Erfolgreiche Suchaktion vom Dackelklub Sektion Altötting-Mühldorf

Erding-Landkreis · Neujahrsschreck – Die Dackel sind weg

Elfriede Kolbeck, 1.Vorsitzende der Sektion Mühldorf/Altötting im BDK.

Elfriede Kolbeck, 1.Vorsitzende der Sektion Mühldorf/Altötting im BDK.

Erding-Landkreis · Noch etwas benommen von der Silvesternacht, sei es wegen etwas zu viel Alkohol, einem gewissen Schlafdefizit oder der Folgen der Silvesterparty, natürlich ganz Corona konform im kleinen Kreise, wurde man spätestens gegen 18 Uhr am Neujahrstag hellwach. Ein Blick aufs Handy genügte, um jedem Dackelbesitzer in unserer Sektion Altötting/Mühldorf den Puls in die Höhe zu treiben. Es kam die Nachricht: zwei Dackel sind verschwunden.

Rund um Haustiere und Wildtiere in München und den Landkreisen:

Ein älteres Vereinsmitglied ging mit den beiden Rauhaardackel eine große Runde im Wald spazieren. Auf der angrenzenden Wiese war es dann passiert. Die zwei Dackel hatten sich losgerissen und rannten einfach mit ihrer Schleppleine, an der sie beide befestigt waren, auf und davon. Die Besitzerin suchte vergeblich den ganzen Nachmittag selbst nach den Ausreißern. Erst nach dem Dunkelwerden, als beide nicht zu Hause erschienen, vertraute sie sich einer Freundin an, die ebenfalls Mitglied in unserer Sektion ist. Sie schickte dann an uns alle die Nachricht mit der Bitte, am nächsten Tag tatkräftig bei der Suche im Wald zu helfen.

Einige machten sich noch gleich am selben Abend auf die Suche und begaben sich mit Nachtsichtgeräten und Stirnlampen bewaffnet in das Waldstück, das der Wiese, auf der die Dackel ausgerissen waren, am nächsten lag. Auch ein Gebirgsschweißhund war dabei. Aber leider wurden die Beiden nicht gefunden.

Für den nächsten Vormittag wurde eine großangelegte Suche vereinbart. Alle, die kommen konnten, trafen sich bei der Besitzerin der zwei Ausreißer. Sie war ganz gerührt, als sie sah, wie viele Leute zur Suche kamen. Ein Auto nach dem anderen bog in ihre Straße ein.

Als wir ankamen, stieg gerade ein Heißluftballon imposant in den Himmel. Wir waren schwer beeindruckt, dass Elfriede, unsere Vereinsvorsitzende, keine Kosten und Mühen scheute und auch aus der Luft suchen ließ. Aber nein, der Ballon gehörte natürlich nicht dazu. Schade! Er startete nur, weil sehr gutes Wetter vorhergesagt war und man eine gute Aussicht auf die Berge und das Alpenvorland hatte.

Insgesamt waren wir 25 Mitglieder, die auch aus anderen Landkreisen extra anfuhren, um gemeinsam die kleinen Ausreißer hoffentlich zu finden. Nachdem intensiv beraten wurde, wie wir vorgehen, fuhren wir zum Waldrand, um systematisch den Wald zu durchkämmen. Wir befürchteten, dass die Dackel mit der Leine irgendwo im Wald hängengeblieben waren.

Die beiden erfahrenen Jäger Maximilian Ziller und Thomas Bleier erläuterten uns anhand der Karte , wie die Suche erfolgen sollte. Wir stellten uns in regelmäßigen Abständen am Rand des ersten Waldstückes auf, um dann gemeinsam, ähnlich einer Treibjagd, das Gebiet zu durchforsten. Nach den Dackeln rufend und nach ihnen Ausschau haltend, bewegten wir uns vorwärts. Stück für Stück gingen wir so alle Abschnitte des Waldes suchend ab. Zwischendurch sammelten wir uns wieder, die beiden Jäger besprachen das weitere Vorgehen und ab ging es wieder in den Wald.

Der Wald entpuppte sich jedoch schnell als tückisch. Schon auf den ersten hundert Metern kam man ins Straucheln, der erste lag am Boden, später im Morast zog es einem fast die Schuhe aus, Wasserstellen galt es zu umgehen, Gräben zu überspringen. Und so ähnlich ging es weiter. Tiefe Einschnitte machten ein geradeaus Gehen unmöglich. Ein Graben war so breit, dass ich das Springen gar nicht erst versuchte. Das Durchlaufen war aber auch nicht viel besser. Obwohl das Wasser recht flach war, gab der Untergrund beim Auftreten nach und der Schuh füllte sich ruckzuck von oben mit Wasser. Pech gehabt! Auch andere Suchende meinten, dass es ruhig etwas trockener sein könnte. Aber die Stimmung war immer noch gut.

Eine kleine Rast zum Verschnaufen war uns gegönnt. Proviant hatten die meisten nicht dabei, mal abgesehen von den Hundeleckerlis. Bevor man die notgedrungener Weise probieren musste und vielleicht noch, sehr zum Nachteil seines Hundes, auf den Geschmack kam, wurde lieber mit denen, die etwas zu essen dabei hatten, geteilt.

Im Wald war die Orientierung am Stand der Sonne hilfreich. Aber trotzdem passierte es, dass diejenigen, die eigentlich links von einem waren, plötzlich auf der rechten Seite liefen. Zwischenzeitlich hatte man sogar alle aus den Augen verloren und man hörte auch niemanden mehr rufen. Zum Glück sah man das Ende des Waldes nahen. Erschöpft kamen wir nach 4,5 Stunden wieder bei unseren Autos an.

Die vielen guten Vorsätze zum neuen Jahr wurden schon am 2. Januar in die Tat umgesetzt: sich mehr sportlich betätigen, weniger essen, mehr draußen sein, etwas in Gemeinschaft unternehmen, anderen helfen. All das war mit diesem gemeinsamen Tag quasi schon erledigt. Aber unser eigentliches Ziel, die beiden vermissten Dackel zu finden, erreichten wir nicht.

Daheim wieder angekommen, machte man sich gleich daran, die weitere Suchaktion zu organisieren. Flyer, mit denen man nach den zwei Dackeln suchte, wurden erstellt und die Verteilung geklärt. Jäger, Polizei und Tierheime waren bereits informiert. Nun sollte am nächsten Tag eine Hundesuchstaffel nach den beiden verschwundenen Dackeln professionell suchen. Um dies zu finanzieren, hatten sich viele Vereinsmitglieder gemeldet, die dafür Geld spenden wollten.

Bevor am nächsten Tag jedoch die Hundestaffel anrückte, fand ein Bauer die zwei Ausreißer. Sie hatten sich mit der Leine an einem Schafzaun verfangen. Beim zuständigen Jäger bekam er schnell heraus, wer die Besitzerin ist. Als die ältere Dame erleichtert ihre zwei Racker abholte, freuten sich ihre Hunde. Aber noch mehr freuten sich die beiden, als sie die Katzen auf dem Bauernhof sahen. Tja, so sind die Dackel nun mal!

Ein dickes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben! Wir sind von Eurer positiven Resonanz und diesem tollen Zusammenhalt überwältigt! Die große Unterstützung in unserer Sektion Altötting/Mühldorf war phänomenal. Ihr seid Spitze! Danke!
Monika mit Dackel Max

Artikel vom 12.01.2022
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