»Ich habe nie an den Jungs gezweifelt«

Zwischensprint mit voller Punktzahl

Auf dem Weg zum Tor: Marcel Bär. Foto: Anne Wild

Auf dem Weg zum Tor: Marcel Bär. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Innerhalb einer englischen Woche hat sich der TSV 1860 München mit drei Siegen sportlich fast auf Vorjahres-Niveau katapultiert. Die Löwen liegen in der Tabelle wieder auf Kurs. Das beflügelt die Phantasie der Anhängerschaft, die zwischenzeitlich doch arg haderte mit ihren Lieblingen auf dem Rasen. Plötzlich scheinen die Aufstiegsplätze wieder in Sichtweite. Besser als vergangene Saison zu sein, als man Vierter wurde, lautete das sportliche Saisonziel in Giesing, dem man bis vor einer Woche noch weit hinterherhinkte. Mit einem kräftigen Zwischensprint haben die Löwen mittlerweile aufgeschlossen zum Teilnehmerfeld im oberen Tabellendrittel.

Vergangene Saison zählte der TSV 1860 München nach 29 Spieltagen zwei Punkte mehr auf dem Konto (48) als in der aktuellen Spielzeit (46). Ein weiteres Unentschieden (12) haben die Weiß-Blauen heuer auf dem Buckel. In der Vorrunde ließen die Weiß-Blauen zu viele Federn. Ansonsten hat sich das Team von Trainer Michael Köllner mit drei Siegen innerhalb sieben Tagen mittlerweile weitgehend an die Punktausbeute aus dem Vorjahr herangearbeitet. Offensiv sind die Löwen ähnlich gefährlich wie in der vergangenen Saison; abhanden gekommen ist dem Team die defensive Stabilität – satte 13 Gegentreffer mehr verbucht man im Vergleich.

Gegen den abstiegsbedrohten Sportclub Verl von 1924 ließen die Weiß-Blauen am Freitagabend vor 7.900 Zuschauern im Grünwalder Stadion nichts anbrennen und gewannen verdient mit 2:0 (2:0). »Ich habe nie an den Jungs gezweifelt«, bekannte Trainer Michael Köllner in der Pressekonferenz nach Spielschluss und sprach von einer »Megabilanz« seit Dezember. »Wir haben noch zehn Spiele, da müssen wir noch zehn Mal abliefern. Und wenn wir das schaffen, dann schauen wir, wo wir am Ende stehen«, erklärte Löwen-Torhüter Marco Hiller, der das Wort »Aufstieg« nicht in den Mund nehmen wollte.

Die Ostwestfalen aus dem Kreis Gütersloh waren mit ihrem neuen Trainer Michel Kniat nach München gekommen, versteckten sich nicht und zeigten streckenweise guten Kombinationsfußball. Doch richtig gefährlich wurde es nur selten für Hiller, der kurz vor dem Pausenpfiff in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen den durchgebrochenen Cyrill Elija Akono Sieger blieb. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Löwen bereits mit zwei Treffern in Front. Yannik Deichmann hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt, seine gefühlvolle Flanke erreichte den frei stehenden Merveille Biankadi, der mit einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme per Scherenschlag zum 1:0 traf (26. Min.).

Nur vier Minuten später fiel bereits die Vorentscheidung. Nach einer Ecke der Gäste eroberten die Löwen den Ball – Biankadi schickte den aus der eigenen Hälfte gestarteten Marcel Bär steil. Der Stürmer schüttelte im Sprintduell seinen Gegenspieler ab und traf unhaltbar für Schlussmann Niclas Thiede zum 2:0 (30. Min.). In Summe bereits der dreizehnte Saisontreffer des Torjägers, der seit dem Abgang von Sascha Mölders mit acht Toren in elf Spielen regelrecht aufblüht.

Direkt nach Wiederanpfiff bot sich dem gebürtigen Niedersachsen eine weitere Großchance, als er nach einem Pass von Sami Belkahia erneut frei vor Thiede auftauchte, aber diesmal am gut reagierenden Schlussmann scheiterte. Den Abpraller setzte Stefan Lex über das Tor (47. Min.). Die Gäste waren bemüht, dem Spiel eine Wende zu geben, kombinierten sich auch das eine oder andere Mal gefällig bis zum Strafraum, doch dann hatten die Münchner die Sache meist gut im Griff. Bis zum Schlusspfiff verwaltete der TSV 1860 erfolgreich seinen Vorsprung. »Leider hat das Quäntchen Glück gefehlt, dass wir den Anschlusstreffer erzielen, dann wäre vielleicht noch was drin gewesen. So muss man sagen: Aufgrund der ersten Halbzeit geht die Niederlage in Ordnung«, beschrieb Verls Kniat den Spielverlauf.

Am kommenden Freitag (Anpfiff 19 Uhr) spielt der TSV 1860 München im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark beim FC Viktoria 1889 Berlin.

(as)

Artikel vom 05.03.2022
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