Gemeinderat beschließt die Zertifizierung zur Fairtrade-Gemeinde anzustreben

Neufahrn soll eine Fairtrade-Gemeinde werden

Deutschlandweit existieren inzwischen über 750 Fairtrade-Towns. Neufahrn will eine davon werden. Foto: Jakub Kaliszewski

Deutschlandweit existieren inzwischen über 750 Fairtrade-Towns. Neufahrn will eine davon werden. Foto: Jakub Kaliszewski

Neufahrn · Mit einstimmigem Beschluss des Gemeinderates steigt Neufahrn in die Riege der Kommunen auf, die sich an der internationalen Kampagne ‚Fairtrade-Towns‘ beteiligen und den in Deutschland von TransFair e.V. verliehenen Titel ‚Fairtrade-Gemeinde‘ anstreben.

Die Bestrebungen in Neufahrn zur Zertifizierung als ‚Fairtrade-Gemeinde‘ gehen einher mit einem deutschlandweit zunehmenden Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen, sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Druck des Weltmarktes auf die Entwicklungsländer, verstärkt durch schwankende Preise und Zwischenhandel, die wirtschaftliche Position der Kleinbauern schwächt. Häufig sind Verarmung, Arbeitslosigkeit und Verelendung die Folge. Mit Fairem Handel soll dem entgegengewirkt und Verbesserungen bei der Lebensqualität, den Arbeitsbedingungen und dem Gesundheitsschutz erreicht werden.

Fairtrade-Towns engagieren sich gezielt für den Fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Julia Mokry, die Sprecherin der Grünen Gemeinderatsfraktion, welche den Antrag auf Teilnahme der Gemeinde Neufahrn an der Fairtrade-Kampagne gestellt hatte, freut sich, dass durch das eindeutige Ja des Gemeinderates, den fairen Handel nachhaltig in Neufahrn zu verankern „viele wichtigen Aktionen und das vielfältige Engagement im Bereich Fairtrade gebündelt und gestärkt werden.“

Für die Gemeinde Neufahrn gilt es jetzt erstmal, nachweislich fünf Kriterien zur Förderung des Fairen Handels auf kommunaler Ebene zu erfüllen. Dies beinhaltet beispielsweise die Gründung einer Steuerungsgruppe, die sich dafür einsetzt, dass Fairtrade-Produkte verkauft oder verwendet werden, sei es im Handel, in der Gastronomie, im Rathaus, in Vereinen oder Schulen. Darüber hinaus zählen eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit in Vereinen, Schulen, KITAS etc. zu den zu erfüllenden Kriterien. Erst dann kann Neufahrn das Siegel für Fairen Handel erwerben und sich offiziell ‚Fairtrade-Gemeinde‘ nennen.

Bürgermeister Franz Heilmeier wird sich als Mitglied der Steuerungsgruppe persönlich dafür einsetzten, dass Neufahrn zur Fairtrade-Gemeinde wird: „Es freut mich sehr, dass unser Gemeinderat mit diesem einstimmigen Beschluss sein Bewusstsein auch für die weltweite Verantwortung, in der wir miteinander stehen, zum Ausdruck bringt.“

Deutschlandweit existieren inzwischen über 750 Fairtrade-Towns. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter in Großbritannien, Schweden, Brasilien und im Libanon.

Artikel vom 25.11.2021
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