheim

Münchens jüngster Fußballverein

Erst knapp ein Jahr alt ist der FSV München, der ganz unten, also in der C-Klasse, antritt. Foto: Verein

Erst knapp ein Jahr alt ist der FSV München, der ganz unten, also in der C-Klasse, antritt. Foto: Verein

Ludwigsfeld · Einen eigenen Fußballverein gründen und in der untersten Spielklasse anfangen – was nach der Videospielserie "Fußball Manager" klingt, haben einige junge Männer aus dem Münchner Norden in die Tat umgesetzt. Der FSV München biegt gerade auf die Zielgerade seiner ersten Saison ein.

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In "nicht ganz nüchternem Zustand" sei Anfang 2021 die Idee in der Gruppe aufgekommen, erzählt Sebastian Zinsmeister, Vorstandsvorsitzender und Torwart in Personalunion. Fußball spielen sie in ihrer Freizeit alle gerne, bloß auf die bestehenden Vereine hatten sie keine Lust (mehr). Warum nicht einfach etwas eigenes, neues schaffen?

Einen Verein zu gründen, ist in der Theorie nicht schwer: Man braucht sieben Gründungsmitglieder, die eine Satzung verfassen und gemeinsam unterzeichnen müssen. "Es steckt aber viel bürokratischer und finanzieller Aufwand dahinter", meint Zinsmeister. Doch diesen nahmen die Fußballer auf sich – und dürfen als eingetragener Verein nun am Ligabetrieb des Bayerischen Fußball-Verbandes teilnehmen.

Drachen im Wappen, Name mit Geschichte

Wie der Vorstandsvorsitzende ausführt, versteht sich der im März 2021 aus der Taufe gehobene FSV als etwas anderer Verein. "Wir sind sehr klein, bei uns kann jeder seinen Input einbringen", sagt Zinsmeister. Anders ist auch das Wappen, das deutlich moderner wirkt als bei etablierten Vereinen: Es ist in rot und schwarz gehalten und zeigt einen Drachen.

Der Name, der für "Fußballsportverein" steht, sei schlicht und ergreifend noch frei gewesen, erläutert Zinsmeister. Es gab zwar mal einen FSV München, der es in den 80er und 90er Jahren bis in die damals viertklassige Landesliga Süd schaffte und mit Udo Horsmann einen früheren Bayern-Profi in seinen Reihen hatte. Dieser Club, dem eine Nähe zum Rotlichtmilieu nachgesagt wurde, löste sich aber 1999 auf, und steht in keiner Beziehung zum neuen FSV.

Etwa die Hälfte der rund 40 Mitglieder habe zuvor in einem anderen Verein Fußball gespielt, die anderen nur auf Bolzplätzen und in der Soccer-Halle, sagt Sebastian Zinsmeister. Mit dem TSV Ludwigsfeld habe man einen "coolen Partner" gefunden, der den neuen Verein auf seiner Sportanlage an der Granatstraße aufgenommen hat. Zur Saison 2021/22 startete der FSV München in der C-Klasse 3, also der untersten Liga, wo man auf Kontrahenten aus dem Münchner Norden wie SV Olympiadorf, FC Fasanerie Nord oder FC Olympia Moosach trifft – allerdings deren zweite oder dritte Mannschaften.

"Es ist ein extrem weiter Weg"

Der Erfolg ist bisher recht überschaubar: Ohne Sieg und mit nur zwei Remis liegt der FSV am Tabellenende. "Es war klar, dass es ein extrem weiter Weg ist", sagt Sebastian Zinsmeister. "Die anderen Mannschaften spielen zum Teil seit Jahren zusammen. Wir müssen noch viel trainieren."

Allerdings sind die Ergebnisse knapper geworden: Gab es in der Vorrunde noch einige richtige Klatschen, hielt der FSV die Niederlagen zuletzt in Grenzen und schoss selbst ein paar Tore. Ziel für die kommende Saison ist es zunächst, das Team zusammenzuhalten, um mittelfristig bessere Resultate zu erzielen. Neue Spieler sind immer willkommen, die Kontaktdaten findet man unter www.fsv-muenchen.de

Benjamin Schuldt

Artikel vom 28.04.2022
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