Erster gewählter Landrat vor 25 Jahren verstorben

Ebersberg · Erinnerung an Alois Keßler

Altlandrat Alois Keßler (1909-1996). Foto: Landratsamt Ebersberg

Altlandrat Alois Keßler (1909-1996). Foto: Landratsamt Ebersberg

Ebersberg · Er war der erste Landrat des Landkreises Ebersberg, zunächst 1946 für zwei Jahre vom Kreistag gewählt, dann 1948 vom gleichen Gremium für weitere vier Jahre bestätigt: Alois Keßler hat dieses zentrale Amt beim Aufbau der jungen Demokratie im Landkreis übernommen. Am Montag, 13. Dezember, jährte sich sein Todestag im Jahr 1996 zum 25. Mal.

In der Zeit seines Wirkens als Landrat des Landkreises Ebersberg war Keßler mit gewaltigen Aufgaben befasst. Es musste eine vertrauensvolle Basis für die Zusammenarbeit mit der örtlichen amerikanischen Militärregierung geschaffen und der Wiederaufbau einer funktionierenden Verwaltung organisiert werden. Die Unterbringung von Vertriebenen, der Wohnungsmangel und die allgemeine wirtschaftliche Not waren weitere Herausforderungen.

Insgesamt sechs Jahre setzte sich Keßler als Landrat für die Bewältigung dieser Aufgaben ein. Die erste Volkswahl dieses Amtes im Jahr 1952 entschied dann allerdings Dr. Remig Streibl für sich. Keßler trat als Jurist in den Dienst der Bayerischen Versicherungskammer, bei der er bis zu seiner Pensionierung blieb. Geboren wurde Alois Keßler am 22. November 1909 in Saarbrücken. Dort machte er 1928 sein Abitur. Im selben Jahr nahm er in Innsbruck ein Studium der Rechtswissenschaften auf, das er später in Bonn fortsetzte. 1932 legte er in Köln sein 1. Staatsexamen ab. 1934 promovierte er in Erlangen mit dem Thema „Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau“. Im Jahr 1936 bestand er in Berlin seine 2. Staatsprüfung.

Von 1936 bis 1939 versah Keßler bei der Allianz-Versicherung in München das Amt eines juristischen Sachbearbeiters. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen, nahm er als Infanterist, zuletzt im Rang eines Oberleutnants, an den Kämpfen in Frankreich, Russland und Jugoslawien teil. 1945 gelang ihm die Flucht aus jugoslawischer Gefangenschaft, so dass er bereits kurz nach Kriegsende seine Tätigkeit bei der Allianz wiederaufnehmen konnte.

Keßler kam nach Ebersberg, als er 1946 in den Dienst des Bayerischen Staatsministeriums des Innern übernommen und sogleich als juristischer Nebenbeamter an das Landratsamt Ebersberg abgeordnet wurde.

Artikel vom 14.12.2021
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