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Auf dem Weg zu Laichgebieten
BN-Ortsgruppen Erding und Wörth helfen Fröschen und Kröten auf ihrer Reise
Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben. Bild klein: Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Fotos: Thomas Stephan/BN / U. Meßlinger
Erding/Wörth · Zahlreiche ehrenamtliche Helfer werden jetzt aktiv und bauen Schutzzäune auf, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.
Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum wurden nun von den BN-Ortssgruppen Erding und Wörth die Amphibienschutzzäune aufgebaut. „Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz und von privaten Initiativen, wie in Buch a.B., an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt der Erdinger BN-Ortsvorsitzende Norbert Hufschmid-Steinmetz.
„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind rechnen“, so Hufschmid-Steinmetz weiter. Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune bei Langengeisling und Wörth. Insgesamt werden nur noch drei Schutzzäune in der Verantwortung der Kreisgruppe Erding aufgebaut und von etwa 20 ehrenamtlichen Helfe über acht bis zehn Wochen betreut. Alle anderen, wie in Dorfen, Pastetten oder Schwaigermoos wurden in den letzten Jahren wegen der zurückgehenden Zahlen eingestellt. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise etwa 800 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. In 2018 waren es noch knapp 1500 Tiere an 5 Zäunen.
Der Wörther Ortsvorsitzende Max Schmid wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen.“
Traurigerweise stellen immer mehr Helfer in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Schmid warnt: „Wenn wir nicht entschieden gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel.
Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, erinnert Kreisgeschäftsführerin Sabine Lanzner: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“
Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:
Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an amphibien@bund-naturschutz.de
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