Mit Final-Einzug den „next step“ klar gemacht

Grafing · Drei Endspiele gegen Miesbach

 Der 14 Jahre junge ukrainische Flüchtling Pavlo Nikolaiev aus Kiew wurde in der U15 des EHC Klostersee herzlich aufgenommen und hat neue Freunde gefunden - und kann dadurch (hoffentlich) etwas gedankliche Ablenkung für sich mitnehmen. F.: smg/EHC

Der 14 Jahre junge ukrainische Flüchtling Pavlo Nikolaiev aus Kiew wurde in der U15 des EHC Klostersee herzlich aufgenommen und hat neue Freunde gefunden - und kann dadurch (hoffentlich) etwas gedankliche Ablenkung für sich mitnehmen. F.: smg/EHC

Grafing · Der EHC Klostersee hat die Halbfinal-Serie in der Eishockey-Bayernliga gegen die Amberg Wild Lions im Schnelldurchgang hinter sich gebracht. Nach dem 2:0 auf eigenem Eis und einem 5:1 beim Gastspiel in der Oberpfalz sind die Grafinger nach nur zwei Partien in das Finale eingezogen.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

Ein drittes Aufeinandertreffen mit den Wild Lions, das am gestrigen Dienstagabend in der Bärenstadt stattgefunden hätte, war nach den zwei Erfolgen nicht mehr nötig.

Einen bewegenden Moment erlebten am vergangenen Freitag beim Heim-Auftakt für die Truppe um Kapitän Bernd Rische die gut 800 Fans auf den Rängen und die dazu über 300 Zuschauer per Live-Stream auf Sprade-TV. Das erste „face off“ im Spiel hat da Pavlo Nikolaiev ausgeführt, ein bald 14-jähriger Junge aus Kiew, der nach dem schrecklichen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zusammen mit seiner Mutter in die Region zu Bekannten geflüchtet ist und sich der EHC-U15 angeschlossen hat.

Anschließend konnten die Gäste dem Angriffsdruck der Klosterseer nur im ersten Abschnitt einigermaßen standhalten. Allerdings schafften es die EHCler nach dem 1:0 aus der elften Minute trotz zahlreicher klarer Einschussmöglichkeiten nicht, den Sack frühzeitig zuzumachen. Der erlösende zweite Treffer fiel erst zwei Minuten vor dem Ende, als die Wild Lions den Keeper zugunsten eines weiteren Stürmers vom Eis genommen hatte.

Es folge ein übles Foul an Lynnden Pastachak, zu dem Dirk Salinger einen seiner Ersatzspieler angestiftet haben soll. Der Gästecoach fiel beim Gang in die Kabinen dazu noch mit eindeutig rassistischen Bemerkungen in Richtung Bob Wren aus der Rolle. Festgehalten wurde das Ganze von den Schiedsrichtern als „Ohrenzeugen“ in einem Zusatzbericht, womit wohl der Verband noch tätig werden wird. „So etwas ist unterste Schublade“, mokierte sich EHC-Trainer Dominik Quinlan. Das alles verminderte „die Lust“ der Grafinger auf ein drittes Duell weiter. Hochmotiviert ging´s zwei Tage später in Amberg weiter. Und nach einem umkämpften ersten Drittel mit viel Dominanz und Souveränität zum 5:1.

In der Endspiel-Serie „best of three“ kommt es zwischen den Klosterseern und dem TEV Miesbach, der sich in auch nur zwei Duellen gegen die Kempten Sharks durchsetzen konnte, zum absoluten Gipfel der beiden in der kompletten Saison auf Platz eins und zwei stehenden Mannschaften. „Ich denke, die zwei mit Abstand besten Teams der gesamten Spielrunde stehen sich verdient im Finale gegenüber“, betonte EHC-Cheftrainer Quinlan.

„Wir haben uns das hart erarbeitet gegen den dort erwarteten Gegner, der in der Umfrage einer Fachzeitschrift einhellig als Topfavorit bewertet wurde.“ Die Chancen würden „50:50“ stehen, es werde auf Kleinigkeiten oder den vielleicht einen Fehler mehr ankommen. Los geht die finale K.O.-Runde am Freitagabend im Grafinger Eisstadion (20 Uhr). Das zweite Treffen findet zwei Tage darauf in Miesbach statt (Sonntag, 18 Uhr). Würde eine dann entscheidende dritte Begegnung notwendig werden, wechselt das Heimrecht wieder zum EHC (nächster Dienstag, 20 Uhr), der sich diesen (kleinen) Vorteil durch den besseren Tabellenplatz in der oberen Zwischenrunde erarbeitet hat. smg

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Artikel vom 22.03.2022
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