Blühendes Neubiberg

Neubiberg eröffnet erste Saatgutbibliothek

Das Neubiberger Rathausteam mit Andrea Berg, Bürgermeister Thomas Pardeller und Bibliotheksleitung Christina Klasna freuen sich auf viele Gartenfreunde, und solche, die es werden wollen. Foto: hw

Das Neubiberger Rathausteam mit Andrea Berg, Bürgermeister Thomas Pardeller und Bibliotheksleitung Christina Klasna freuen sich auf viele Gartenfreunde, und solche, die es werden wollen. Foto: hw

Neubiberg · "Ich finde diese Aktion wirklich sehr gelungen und sie passt zu Neubiberg als nachhaltiger Gemeinde", freut sich Bürgermeister Thomas Pardeller über das brandneue Angebot der Gemeindebibliothek. Menschen mit "Grünem Daumen" und solche, die es werden wollen, haben nämlich ab sofort noch einen Grund mehr in die Gemeindebibliothek zu kommen.

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Wer Freude an der Aussaat von Sommergemüse, Kräutern und Blumen hat, wird künftig dort fündig. Passend zum Start der Gartensaison können Hobbygärtnerinnen und -gärtner ab 2. März im Eingangsbereich der Bibliothek nach Pflanzensamen stöbern, die von Laien selbst vermehrt werden können.

Nachhaltigkeit, Vielfalt und Artenschutz sind wichtige Themen für die Gemeindebibliothek Neubiberg. In einer sogenannten Saatgutbibliothek bietet das Team deshalb erstmals Pflanzensamen zum „Ausleihen“ und Tauschen an. „Bibliotheken sind längst nicht mehr nur Leseratten vorbehalten. Sie sind Orte der Gemeinschaft, an denen nicht nur Wissen und Geschichten geteilt werden, sondern eben auch Saatgut“, erklärt Sandra Wolf, die das Projekt federführend betreut. Die Idee der „Seedlibraries“, die ursprünglich aus den USA stammt, setzt sich mittlerweile in deutschen Bibliotheken immer weiter durch. Ziel ist das gemeinschaftliche Erhalten traditioneller Arten und der Sortenvielfalt.

So funktioniert es

Zu Beginn stellt die Bibliothek eine Auswahl an Saatgut – sowohl Blumen als auch Gemüse, Küchenkräuter, Stauden und ein paar Wildkräuter – zur Verfügung. Dieses kann kostenlos mitgenommen und im heimischen Garten oder auf dem Balkon gepflanzt werden. Nach erfolgreicher Ernte wird im Idealfall ein Teil der Samen getrocknet und zurück in die Bibliothek gebracht, wo sie dann von der nächsten Person „ausgeliehen“ werden. Momentan werden unter anderem Tomaten, Paprika, Radieschen und Pflücksalat angeboten, aber auch Kräuter und Blumen, wie Schnittlauch, Kapuzinerkresse und Ringelblumen.

Auch ein paar Exoten haben hierher ihren Weg gefunden, wie beispielsweise Erdbeer-Mais, der laut Angaben des Spenders besonders für Popcorn geeignet ist, Puffbohnen oder Radieschen in Eiszapfenform. Hier zeigt sich auch die Vielfalt an Gärtnern, die in Neubiberg ihre Leidenschaft ausleben. Verpackt sind die Samen in Papiertütchen, die mit den wichtigsten Informationen zur Aussaat beschriftet sind. Zur Mitnahme von Saatgut wird kein Bibliotheksausweis benötigt. Es wird gebeten, sich auf zwei Samentütchen zur Mitnahme zu beschränken, damit auch für alle Pflanzenfreunde etwas vorrätig ist.

Spenden sind auf jeden Fall erwünscht

Die Saatgutbibliothek befindet sich aktuell noch im Aufbau. Gerne nimmt die Bibliothek daher Spenden entgegen. Dass sie so gut ausgerüstet starten können, verdankt die Saatgutbibliothek vor allem den aktiven Neubiberger Vereinen, lobt Bürgermeister Thomas Pardeller. So haben sowohl der Umweltgartenverein, die Ortsgruppe des Bund Naturschutz als auch der Tomatenzüchter Thorsten Trohn sowie der Obst- und Gartenbauverein Ottobrunn-Neubiberg, um nur einige zu nennen, zahlreiche Samentütchen gespendet, damit auch eine große Auswahl an verschiedenen Pflanzen zur Verfügung steht. Wer die Aktion unterstützen möchte, sollte darauf achten, dass es sich um sortenreines und samenfestes Saatgut handelt. Gentechnisch verändertes Saatgut (zu erkennen an dem Zusatz „Hybrid“ oder „F1“) ist nicht zur Vermehrung geeignet.

Bei Nachfragen melden sich Interessenten gerne unter Tel. 089/600 12-541 oder per E-Mail an gemeindebibliothek@neubiberg.de Es liegen Flyer mit weiteren Informationen zum Mitnehmen in der Bibliothek bereit. Außerdem wurde neue Sachliteratur zum Thema angeschafft. Für Kinder und Jugendliche gibt es einen eigenen Bereich mit einfach zu kultivierenden Sorten, bei denen Erfolgserlebnisse garantiert sind.

Geöffnet hat die Gemeindebibliothek immer Dienstag, Donnestag und Freitag von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. gem/hw

Artikel vom 02.03.2022
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