Ein letztes Zuhause

HospizHaus des Lebens entsteht in Giesing

E. Katharina Rizzi, Geschäftsführerin DaSein e.V. (links), und Isabell Zacharias, Projekt-Koordinatorin des HospizHaus des Lebens, planen, ein letztes echtes Zuhause für Gäste am Ende ihres Lebens zu schaffen. Foto: Hospizdienst DaSein e.V./Christoph A. H

E. Katharina Rizzi, Geschäftsführerin DaSein e.V. (links), und Isabell Zacharias, Projekt-Koordinatorin des HospizHaus des Lebens, planen, ein letztes echtes Zuhause für Gäste am Ende ihres Lebens zu schaffen. Foto: Hospizdienst DaSein e.V./Christoph A. H

Giesing · Der Hospizdienst DaSein wird bauen: In Giesing soll das "HospizHaus des Lebens" entstehen. Der Trägerverein möchte ein letztes, echtes Zuhause für sterbende Menschen und zugleich einen offenen Ort der Begegnung und des Lebens schaffen. Nach Angaben des Vereins plant DaSein aktuell, eine Bauvoranfrage für einen in Frage kommenden Standort an die Lokalbaukommission zu richten.

Das dritte stationäre Hospiz in München könnte auf einem Grundstück der evangelischen Lutherkirche an der Weinbauernstraße 9 entstehen. Vorab befasste sich kürzlich die Kommission für Stadtgestaltung mit den Bauplänen. Wenn in München etwas mit erheblicher Wirkung auf das Stadtbild gebaut wird, spricht dieses Gremium eine Empfehlung für den Stadtrat aus. DaSein freut sich sehr über die positive Stellungnahme und große Zustimmung der Kommission, als ersten wichtigen Schritt in Richtung des Bauvorhabens HospizHaus des Lebens.

Der Bedarf ist groß – denn für rund 1,5 Millionen Menschen in München gibt es derzeit nur 28 Betten in zwei stationären Hospizen. "In unserer Weltstadt mit Herz sterben zu viele Menschen unzureichend versorgt und einsam, weil die nötigen Hospizbetten fehlen", erklärt Isabell Zacharias, Projekt-Koordinatorin des HospizHaus des Lebens. Eine breite Öffentlichkeit und viele prominente Botschafterinnen und Botschafter unterstützen das Projekt bereits.

Angebote unter einem Dach vereinen

Der Hospizdienst DaSein will damit Hospiz- und Palliativangebote, Beratung und Begleitung für Betroffene und deren Angehörige, unter einem Dach vereinen. Darüber hinaus soll das HospizHaus des Lebens auch ein Angebot für alle Münchnerinnen und Münchner sein, mit einem öffentlichen Café und Räumen für Veranstaltungen. Somit wird in Giesing ein Versorgungs- und Begegnungszentrum entstehen, das allen die Möglichkeit eröffnet, sich mit den wichtigen Themen Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen und gesellschaftlich bestehende Tabus und Berührungsängste abzubauen. „DaSein ermöglicht betroffenen Menschen ein würdevolles, selbstbestimmtes und erfülltes Leben in der Gesellschaft", sagt E. Katharina Rizzi, Geschäftsführerin DaSein. "Unser HospizHaus des Lebens wird für seine Gäste ein letztes echtes Zuhause am Ende ihres Lebens sein."

Seit über 30 Jahren für Schwerkranke da

Der Hospizdienst DaSein begleitet seit mehr als 30 Jahren schwerkranke Menschen am Ende ihres Lebens – zugewandt, vertrauensvoll und professionell. Alles dreht sich im ganzheitlichen Sinne um die körperlichen, psychischen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen. Diese langjährige Erfahrung sowie fachliche Expertise in der Palliativmedizin und -pflege sorgen dafür, dass die letzte Lebensphase der Betroffenen würdevoll und wertschätzend gestaltet wird.

DaSein ermöglicht Patientinnen und Patienten die letzten Tage und Stunden zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung zu verbringen, ohne Beeinträchtigung durch ungewollte lebensverlängernde Maßnahmen. Im Mittelpunkt steht die Lebensqualität. Dazu gehört neben einer professionellen medizinischen Betreuung und Versorgung eine respektvolle, kultursensible und einfühlsame Begleitung.

Zusätzlich zum beratenden Hospiz- und Palliativteam steht ein mobiles Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zur Verfügung. In der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung haben Mitgefühl, Selbstbestimmung und die Wahrung der Würde am Ende des Lebens oberste Priorität.

Artikel vom 16.02.2022
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