Misstand an der Merseburger Straße ist inzwischen beseitigt

Moosach · Leere Glasflaschen vor überfüllten Containern

Unansehnlich und schlichtweg gefährlich: unzählige leere Glasbehälter vor den überfüllten Altglascontainern in der Merseburger Straße. Einfach abstellen ist verboten. Foto: bs

Unansehnlich und schlichtweg gefährlich: unzählige leere Glasbehälter vor den überfüllten Altglascontainern in der Merseburger Straße. Einfach abstellen ist verboten. Foto: bs

Moosach · Überfüllte Altglascontainer, hunderte leere Flaschen auf dem Gehweg davor, Scherben ringsherum: Die Wertstoffinsel in der Merseburger Straße bot in den vergangenen Wochen einen sehr unerfreulichen Anblick. Ein Anwohner hatte den Moosacher Anzeiger auf diesen Zustand aufmerksam gemacht, den er als "Saustall" bezeichnete.

"Hier handelt sich um einen Schulweg, den täglich hunderte Kinder zur Schule gehen", meinte der Anwohner. "Es ist eine große Unfallgefahr." Tatsächlich liegen die Glascontainer in unmittelbarer Nähe zum Moosacher Schulzentrum. Ausgeleert worden waren sie zum Zeitpunkt der Nachricht des Anwohners seit Wochen nicht mehr, die Zahl der vor dem Weißglascontainer abgestellten leeren Glasbehälter wuchs und wuchs.

Zuständig ist nicht die Stadt

Für die Leerung von Altglascontainern ist nicht die Stadt zuständig, auch nicht der kommunale Entsorgungsbetrieb AWM München. Vielmehr sind seit Inkrafttreten der Verpackungsverordnung im Jahr 1991 die Hersteller von Verpackungen dazu verpflichtet, sich an einem vorhandenen flächendeckenden Rücknahmesystem, genannt Duales System, zu beteiligen. Aufgabe der Dualen Systeme ist es, Verpackungen, wozu neben Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen auch Glas gehört, ordnungsgemäß zu sammeln, zu sortieren und zu verwerten. In der Praxis beauftragen die privaten Dualen Systeme Subunternehmern für diese Aufgaben. Im gesamten Münchner Stadtgebiet ist die Firma Remondis für die Sammlung von Altglas zuständig.

Der Grund für die nicht geleerten Glascontainer an der Merseburger Straße sei ein Fahrzeugausfall mit Totalschaden Anfang Dezember gewesen, erklärt Michael J. Schneider, Pressesprecher von Remondis: "Wir haben umgehend reagiert und zwei neue Fahrzeuge geordert. Mitte Dezember haben wir dann das erste dieser neuen Fahrzeuge erhalten." Das zweite neue Fahrzeug sollte ab 13. Januar auf Tour gehen, ausgefallene Leerungen schnellstmöglich nachgeholt werden. Am Dienstagmorgen, 18. Januar, waren die Glascontainer tatsächlich geleert und die davor abgestellten Flaschen verschwunden, allerdings lagen einige Plastiktüten mit Abfall vor der Wertstoffinsel.

Schneider bittet um Entschuldigung für die Unanehmlichkeiten, nimmt aber auch die Anwohner in die Pflicht: "Das Abstellen von Glasflaschen vor den Containern ist nicht gestattet, da es die Verkehrssicherheit stört und im Extremfall auch zu Verletzungen durch Scherben führen kann. Wir bitten in Fällen, in denen durch Krankheit oder technische Probleme die reguläre Abfuhr nicht stattfinden konnte, die Bürgerinnen und Bürger darum, ihr Altglas noch einmal mitzunehmen."

Nicht davorstellen, sondern mitnehmen

Aufgrund der engen zeitlichen Tourenplanung sei es den Fahrern in der Regel nicht möglich, Altglas, das lose auf die Straße oder den Bürgersteig neben die Sammelcontainer gestellt wurde, separat aufzusammeln, erklärt Schneider. Ist ein Container bereits überfüllt, macht es also keinen Sinn, einfach immer noch mehr Glas davorzustellen. Weitaus sinnvoller wäre es, den Abfall wieder mitzunehmen und an eine andere Wertstoffinsel zu bringen.
Benjamin Schuldt

Artikel vom 18.01.2022
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