TSV 1860 gewinnt Nachholpartie

Rote Teufel als Brustlöser

Beim Siegtreffer: Kevin Goden. Foto: Anne Wild

Beim Siegtreffer: Kevin Goden. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Was war in manchen Münchner Medien zuletzt nicht alles über den TSV 1860 München gemutmaßt worden. Einige Akteure im Kader von Trainer Michael Köllner seien nicht richtig austrainiert, die Mannschaft breche in wichtigen Spielen kräftemäßig immer wieder ein und würde in entscheidenden Spielphasen – Stichwort Kaderplanung – von der Bank keinerlei sportliche Qualität nachlegen können, um eine enge Partie noch zu drehen. Zusammenfassend: die Giesinger wären mit ihrem sportlichen Kurs (Zitat) »krachend gescheitert«.

Das Nachholspiel gegen den personell erstklassig bestückten Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend wirkte fast, als würden die Giesinger sämtliche Bezichtigungen gleich auf einmal widerlegen wollen. Die gesamte Spielzeit über beackerten sie, ohne ihren gesperrten Spielmacher Richard Neudecker, mit hoher Lauf- und Kampfbereitschaft den früh in Führung gegangenen Favoriten aus der Pfalz – und zum zweiten Mal in Folge wechselte Köllner in den Schlussviertelstunde den Siegtorschützen ein. »1860 hat uns komplett den Schneid abgekauft, wir haben verdient verloren«, räumte FCK-Trainer Marco Antwerpen nach Schlusspfiff am TV-Mikrofon von Magenta Sport ein.

Dabei hatte die Begegnung vor 7 500 zugelassenen Zuschauern im Grünwalder Stadion für seine Farben optimal begonnen. Nach einem Patzer in der Defensive traf der aufmerksame Mike Wunderlich früh zum 0:1 (2. Min.). Doch die Weiß-Blauen erholten sich überraschend schnell vom Rückschlag. »Wir haben sofort versucht, den Fehler von Stephan Salger als Mannschaft auszugleichen«, berichtete Köllner. »Wir waren sehr dominant, haben uns viele Chancen herausgespielt.« Die beste Defensive der Dritten Liga hatte alle Hände voll zu tun mit den agilen Löwen. »Wir haben richtig dicke Möglichkeiten gehabt, hätten schon in die Halbzeitpause mit einer Führung gehen können.« Torjäger Marcel Bär hielt beim 1:1 die Hacke in einen harten Distanzschuss von Merveille Biankadi und fälschte den Ball dadurch unhaltbar für Kaiserslautern Torhüter Matheo Raab ab (26. Min.).

Nach dem Seitenwechsel machten die Hausherren mit viel Ballbesitz weiter, wo sie vor dem Halbzeitpfiff aufgehört hatten. Von den Pfälzern war offensiv kaum mehr etwas zu sehen. Mehrfach lag die Führung für den TSV 1860 in der Luft. In der Schlussphase belohnten sich die Münchner Löwen schließlich für ihren couragierten Auftritt. Eine Freistoßflanke des stark spielenden Erik Tallig von der rechten Seite versenkte der neu ins Spiel gekommene Kevin Goden mit einer Direktabnahme aus sechs Metern zum 2:1 (85. Min.). Der TSV 1860 München beendete damit die beeindruckende Serie des 1. FC Kaiserslautern von 13 ungeschlagenen Spielen. Schon am Freitagabend steht in Giesing die nächste Begegnung auf dem Programm. Der abstiegsbedrohte Sportclub Verl von 1924 gibt um 19 Uhr seine Visitenkarte an der Grünwalder Straße ab.

(as)

Artikel vom 02.03.2022
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