Lage im Klinikum Erding "derzeit sehr angespannt"

Erding-Landkreis · Corona-Regeln im Landkreis ab sofort verschärft (Stand: 3.11.)

Der Landkreis wurde von der 4. Corona-Welle erfasst. Foto: LRA ED

Der Landkreis wurde von der 4. Corona-Welle erfasst. Foto: LRA ED

Erding-Landkreis · Zu den bestätigten Covid-19-Fällen im Landkreis Erding sind am Mittowch, 3. November) 62 neue Fälle hinzugekommen. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt damit auf 9.454. Die meisten neuen Fälle wurden in Erding (10) und Taufkirchen (6) gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Erding beträgt nach offiziellen Angaben des RKI 317,5.

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Die Zahl der Genesenen steigt auf 8.698. Damit gelten derzeit 634 Personen als infiziert. In Quarantäne befinden sich derzeit 1101 Personen.

Laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gab es mit Stand in den vergangenen 7 Tagen in Bayern 487 hospitalisierte Fälle und 459 Covid-19-Erkrankte auf Intensivstation. Im Klinikum Landkreis Erding werden derzeit 18 Covid-PatientInnen behandelt, 10 auf der Isolierstation und 8 auf der Intensivstation (8 beatmet).

„Die Lage ist derzeit sehr angespannt. Wir können derzeit auf der Intensivstation keine klare räumliche Trennung mehr zwischen Covid-und Nicht-Covid-PatientInnen gewährleisten. Abverlegungen gestalten sich sehr schwierig.“, so Prof. Dr. Jörg Theisen, stellvertretender Ärztlicher Direktor am Klinikum Landkreis Erding. „Mein Appell ist: Lassen Sie sich impfen – nahezu alle schwerstkranken PatientInnen auf der Intensivstation sind ungeimpft. Mit einer Impfung kann das Risiko eines schweren Erkrankungsverlaufes nachweislich minimiert werden.“

Landrat Martin Bayerstorfer hat die Arbeitsaufnahme des Coronakrisenstabes angeordnet, der ab sofort wieder täglich zusammentritt. Dies geschieht, um die Kliniken im Landkreis Erding und im Zweckverbandsgebiet zu unterstützen und um mit Blick auf das deutlich ansteigende Infektionsgeschehen, weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu eruieren.

Bereits am 04. Oktober wurde Dr. Rainald Kaube erneut als Ärztlicher Leiter Krankenhauskoordinierung für den Rettungszweckverband Erding, Ebersberg und Freising bestellt, um den Kliniken bei der Bewältigung des Patientenaufkommens beizustehen; zusätzlich steht das Landratsamt durchgehend in engem Kontakt mit Dr. Markus Marschall, dem Sprecher des Ärztlichen Kreisverbands Erding.

Das Klinikum wurde bereits zu Beginn der Corona-Pandemie mit zusätzlichen Beatmungsgeräten ausgestattet. Die überwiegend ungeimpften PatientInnen auf der Intensivstation sind aber heute im Vergleich zum Vorjahr deutlich jünger und werden deutlich länger beatmet. Somit ist die Verweildauer insgesamt länger und die Kapazitäten auf der Intensivstation werden zunehmend knapper. Mittlerweile ist zunehmend die Altersgruppe zwischen 40 und 60 und insbesondere auch Menschen ohne Vorerkranken betroffen. Auf den Normalstationen im Klinikum Landkreis Erding und der Klinik Dorfen können nach wie vor sämtliche PatientInnen regulär behandelt werden.

Um aber ein weiteres Ansteigen der behandlungspflichtigen PatientInnen möglichst auf einem noch stemmbaren Niveau zu halten, plant der Landkreis Erding über die von der Staatsregierung beschlossenen Regelungen hinaus, bereits folgende Maßnahmen:

  • Alle Einrichtungen, Veranstaltungen etc., die bisher nach 3G-Regeln zugänglich sind, sind dann nur nach 2G zugänglich (Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind von dieser Regelung ausgenommen). Ausgenommen werden hier die Gastronomie, Beherbergungsunternehmen und körpernahe Dienstleistungen. Hier werden die 3G plus Regel angewandt.
  • FFP-Maskenpflicht gilt dort, wo bisher OP-Maskenpflicht gilt.

„Es besteht jetzt dringender Handlungsbedarf, die Lage ist sehr ernst. Ich danke allen, die sich bisher schon vorbildlich an die Vorgaben gehalten und sich auch zu einer Impfung entschlossen haben. Dies gilt in besonderem Maße für Ärzte und Pflegekräfte, die in diesen Tagen mit besonders großen Herausforderungen konfrontiert sind.“, so Landrat Martin Bayerstorfer

Im Landkreis wurden mittlerweile 170.950 Impfungen verabreicht. 87.600 Menschen sind bereits vollständig geimpft, das sind rund 63,6 Prozent der Bevölkerung des Landkreises. Bei den Über 12-Jährigen liegt die Impfquote bei 71,8 Prozent.

Artikel vom 04.11.2021
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