Neue Treffpunkte

Künftig mehr Aufenthaltsqualität in der Messestadt-Riem

Der Willy-Brandt-Platz wird auf Basis der Bürgerbeteiligung neugestaltet. Foto: Burger Landschaftsarchitekten

Der Willy-Brandt-Platz wird auf Basis der Bürgerbeteiligung neugestaltet. Foto: Burger Landschaftsarchitekten

Messestadt Riem · Im 15. Stadtbezirk wird die Aufenthaltsqualität im Viertel deutlich erhöht. Ein neuer und ein alter Platz laden künftig die Messestädter zum Treffen und Verweilen ein. Die Baumaßnahme in den Bauabschnitten 1 - 4 der Messestadt-Riem sind schon weitgehend fortgeschritten.

Und auch die Wohnungen der Gewofag an der U-Bahn-Station Messestadt Ost. Allerdings tut sich noch davor eine große Baustelle auf.

Noch deutet nichts auf den neuen Treffpunkt des künftigen Elisabeth-Castonier-Platz, der auf dem Umgebungsplan bereits eingezeichnet ist, benannt nach der 1894 geborenen Schriftstellerin, die lange auch in München wirkte. Hier werden künftig Menschen nicht nur Wohnen und Einkaufen können. Sie können auch in der neuen Stadtteilbibliothek Bücher ausleihen, mit der U-Bahn schnell in die Innenstadt fahren und sich auf dem neuen Platz mit Bekannten treffen. Denn nach Beschluss des Stadtrates Anfang Februar, entsteht für 5,4 Millionen Euro an der U-Bahn-Station Messestadt Ost der neue Elisabeth-Castonier-Platz. 38 Bäume sollen dort neben einem Brunnen gepflanzt werden, mit Sitzflächen aus Holz und 25 Stühlen vom Typ München. Der Boden soll barrierefreie, wasserdurchlässige und verdunstungsfähige Beläge aus Natursteinplatten und Klinkerpflaster erhalten.

Autos müssen draußen bleiben, Poller grenzen den Platz ab. Dafür entstehen mehr als 200 Fahrradabstellplätze. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Bei den Bauarbeiten wird der nahegelegene U-Bahnhof gleich mit einer Rolltreppe erschlossen. "Der Elisabeth-Castonier-Platz steht für eine gelungene Beteiligung der Münchnerinnen und Münchner und des Bezirksausschusses. Eine offene, einladende und barrierefreie Gestaltung mit Bäumen, ausreichend Sitzgelegenheiten und ein ortsprägender Wasserbrunnen laden künftig zum gemütlichen Verweilen ein. Mir ist wichtig, dass auch ein Trinkwasserbrunnen installiert wird. Wasserdurchlässiger Boden verbessert das Stadtklima und fördert die Gesundheit unserer Stadtbäume. Mit dem wunderschönen Platz ehren wir zudem eine große Münchner Schriftstellerin", freut sich SPD-Stadtrat Andreas Schuster über die Planung des neuen Platzes.

Über die weiteren Pläne wird das Baureferat die Bürger in einer eigenen Veranstaltung informieren.

Auch auf dem "Platz der Leere", wie der Willy-Brandt-Platz im Volksmund genannt wird, tut sich was. Der Stadtrat hat das Baureferat am 5. November 2019 beauftragt, für eine Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchzuführen und darauf aufbauend eine Konzeptstudie zu erarbeiten. Anschließend sind die Ergebnisse dem Stadtrat mit einem Vorschlag zum weiteren Vorgehen zur Entscheidung vorzulegen. Baureferentin Rosemarie Hingerl bringt diese Beschlussvorlage am 8. März in den Bauausschuss ein und beantragt aufgrund der großen Zustimmung zu den Vorschlägen im Bürgerbeteiligungsverfahren den erforderlichen Planungsauftrag des Stadtrates für ein Bauprojekt zur Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes. Im Rahmen der konkreten Planung des Bauprojektes wird der Bezirksausschuss eingebunden und die weitere Bürgerbeteiligung abgestimmt.

Im Beteiligungsverfahren am 17. September 2021 diskutierten rund 200 Bürger*innen über die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Neugestaltung des Platzes. Die Bürger*innen plädierten allgemein für eine Entsiegelung und naturnah gestaltete Platzfläche mit erlebbarer Vegetation. Bei einer künftigen Neugestaltung sollen die Flächen, für die keine andere Nutzung vorgesehen ist, „der Natur zurückgegeben werden“. Viele Wünsche zur Art der Vegetation wurden geäußert – neben Schatten spendenden Bäumen - auch als optische Abschirmung und räumlicher Abschluss zur stark befahrenen Willy-Brandt-Allee - und heimischen Gehölzen sind essbare Pflanzen, heimische Wildpflanzen, Rosen- und Duftgärten und Staudenflächen, jedoch besonders oft bienenfreundliche Blumenwiesen genannt worden. Ebenso soll der Platz zukünftig mehr Sitz- und Liegeflächen aus Holz bieten. Neben dem bestehenden Wochenmarkt und anderen Nutzungsangeboten wurde eine dafür notwendige befestigte Teilfläche gewünscht.

Das Thema „Spielen“ soll für kleinere Kinder berücksichtigt werden. Vielfach wurde ein für Kinder begeh- und bespielbarer Brunnen, der Wasser erlebbar macht, gefordert. Auch Sportangebote auf dem Willy-Brandt-Platz, zum Beispiel für Street- oder Basketball, wurden genannt. Die große Platzfläche soll durch die unterschiedlichen vorgeschlagenen Nutzungen, Funktionen und Pflanzungen zoniert werden. „Ich freue mich auf die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes, für die das Baureferat jetzt das konkrete Bauprojekt vorbereiten kann.

Der Platz, der fast doppelt so groß wie der Marienplatz ist, muss dringend grüner werden. Dazu haben die Bürger*innen vielfältige Ideen eingebracht, die sicher zu einer sehr schönen Neugestaltung führen! Es wird ein Platz entstehen, auf dem sich die Menschen gerne aufhalten, sich treffen und miteinander ins Gespräch kommen. Gerade nach der langen Zeit der Corona-Einschränkungen ist das wichtiger denn je“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter zum Ende der Ära des "Platz der Leere".

Artikel vom 02.03.2022
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