Münchner Löwen verspielen Auswärtsführung

»Wir waren nicht mehr richtig auf dem Platz«

Analysebedarf: Michael Köllner. Foto: Anne Wild

Analysebedarf: Michael Köllner. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Nur etwa dreißig Minuten lang vermochte der TSV 1860 München zu Gast beim VL Osnabrück an seine zuletzt gezeigten guten Leistungen anschließen, dann folgte ein Einbruch, den Löwen-Trainer Michael Köllner mit den Worten »so etwas habe ich bei Sechzig noch nicht erlebt« beschrieb. Die zutreffende Darstellung der Partie durch den Oberpfälzer: »Wir haben 30 Minuten lang ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, verdient 1:0 geführt und alles dafür getan, hier etwas mitzunehmen. Nach einer halben Stunde haben wir das Spiel dann weggegeben.« Warum das so gekommen ist, wird die Verantwortlichen noch eine Weile beschäftigen.

Vor 11.071 Zuschauern an der Bremer Brücke gingen die Gäste nach mehreren vergebenen Gelegenheiten in Führung. Eine scharfe flache Hereingabe von Yannick Deichmann verpasste im Zentrum Sascha Mölders, doch der hinter ihm auf Position gelaufene Stefan Lex packte aus kurzer Distanz zu und nutzte den Abpraller zum 0:1 (24. Min.). Der Gast aus München habe das Spiel gut entwickelt und verlagert, die Führung sei verdient gewesen, bekannte auch Osnabrücks Trainer Daniel Scherning. Danach kippte plötzlich die Begegnung, die Hausherren bekamen ein spielerisches Übergewicht und markierten durch den wendigen Ba-Muaka Simakala den Ausgleich (39. Min.). Bis zum Pausenpfiff hatten die Münchner weitere bange Momente zu überstehen.

Auch nach dem Seitenwechsel stellte der Zweitliga-Absteiger das sichtlich agilere Team und belohnte sich bereits kurz nach Wiederanpfiff. Einen Eckball von Aaron Opoku köpfte erneut Simakala am kurzen Pfosten zum 2:1 in die Maschen (48. Min.). Den Löwen gelang es bis zum Schlusspfiff nicht mehr, sich aus ihrer passiven Haltung zu befreien. Fünf Minuten vor dem Ende traf nach einem Konterangriff der eingewechselte Felix Higl zum 3:1-Endstand (85. Min.). Das Ergebnis entspricht dem Kräfteverhältnis auf dem Platz.

»In der zweiten Halbzeit haben wir schlecht gespielt, der Gegner hat verdient gewonnen«, erklärte Köllner nach Schlusspfiff. Es hätten bei seinem Team zu viele Dinge gefehlt. »Wir waren nicht mehr richtig auf dem Platz unterwegs.« Warum das so war, »müssen wir uns zu Hause in Ruhe anschauen«. Seine Spieler seien immer einen Schritt zu spät gekommen und hätten nahezu alle taktischen Momente zeitlich falsch gelöst. »Das kenne ich so von der Mannschaft nicht«, zeigte sich Köllner überrascht. Es gelte nun die Länderspielpause am kommenden Wochenende intensiv zu nutzen, um sich im Training »zurückzuarbeiten, damit wir im Heimspiel gegen Duisburg wieder erfolgreich sein können«.

(as)

Artikel vom 07.11.2021
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