Die Sonne anzapfen

Stadt Ebersberg will die Solarenergie massiv ausbauen

Die Stadt sieht die Priorität beim Ausbau der Solarenergie auf den Dächern im Stadtgebiet. Ein Beispiel hierfür ist der BRK-Kindergarten "Am Kraxelbaum". Foto: Stadt Ebersberg

Die Stadt sieht die Priorität beim Ausbau der Solarenergie auf den Dächern im Stadtgebiet. Ein Beispiel hierfür ist der BRK-Kindergarten "Am Kraxelbaum". Foto: Stadt Ebersberg

Ebersberg · Solarstrom ist die wichtigste erneuerbare Energiequelle in Ebersberg. Damit die Stadt ihre Klimaziele bis 2030 erreicht, muss sich die Leistung der hiesigen Solarstromanlagen (Photovoltaik) in diesem Zeitraum mindestens vervierfachen. Um das zu schaffen, werden auch große Photovoltaik-Anlagen auf freien Wiesenflächen in und um Ebersberg benötigt.

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Ein nicht umstrittenes Thema. Damit nur Flächen bebaut werden, die überhaupt geeignet und für die Mehrheit der Ebersberger auch akzeptabel sind, wurde deswegen vom Ebersberger Stadtrat ein Standortkonzept beschlossen, mit dessen Hilfe die ungeeigneten Standorte (Ausschlussflächen) ausgeschlossen und die geeigneten Standorte (Potenzialflächen) festgelegt wurden.

Alle "grundsätzlich geeigneten Flächen" für Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtgröße von 37 Hektar befinden sich demnach unmittelbar an und südlich der Bahntrasse zwischen Ebersberg und Steinhöring. Insbesondere die Flächen angrenzend an die Ebersberger Ortsteile Oberndorf, Ruhensdorf, Rinding, Englmeng, Traxl, Pollmoos, Dieding sowie Ober- und Unterlaufing kommen laut Standortkonzept in Betracht.

Die Stadt Ebersberg sieht die Priorität beim Ausbau der Solarenergie aber vor allem auf den Dächern im Stadtgebiet. Insbesondere große Gewerbedächer und landwirtschaftliche Gebäude sind für die Stadt von großem Interesse. Allerdings wird hier noch dringend nach interessierten Partnern gesucht.

Um in acht Jahren genug erneuerbaren Solarstrom vor Ort für alle liefern zu können, werden aber auch die Freiflächen vor der Stadt benötigt. Das Konzept hilft dabei, die sensibelsten Bereiche zu schützen und von vornherein nur noch über Flächen und Projekte zu diskutieren, die auch eine Chance haben, realisiert zu werden. „Das schafft vor allen Dingen mehr Planungssicherheit für alle Beteiligten“ resümiert erster Bürgermeister Proske. Es ersetzt aber keinesfalls die eigentliche Bauleitplanung.

Bei jeder Anlage muss stets ein Bauleitplanverfahren inklusive Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt werden, in dem zum Beispiel Belange des Naturschutzes oder Empfehlungen von Anwohnern mit den Interessen möglicher Investoren im Stadtrat abgewogen werden. Projekte auf Freiflächen sollen zudem stets mit Bürgergeld-Anteil realisiert werden, sodass auch Ebersberger Bürger von der Rendite solcher Anlagen profitieren können, die kein eigenes Dach haben.

Insbesondere die Anwohner sollten hier bevorzugt berücksichtigt werden. Die Stadt wird nun zunächst die Standorte prüfen, für die sich in den letzten zwei Jahren bereits Interessenten gemeldet hatten. Die Interessenten können bereits Anträge über die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für Ihre Projekte beantragen.

Der Stadtrat begrüßt erfahrungsgemäß jede Anstrengung von Investoren, die Naturschutzmaßnahmen ermöglichen, die über das nötige Maß hinaus gehen. Nur so kann ein einfacher Acker durchaus eine gesteigerte Artenvielfalt erhalten, wenn er mit Solarmodulen bestückt noch anderen Funktionen Raum bietet wie zum Beispiel einer Schafweide.

Auf der Internetseite der Stadt unter ebersberg.de/solarstadt-ebersberg.html findet sich das komplette Standortkonzept.

Interessierte können sich mit Fragen an den Klimaschutz- und Energiemanager der Stadt Christian Siebel wenden unter Tel. 08092/8255-56 oder E-Mail klimaschutz@ebersberg.de

Artikel vom 22.04.2022
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