60 Millionen Euro für Holzbauweise

München setzt auf bezahlbaren ökologischen Wohnraum

Holzbauprojekte wie die preisgekrönte ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park sollen auch in anderen Stadtvierteln entstehen. Foto: Michael Nagy/Landeshauptstadt München

Holzbauprojekte wie die preisgekrönte ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park sollen auch in anderen Stadtvierteln entstehen. Foto: Michael Nagy/Landeshauptstadt München

München · München soll mehr bezahlbaren Wohnraum in ökologischer Holzbauweise bekommen. Deshalb fördert die Stadt nach einer Initiative der SPD-Fraktion künftig entsprechende Projekte. Insgesamt 60 Millionen Euro stehen bis 2027 zur Verfügung. Damit könnten bis zu 6000 neue Wohnungen entstehen, zum Beispiel im Kreativquartier, an der Hochmuttinger Straße in Feldmoching oder auf dem Gelände der früheren Bayernkaserne.

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Den Deutschen Holzbaupreis, den Bundespreis Umwelt & Bauen oder den Holzbauplus-Preis hat sie bereits erhalten: Die Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park (Bezirk Bogenhausen) gilt als Vorzeigequartier für nachhaltige Stadtentwicklung. In acht Holzbau-Projekten entstanden hier, im Münchner Nordosten, 566 größtenteils Mietwohnungen. Ziel war es, modernen Holzbau zu etablieren und neue Maßstäbe im Klimaschutz zu setzen.

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Aus Sicht der SPD/Volt-Fraktion im Münchner Stadtrat ist das gelungen: 2019 beantragte sie, Förderprogramm für mehrgeschossigen Holzwohnungsbau zu erarbeiten. Über diese Richtlinien hat der Planungsausschuss des Stadtrats in seiner heutigen Online-Sitzung beraten, der Stadtrat muss noch zustimmen. Bis 2027 stellt die Stadt insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung, damit in München mehr Holzbausiedlungen und auch Einzelprojekte entstehen können. Geplant wird bereits im Kreativquartier an der Dachauer Straße (rund 340 Wohnungen), am Kleiberweg in Lochhausen (80 Wohnungen) und an der Hochmuttinger Straße (583 Wohnungen). Auch auf dem Areal der früheren Bayernkaserne sowie in Freiham können bis zu 500 Wohnungen in Holzbauweise entstehen.

Bauherren können eine Förderung beantragen, wenn sie Wohnhäuser planen, in den mindestens 80 Prozent der Gesamt-Geschossfläche für geförderte und preisgedämpfte Mietwohnungen vorgesehen ist. Pro Kilogramm verbaute nachwachsende Rohstoffe gibt es einen Euro, die Mindestfördersumme beträgt 100.000 Euro. Die Holzbauteile müssen aus nachhaltiger Holzwirtschaft kommen.

"Wer ökologisch bauen will, muss auf ökologische Baustoffe setzen", sagt Simone Burger, wohnungspolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion. Mit einer Holz- bzw. Holzhybridbauweise ließe sich gegenüber der üblichen Bauweise eine Einsparung an Kohlendioxid-Emissionen von bis zu 48 Prozent erzielen. "Wir wollen ökologisches Wohnen für alle und nicht nur für Reiche", meint Burger. "Deshalb etablieren wir dieses Förderprogramm, das sich hauptsächlich an den geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau wendet."

Artikel vom 18.01.2022
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