Chancen statt Miese

Die Schuldnerberatungsstellen stellen ihre Arbeit vor

Wenn es kein Auskommen mit dem Einkommen gibt, helfen die Schuldnerberatungsstellen. Foto: cr

Wenn es kein Auskommen mit dem Einkommen gibt, helfen die Schuldnerberatungsstellen. Foto: cr

Landkreis-München · Corona hat viele Menschen, neben dem gesundheitlichen und sozialen Aspekt, auch vor massive finanzielle Probleme gestellt. Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder der Wegfall eines 450-Euro-Jobs, mit dessen Einnahmen man bislang fest rechnen konnte, können die finanzielle Abwärtsspirale schnell in Gang setzen, denn viele Menschen verfügen im teuren München kaum über finanzielle Reserven, von denen sie in dieser Zeit zehren können.

Aktuell sind 5,48 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München überschuldet. In München waren 2020 8,2 Prozent der Münchner überschuldet, Tendenz steigend.

Vom Verlust des Arbeitsplatzes, anhaltender Kurzarbeit oder coronabedingter Gewerbeschließung über die Trennung vom Partner bis hin zu den steigenden Miet- und Energiekosten: Die Gründe für die finanzielle Schieflage sind vielfältig.

Neben der Zunahme an überschuldeten Personen spielt auch das Thema Altersarmut eine ständig wachsende Rolle: Fast jeder Fünfte über 65 Jahren ist von Altersarmut in Deutschland betroffen.

Hilfestellung bieten die Schuldner-und Insolvenzberatungstellen von AWO und Caritas. Angeboten wird psychosoziale Hilfe, die die wirtschaftlichen und persönlichen Voraussetzungen der Ratsuchenden berücksichtigt. Neben der individuellen Schuldenregulierung, bis hin zum Verbraucherinsolvenzverfahren, wird auch präventive Hilfe angeboten.

Besondere Brisanz erfährt das Thema durch aktuelle Entwicklungen: Der Gaspreis hat sich verdoppelt, Heizöl kostet rund 60 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Stromrechnungen sind höher denn je und die Mieten steigen trotz Corona immer weiter.

Am Mittwoch, 23. Februar, um 19.30 Uhr, findet speziell für Bürger aus dem Münchner Landkreis eine Online-Info-Veranstaltung zum Thema: "Corona, Energiepreise, Inflation: Schuldenfalle vermeiden", statt. Carola Schanzer, Fachdienstleitung der Schuldner-und Insolvenzberatung der Caritas-Dienste Landkreis München und Katja Dörig sowie Beate Berndl von der Schuldner- und Insolvenzberatung AWO München-Land stellen dabei ihre Dienste vor und erläutern, wie man Hilfe bekommt. Unter dem angegebenen Zoom-Link https://us02web.zoom.us/j/86780198401 ist eine Teilnahme ganz einfach und kostenlos möglich.

Ratsuchende aus dem Münchner Osten können sich an die Schuldner- und Insolvenzberatung der AWO München Stadt, in der Neumarkter Straße 22, in Berg am Laim wenden. Mehr Informationen gibt es dort unter Tel. 089 5155 645-0 oder E-Mail schuldnerberatung@awo-muenchen.de

Oder man wendet sich an die Caritas München Südost die ebenfalls eine Schuldner– und Insolvenzberatung anbietet. Der Zugang zur Caritas-Schuldnerberatung geschieht dort über einen Ersttermin in der Allgemeinen Sozialen Beratung in dem Caritas-Zentrum für Berg am Laim, Trudering, Riem, unter Tel. 43669610.

Auch wenn die Schuldnerberatungen die Schulden ihrer Klienten nicht tilgen, finden sie doch hier wichtige Ratschläge zur Lösung des Problems. Denn egal aus welchem Grund der Schuh in finanzieller Hinsicht drückt, die Berater der Schuldner- und Insolvenzberatung der Caritas und der AWO haben für die Sorgen ihrer Klienten immer ein offenes Ohr. hw/ar

Artikel vom 16.02.2022
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