Spektakuläre Partie nimmt glückliches Ende für TSV 1860

»Wir wollten gewinnen und haben gewonnen«

Achterbahnfahrt: München gegen Duisburg. Foto: Anne Wild

Achterbahnfahrt: München gegen Duisburg. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Formkurve der Münchner Löwen zeigt wieder nach oben. Drei der vergangenen vier Pflichtspiele in Meisterschaft und Pokal konnten die Weiß-Blauen siegreich gestalten. Nach der so unerwarteten wie für den Klub ärgerlichen jüngsten Auswärtspleite beim VfL Osnabrück schoben sich die Weiß-Blauen mit einem 3:2 (1:1) und einem kämpferischen Kraftakt im Heimspiel gegen den MSV Duisburg zurück in die Erfolgsspur. »Wir wollten heute gewinnen und haben gewonnen«, zeigte sich Sechzigs Trainer Michael Köllner nach Spielschluss erleichtert.

Vorausgegangen war eine rasante Drittliga-Partie, die vor allem in der zweiten Halbzeit einem offenen Schlagabtausch glich. Gäste-Trainer Hagen Schmidt sprach von »Werbung für den Fußball«. Offiziell 15.000 Zuschauer verfolgten die Begegnung im Grünwalder Stadion. Tatsächlich blieben ob des gestiegenen Infektionsgeschehens etwa ein Drittel der verkauften Plätze auf der Gegengeraden frei. Erwartungsgemäß begann der TSV 1860 mit Semi Belkahia für den verletzten Niklas Lang in der Innenverteidigung. Der Rückkehrer bekam es häufig mit dem 34-jährigen marokkanischen Ex-Internationalen Aziz Bouhaddouz zu tun.

Erstmals für Torgefahr sorgte eine Ecke von Daniel Wein. Die Meidericher bekamen den Ball nicht weit genug geklärt , Sascha Mölders versuchte reaktionsschnell Schlussmann Leo Weinkauf mit einem Heber von der Strafraumkante aus zu überlisten – das Leder landete auf die Oberkante der Latte (8. Min.). Nur zwei Minuten später fiel der Treffer auf der Gegenseite. Nach einer Flanke von Ex-Löwe Moritz Stoppelkamp, der Wein auf der Außenbahn im Dribbling narrte, setzte sich Bouhaddouz im Kopfballduell gegen Stephan Salger durch und traf zum 0:1 (10. Min.).

Lange grämen mussten sich die Gastgeber über den Rückstand nicht. Nach einem Flachpass in die Tiefe von Yannick Deichmann übersah Duisburgs Außenverteidiger Vincent Gembalies den in seinem Rücken nahenden Stefan Lex und trat beim Klärungsversuch seinem Gegner voll in die Beine. Den fälligen Strafstoß verwandelte Phillipp Steinhart sicher zum 1:1 (16. Min.). Nach einigen Halbchancen auf beiden Seiten geriet wieder Bouhaddouz ins Blickfeld. Nach einem weiten Ball gewann der Routinier das Laufduell gegen Belkahia und schoss wuchtig an den linken Pfosten – Marco Hiller wäre in dieser Szene ohne Abwehrmöglichkeit gewesen (37. Min.).

Nach Wiederanpfiff setzen die Löwen sofort ein Zeichen. Eine Flanke von Merveille Biankadi legte Mölders auf Lex ab, dessen Schuss im letzten Moment zur Ecke geblockt werden konnte. Kurz darauf kam nach einem weiteren Eckball Mölders im Strafraum an den Ball, ließ mit ungeahnter Eleganz drei Meidericher aussteigen und traf in die kurze Ecke zum 2:1 (54. Min.) Die Antwort der Gäste folgte auf dem Fuß. Nach einer kurz ausgeführten Ecke traf Stoppelkamp die Querlatte. Der direkte Gegenzug über Marcel Bär brachte wiederum Biankadi zentral im Strafraum in Abschlussposition, doch der zögerte zu lange (59. Min.).

Der enorm fleißige Bär bot sein bislang bestes Spiel im Trikot der Münchner. Ein starker Pass von Bär in die Tiefe schickte Lex auf die Reise – wieder hatte Gembalies das Nachsehen und rannte den Stürmer im Strafraum ungeschickt um. Schiedsrichter Timo Gerach pfiff erneut Strafstoß. Steinhart trat zum zweiten Mal an , doch diesmal ahnte Weinkauf die richtige Ecke und hielt seine Farben im Spiel (65. Min.). Davon beflügelt kamen die Duisburger prompt zum Ausgleich. Eine Flanke von Stoppelkamp köpfte Salger direkt dem lauernden Orhan Ademi auf den Fuß, der per Direktabnahme zum 2:2 unter die Latte traf (68. Min.).

Doch den Schlusspunkt in der spektakulären Partie setzten die Löwen. Nachdem Bär auf Vorlage von Biankadi aus achtzehn Metern zunächst nur die Latte getroffen hatte (70. Min.), nutzte er drei Minuten später die nächste Gelegenheit. Nach einer schnellen Kombination der Weiß-Blauen über Mölders, Biankadi und Lex landete der Ball im Strafraum bei Bär, der mit einem Flachschuss Weinkauf zum 3:2 überwand (73. Min.). In der Schlussviertelstunde warfen die Zebras alles nach vorn, ohne dabei noch einmal zum Erfolg zu kommen.

Am kommenden Samstag, den 27. November, führt der Terminkalender den TSV 1860 München zum Aufsteiger und Tabellenletzten TSV Havelse 1912. Die Niedersachsen tragen die Partie in Hannover aus.

(as)

Artikel vom 22.11.2021
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