Auswärtssieg in Zwickau bricht mit Negativserie

Münchner Löwen rehabilitieren sich

Fanfreuden: Siegesfeier in der Gästekurve. Foto: M. Forster

Fanfreuden: Siegesfeier in der Gästekurve. Foto: M. Forster

München/Giesing · Eine Halbzeit lang sah es so aus, als würde die sportliche Negativserie der Münchner Löwen ihre Fortsetzung in Sachsen nehmen. Der gastgebende Fußball-Sport-Verein Zwickau führte zur Halbzeit gegen den TSV 1860 München vor 3.838 Zuschauern nicht ganz unverdient mit 1:0. Doch nach dem Seitenwechsel sorgte eine frühe Rote Karte für einen Bruch im Spiel der Schwäne und der TSV 1860 sicherte sich mit einer Energieleistung und drei Toren den von den Münchnern erhofften Auswärtssieg.

Die Weiß-Blauen starteten furios und hatten nach drei Minuten drei Eckbälle zu verzeichnen. Es dauerte etwa eine Viertelstunde, dann waren auch die verbissen kämpfenden Sachsen richtig in der Partie angelangt. Löwen-Schlussmann Marco Hiller klärte nach einer Ecke mit starker Parade gegen den köpfenden Davy Frick (16. Min.). Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff gelang den Schwänen die Führung. Nach einer guten Kombination über den Flügel landete eine Flanke von Luca Horn bei Marco Schikora, der das Leder im Fallen an den Fünfmeterraum lenkte, wo Stürmer Dominic Baumann aus der Drehung mit einem Aufsetzer das 1:0 markierte (35. Min.). Die größte Chance zum Ausgleich eröffnete sich Stephan Salger, der eine Ecke von Richard Neudecker im Strafraum per Dropkick abnahm, doch der Ball rutsche ihm über den Spann und landete neben dem Tor (45. Min.).

Nach Wiederanpfiff lief die Aggressivität der Sachsen aus dem Ruder. Stoßstürmer Lars Lokotsch ging im Stil eines Kung-Fu-Kämpfers zum Ball und trat Gegenspieler Niklas Lang mit gestrecktem Bein an die Brust (47. Min.). Schiedsrichter Patrick Hanslbauer griff sofort zur Roten Karte. Lang musste benommen vom Feld gebracht gebracht werden, für ihn kam der erst 17-jährige Leandro Morgalla. Die Gastgeber zogen sich in Unterzahl tief in die eigene Hälfte zurück. Das Abwehrbollwerk hielt bis zur 68. Minute. Dann schickte der eingewechselte Erik Tallig auf dem linken Flügel Neudecker auf die Reise, der, mit gutem Auge für die Situation, den ebenfalls neu in die Partie gekommenen Merveille Biankadi im Strafraum bediente. Der Abschluss des Münchners rauschte zum mittlerweile verdienten 1:1 in die Ecke.

Bereits vier Minuten später jubelten die Gäste erneut. Ausgangspunkt war der zuletzt in der Presse stark kritisierte Dennis Dressel, dem in Zwickau ein gutes Spiel gelang. Sein Pass in die Tiefe auf Marcel Bär, brachte den Torjäger in Schussposition – aus zwölf Metern ließ er dem starken Zwickauer Schlussmann Johannes Brinkies keine Abwehrmöglichkeit und traf zum 1:2 aus Sicht der Hausherren (72. Min.). In der Schlussviertelstunde öffnete der FSV seinen dichten Deckungsverbund, ohne dabei offensiv gefährlich zu werden. Die Gäste aus München waren einem dritten Treffer näher als die Hausherren. Doch es sollte bis in die Nachspielzeit dauern, ehe der frisch eingewechselte Kevin Goden mit seinem ersten Ballkontakt für die Entscheidung sorgte. Ein Zuspiel von Biankadi schlug er frei vor Brinkies zum 1:3-Endstand unter die Latte (90. Min. +1).

Sechzigs Trainer Michael Köllner erklärte nach Schlusspfiff: »Ab der Roten Karte haben wir das Spiel dominiert. Zwickau konnte danach das aggressive Mann-gegen-Mann-Spiel nicht mehr aufrechterhalten.« Der Sieg freue ihn ungemein für die Mannschaft, denn von manchen Medien seien nach der Heimpleite gegen den Halleschen FC »Dinge erzählt worden, die so nicht stimmen«. Weil aber alle Mannschaften im vorderen Tabellendrittel ihre Spiele am 28. Spieltag ebenfalls gewannen, können die Löwen in der Tabelle keinen Boden gut machen. In der bevorstehenden Nachholpartie am Dienstagabend, 19 Uhr, im Grünwalder Stadion gegen den Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern sieht Köllner den TSV 1860 München als klaren Außenseiter.

(as)

Artikel vom 26.02.2022
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