Ein Experte warnt

Klimawandel im Landkreis Ebersberg? Findet längst statt!

Klimawandel vor der Haustüre: Trockenstress, Schädlinge und saure Böden setzten den heimischen Wald mehr und mehr zu. Bild kl.: Am 28. April diskutiert der Grafinger Klima-Experte Björn Walz über den Klimawandel und seine Auswirkungen. F: sd / ©Kolpingsfa

Klimawandel vor der Haustüre: Trockenstress, Schädlinge und saure Böden setzten den heimischen Wald mehr und mehr zu. Bild kl.: Am 28. April diskutiert der Grafinger Klima-Experte Björn Walz über den Klimawandel und seine Auswirkungen. F: sd / ©Kolpingsfa

Landkreis-Ebersberg · Klimawandel – aber doch nicht bei uns? Doch! Längst sind auch im Landkreis Ebersberg die Folgen des Klimawandels unübersehbar. Wenn man sie sehen will! Der Klimawandel – die verdrängte Herausforderung“, heißt der Vortrag von Björn Walz bei der Kolpingsfamilie am Donnerstag, 28. April.

Denn die globalen und lokalen Auswirkungen werden auch bei uns sichtbar werden oder sind es schon. Weshalb der Klimaexperte warnt: „Die Augen verschließen, hilft nicht!“

Die Folgen des Klimawandels und was wir dagegen tun sollten, behandelt sein Vortrag. Walz: „Durch das jahrzehntelange Verbrennen fossiler Energieträger haben wir die Erde aufgeheizt. Können wir es schaffen, die Erderwärmung auf ein für alle Erdenbewohner erträgliches Maß einzubremsen? Wie stark wird uns sonst der Klimawandel, werden uns Hitzewellen, Starkregen, Stürme und Trockenheit auch im Landkreis in Mitleidenschaft ziehen?“

Björn Walz, Wetterexperte aus Grafing, beobachtet seit 35 Jahren das Wetter im Landkreis. Er erklärt Begriffe und Hintergründe rund um Wetter und Klima sowie wissenschaftliche Fakten. Warum ist der vom Menschen verursachte Klimawandel – im Gegensatz zu natürlichen Schwankungen – so gefährlich? Und warum bestreiten manche immer noch den Klimawandel überhaupt? Björn Walz zeigt auch (lokale) Handlungs-Optionen auf: „Jeder kann einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise leisten!“, ist Walz überzeugt.

„Wenn wir nicht endlich handeln“, werde die Jahresdurchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 von 7,5 auf 11,5 Grad steigen. Dann gebe es 100 Sommertage im Jahr mit Temperaturen von über 25 Grad" warnt Meteorologe Walz schon seit langem. Das, so Walz, hat dramatische Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Auch, weil sich die Vegetationsperiode weiter verlängert. Feldfrüchte müssen angepasst werden, Winterweizen oder Kartoffeln bekommen immer mehr Probleme und an trockenen Standorten muss mehr und mehr bewässert werden. Landwirte werden daher zunehmend mit Einbußen durch die Trockenheit konfrontiert. Auch die Unwetterereignisse werden zunehmen.

Düster sieht es auch für den Ebersberger Forst aus: Mit der Klimaerwärmung steigt die Waldbrandgefahr von Jahr zu Jahr. Der Hitzestress für die Bäume wird weiter zunehmen. Damit sinkt deren Widerstandsfähigkeit. Flachwurzler wie die Fichte haben unter diesen Bedingungen demnach keine Zukunft mehr. Der Waldumbau wird mehr und mehr zum aufdrängendem Thema. So oder so kommen also allerhand Veränderungen auf den Landkreis Ebersberg zu.

Björn Walz, 1974 geboren, wohnt in Grafing. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. Nach dem Abitur absolvierte er an der LMU in München ein Diplomstudium der physischen Geographie, angewandten Meteorologie und Fernerkundung. Er ist Senior Consultant, Underwriter und Naturgefahren-Experte bei Munich Re, der größten Rückversicherung der Welt.

Beginn der Veranstaltung ist um 20 Uhr im Kolpingzimmer des Kath. Pfarrheims in der Baldestraße 18 in Ebersberg. Gäste sind willkommen. Im Pfarrheim muss Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Das Ende der Veranstaltung ist ca. 22 Uhr.

Gegründet 1859, ist die Kolpingsfamilie Ebersberg nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der aktivsten Vereine der Kreisstadt Ebersberg. Für seine mehr als 300 Mitglieder – davon etwa ein Drittel unter 40 Jahren – veranstaltet die Kolpingsfamilie ca. 40 Veranstaltungen im Jahr. Fast alle Veranstaltungen stehen auch Nichtmitgliedern offen und sind in der Regel kostenfrei. Einnahmen aus Veranstaltungen, Aktionen und Spenden werden in die eigene Jugend- und Verbandsarbeit investiert sowie an gemeinnützige Hilfsprojekte und Organisationen regional, national und weltweit gespendet. Alle Aktiven des Vereins engagieren sich ehrenamtlich und unentgeltlich. Weitere Infos unter unter www.kolping-ebersberg.de im Internet.

Artikel vom 27.04.2022
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