"in der bilderbucht"

Miesbach · Ausstellung von w.marin im Waitzinger Keller

Der Miesbacher Künstler w.marin zeigt in seiner Ausstellung „in der bilderbucht“ eine große Bandbreite seines Schaffens. Foto: w.marin

Der Miesbacher Künstler w.marin zeigt in seiner Ausstellung „in der bilderbucht“ eine große Bandbreite seines Schaffens. Foto: w.marin

Miesbach · Der Miesbacher Künstler w.marin zeigt in seiner Ausstellung „in der bilderbucht“ eine große Bandbreite seines Schaffens. Zum einen Fotografien, die in einer thematischen Trilogie: graffitys, unser land und silent places gefasst sind.

Daneben werden sowohl Fotografien als auch malerische Arbeiten dargeboten, welche im Dialog mit Gedichten von Ingeborg Bachmann stehen. Die Werke sind vom Mittwoch, 12. Januar bis Donnerstag, 10. Februar im Eingangsfoyer und in der Kunstgalerie im Foyer Ost des Miesbacher Kulturzentrums zu sehen.

Hauptsächlich werden in der Ausstellung Fotografien aus den Jahren 2010 - 2021 gezeigt. Diese kommen aus den Themenbereichen: graffitys, unser land und silent places. Viele der Fotos sind Fundstücke von Streifzügen durch Stadt- und andere Landschaften.

Haben Graffitis Verbindung mit Höhlenmalerei? w.marin glaubt schon: Was die Sprayer heute mit Leidenschaft und Kunst an Betonwände, Züge, Tunnels oder Häuserfassaden malen ist wohl Ausdruck ihrer Ängste, Träume, Fantasien? Und vielleicht ist diese Unmittelbarkeit, mit der Gegenstände der Angst, der Bewunderung oder der Träume an die Wände gemalt werden, eine Gemeinsamkeit zwischen einstiger Höhlenmalerei und dem Sprayer von heute.

Seit Anfang 2021 entwickelt w.marin eine andere Serie von Bildern – ausschließlich realistische, gegenständliche Fotografie. Wahrscheinlich eine Geburt der Not, ein Dokument der Corona-Zeit. Die ersten Bilder entstanden in Museen, die fast menschenleer waren. Die Dinge wirken dann ganz anders: Man spürt eine Stille, die jedoch nicht nur hörbar ist. silent places sind diskrete und selbst genügsame Ort. Sie stellen ihre Stille nicht für den Menschen zur Schau. Vielleicht ist das ihre größte Qualität: Es sind Orte, die keinen Menschen brauchen und auch keine Funktion (mehr) für ihn haben. Ein Schwimmbad, das nicht (mehr) zum Schwimmen dient.

Welch ein großartiger Anblick!

Ganz anders sind die malerischen Arbeiten, die in Zusammenhang mit den poetischen Bildern zu Ingeborg Bachmann entstanden sind. w.marin war von Anfang an der Faszination, der Lichtkraft der Bilder Ingeborg Bachmanns erlegen. Die Versuchung mit fotografischen Mitteln in einen Dialog mit ihren Gedichten zu treten, war groß. Die Fotos aus diesem Zyklus sind auf keinen Fall Illustrationen zu den Gedichten. Das Verhältnis der Fotos zu den Gedichten der Ingeborg Bachmann ist dialogisch. Ihre gemeinsame Sprache ist die Poesie. Die Bilderbucht ist w.marins Lieblingsort: der Platz, an dem Bilder aufgehoben und gesammelt sind.

w.marin ist in Augsburg geboren und lehrte nach seinem Studium der Germanistik und Romanistik unter anderem an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen und an der Universität des Saarlandes, sowie an der Berufsoberschule in Miesbach.

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr zusätzlich donnerstags und samstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Führungen finden jeweils donnerstags um 14 Uhr (außer am 20. Januar) sowie samstags um 15 Uhr statt, für die Teilnahme ist eine Anmeldung per Telefon 08025 70000 oder Mail ticket@waitzinger-keller.de nötig.

Es gelten die aktuellen Hygieneauflagen: 2G+ Regel und FFP2-Maskenpflicht. Weitere Informationen sind erhältlich im Kulturzentrum Waitzinger Keller Miesbach unter Tel: 08025 7000-0 oder ticket@waitzinger-keller.de

Artikel vom 12.01.2022
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...