Annulierung aller Partien der Perlacher

Türkgücü stellt Profispielbetrieb ein

Abruptes Ende im Profifußball: Türkgücü München. Foto: Anne Wild

Abruptes Ende im Profifußball: Türkgücü München. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Türkgücü München ist finanziell gezwungen, den Profispielbetrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Die noch ausstehenden sieben Begegnungen der Saison 2021/2022 können nicht mehr ausgetragen werde. Das gab der Klub am Donnerstag über seinen Insolvenzverwalter bekannt. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilt, ist Türkgücü nicht mehr in der Lage, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und damit die Durchführung des Spielbetriebs bis zum Saisonende wirtschaftlich aufrechtzuerhalten.

Alle bislang gespielten Partien des Drittligisten aus München-Perlach werden annulliert. Türkgücü rückt ans Ende der Tabelle und steht als erster Absteiger fest. Geschäftsführer Maximilian Kothny wird in einer Pressemitteilung zitiert: » Eine weitere Aufrechterhaltung des Spielbetriebs wäre nur durch Bereitstellung neuen Kapitals von dritter Seite möglich gewesen. Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb bis Saisonende können die laufenden Kosten bei weitem nicht decken.« Es sei trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, einen neuen Investor zu finden.

Der vorzeitige Rückzug hat sichtbare Folgen für das Tabellenbild. Der 1. FC Saarbrücken, der seine beiden Spiele gegen Türkgücü gewann, verliert sechs Punkte. Waldhof Mannheim und der VfL Osnabrück büßen jeweils vier Zähler ein. Dem TSV 1860 München fehlt dagegen nur ein Punkt. Tabellenführer 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig werden drei Punkte abgezogen. Der 1. FC Kaiserslautern hätte am letzten Spieltag auf dem heimischen Betzenberg Türkgücü empfangen und beendet die Saison nun eine Woche früher. Läuft es ganz dumm für die Pfälzer, müssen sie tatenlos zusehen wie andere Klubs auf den letzten Metern an ihnen vorbeiziehen.

Manuel Hartmann, der beim DFB als Geschäftsführer Spielbetrieb für die Dritte Liga zuständig ist, erklärte auf der Verbandswebsite, es sei »für die gesamte Liga und den Wettbewerb negativ, wenn ein Klub während der Saison ausscheidet.« Ziel müsse es sein, »dass dieser Fall einmalig bleibt.« Die sportliche Zukunft des Vereins Türkgücü ist völlig unklar. Ob der Klub in der kommenden Saison in einer unteren Liga im Amateurbereich weiterspielt, oder sich als Organisation auflöst, steht nicht fest.

(as)

Artikel vom 24.03.2022
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