Flüchtlingsfamilien sollen so gut wie es geht unterstützt werden

Unterstützungsangebote für Flüchtlinge

Das Jugendamt der Stadt München ist mit einem eigenen Büro in der Messe vertreten. Foto: Michael Nagy

Das Jugendamt der Stadt München ist mit einem eigenen Büro in der Messe vertreten. Foto: Michael Nagy

München · Derzeit ist die Messe mit rund 2.300 Personen belegt, die auf die beiden Hallen C5 und C6 verteilt sind. Der Großteil der Flüchtlinge besteht aus Frauen und Kindern. Zwei Drittel sind Minderjährige.

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Der Stadtrat hat deshalb am vergangenen Donnerstag, 7. April, den Ausbau der Frühen Hilfen für Schwangere und Familien mit kleinen Kindern sowie weitere Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche, und Familien in der Messe beschlossen.

Bürgermeisterin Verena Dietl: „Es ist uns wichtig, Kinder und Familien in der Messe möglichst gut zu unterstützen. Die Frühen Hilfen sind bereits vor Ort. Das Jugendamt ist mit einem eigenen Büro in der Messe vertreten, geht in die Hallen und kümmert sich um Konfliktsituationen, die Kinder, Jugendliche und Familien betreffen. Ab heute wird eine Spiel- und Freizeitbetreuung vor Ort durch den Kreisjugendring angeboten. Der Kreisjugendring wird auch andere offene Spielangebote in der Messe koordinieren. Außerdem hat sich die ARGE dankenswerter Weise bereit erklärt, interimsweise Sozialpädagog*innen für die Betreuung der Kinder aus anderen Bereichen abzustellen. Der vom Stadtrat beschlossene Ausbau der Angebote soll nun möglichst rasch umgesetzt werden.“

Ab dieser Woche soll auch die Asylsozialbetreuung in der Messe starten. Durch den Ausbau der Beratungen – somit von Fachkräften, die in den Hallen direkte Ansprechpersonen sein werden, unter anderem auch durch die Unterstützung von Madhouse – soll die Kommunikation mit den untergebrachten Menschen verbessert werden und auch Missverständnisse und Konfliktpotential entgegengewirkt werden.

Dorothee Schiwy: „Nach Kriegsbeginn galt zunächst die Vorgabe, dass die Unterbringung der geflüchteten Ukrainer*innen ausschließlich über die Regierung von Oberbayern erfolgt. Am 4. März nachmittags kam dann überraschend die Rückmeldung, dass die Kommunen, die Unterbringung der Geflüchteten übernehmen sollen. Seitdem haben wir als Landeshauptstadt Ankunft, Erstinformation, Unterbringung, Versorgung und Beratung von tausenden Geflüchteten übernommen. Wir haben in nur eineinhalb Wochen rund 8.000 Bettplätze aufgebaut. Jetzt haben wir ein Ankunftszentrum auf die Beine gestellt, in dem die Ankommenden behördenübergreifend erfasst und betreut werden. Ebenso organisieren wir die Abverlegung von Geflüchteten in andere Landkreise. Dazu bewältigen die verschiedenen Anlaufstellen der Stadtverwaltung täglich die Anfragen und Anträge der Geflüchteten, die in München bleiben wollen oder sofort auf finanzielle Unterstützung oder einen Krankenschein angewiesen sind – zusätzlich zu den regulären Aufgaben. Das ist eine unglaubliche Leistung der Kolleg*innen, für die ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken möchte.“

Insgesamt sind derzeit rund 3.500 Geflüchtete aus der Ukraine in Akutunterkünften der Stadt untergebracht. Dazu kommen rund 7.600 Vermittlungen in Privathaushalte durch die Münchner Freiwilligen. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass eine Vermittlung in der Regel einen Haushalt mit mehreren Personen umfasst. Die Anzahl der Personen, die derzeit in München privat untergebracht sind, lässt sich deshalb derzeit nur schätzen. In den Bürgerbüros des Kreisverwaltungsreferats haben sich bereits rund 9.800 Personen angemeldet. Für Unterstützungsleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wurden in München bereits Anträge für rund 11.000 geflüchtete Haushalte erfasst.

Artikel vom 11.04.2022
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