Motto: "Wir für euch"

Johanneskirchner Schule hilft Ukraine-Flüchtlingen

Für Donnerstagabend lädt die Anni-Braun-Schule in der Musenbergstraße ein zum Benefizkonzert. Foto: Schule

Für Donnerstagabend lädt die Anni-Braun-Schule in der Musenbergstraße ein zum Benefizkonzert. Foto: Schule

Johanneskirchen · Der Krieg in der Ukraine bewegt die Menschen in München. Auch die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern der Anni-Braun-Schule in der Musenbergstraße wollten aktiv helfen.

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Vier Telefonate zwischen Schulleiterin, Konrektor, Hausmeister und Elternbeiratsvorsitzendem in den Faschingsferien waren die „Zündung“, um nach den Ferien gleich starten zu können. Und dann ging es los!

Telefonate mit der ukrainischen Gemeinde und vielen anderen Beteiligten, Spendenlisten organisieren, Ordnungssysteme überlegen, Transportwege klären, Lagerplätze finden, Briefe schreiben, Rahmenbedingungen für die Schülerinnen und Schüler schaffen, Musikensembles finden und vieles mehr – dann stand der Plan für den Schulstart am Montag, berichtet Schulleiterin Ruth Plaumann: "Wir organisieren die Spendensammlung „Wir für euch“ und richten ein Benefizkonzert aus. Das passt zu unserem Jahresmotto WIR, zugegebenermaßen zufällig."

Die Beteiligung sei enorm gewesen, berichtet Plaumann: "Wir bekamen sogar einen Anruf aus Amerika. Eine Frau erfuhr über eine Freundin von unserer Aktion und wollte direkt an uns spenden, weil wir ja „so nah dran“ sind. Das tat sie dann auch." Die bereitgestellten Säcke reichten bald nicht mehr aus. Mitte der vergangenen Woche waren bereits 20 große Umzugskartons gepackt mit Hygieneartikel, Babynahrung, Körperpflegeprodukten, Medikamenten, Kerzen, Taschenlampen und ähnlichem. Viele Spenden waren noch angekündigt, die erst zum letztmöglichen Termin an die Schule gebracht werden konnten. Die Eltern müssen arbeiten und haben keine Zeit, früher zu kommen.

Und die Schülerinnen und Schüler der seit über 30 Jahren in Johanneskirchen ansässigen staatlichen Schule zur Sprachförderung? Die halfen kräftig mit, lieferten tütenweise Spenden, falteten Kartons, beschrifteten diese auf Ukrainisch – eine vorherige Recherche im Internet machte es möglich – entsorgten Verpackungsmüll und spendeten ihr Taschengeld. Das Sparschwein „Emma“ freute sich über jeden Euro. Am Freitagmorgen belud die Schulfamilie gemeinsam den Lastwagen.

Benefizkonzert am Donnerstag

Auch die Konzertplanung stand da schon. Drei Münchner Ensembles hatten für Donnerstag, 17. März, sofort zugesagt: Café Voyage, Andrea Pancur und Justyn Tyme. Sie spielen ab 19 Uhr kostenfrei in der Anni-Braun-Schule (Musenbergstraße 32), jeder Gast kann seinen Möglichkeiten nach spenden. Der Elternbeirat verkauft Getränke. "Es ist fast wie früher, vor Corona", meint Plaumann: "Darüber spricht im Moment kaum jemand. Ob Pooltest oder Selbsttest oder Quarantäne: Das geschieht zur Zeit im Hintergrund."

Bezüglich der dramatischen Situation in der Ukraine ergänzt die Schulleiterin: "Wir sind froh, etwas tun zu können. Ein Junge erzählte davon, dass seine Familie eine Gastfamilie aufnimmt. Er wird uns berichten."

Artikel vom 16.03.2022
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