Nachhaltig bauen für das Klima

Teilabschnitt des Revitalisierungsprojekts Kustermannpark übergeben

Der Kustermannpark liegt an der Rosenheimer Straße, südwestlich des Ostbahnhofs. Foto: Gleb Polovnykov

Der Kustermannpark liegt an der Rosenheimer Straße, südwestlich des Ostbahnhofs. Foto: Gleb Polovnykov

Ramersdorf · Während in Deutschland noch um die Koalition für eine klimafreundlichere Zukunft gerungen wird, setzt die Baubranche bereits entscheidende Zeichen in Sachen Energiewende. Im Münchner Osten zeigt das Beratungs- und Architekturunternehmen CSMM mit der Revitalisierung des Bürokomplexes Kustermannpark, wie groß Energieeinsparungspotenziale sind, wenn statt auf Abriss und Neubau auf Kernsanierung und Nutzung der sogenannten „grauen Energie“ gesetzt wird.

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Rund 12.500 der insgesamt 40.000 Quadratmeter wurden jetzt fertiggestellt und der Stadt München als Mieterin übergeben. So wird der Kustermannpark zum sichtbaren Zeichen für die klimafreundliche Zukunft der Stadt. Auf insgesamt rund 40.000 Quadratmetern entstehen im 1984 erbauten Bürokomplex derzeit revitalisierte Büroflächen. Wo man früher die Entscheidung zum Abriss und Neubau getroffen hat, setzen die auf umweltfreundliche Lösungen spezialisierten Architekten von CSMM auf einen nachhaltigeren „Cradle-to-Cradle“-Ansatz. Das Ziel: Den vor knapp 40 Jahren verwendeten Rohbeton zu erhalten, zu entkernen und neu zu gestalten.

„Alleine im Rohbau stecken 80 Prozent des CO2-Äquivalents“, sagt Timo Brehme, geschäftsführender Gesellschafter von CSMM. „Das zeigt, wie wertvoll und bedeutsam der Beton für die Ökobilanz ist. Es geht nicht nur darum Dämmung und Heizung auf den neuesten Stand zu bringen. Ganzheitlich gedacht ist eine Sanierung sogar klimafreundlicher, als es die vorgeschriebenen Energiestandards beim Neubau derzeit sind.“ Für den nun fertiggestellten und an das Personal- und Organisationsreferat der Stadt übergebenen Abschnitt an der Rosenheimer Straße hat CSMM elf Stockwerke und zwei Untergeschosse entkernt und saniert. Teile der Fassade und die Büroflächen wurden zusätzlich ausgebaut. „Die Stadt München hat glücklicherweise längst erkannt, wie wichtig die Förderung von Revitalisierungsprojekten für das Gelingen der Klimawende ist“, freut sich Timo Brehme. „Mit der Übernahme der neuen Büroräume bestärkt sie uns darin, Bestandsgebäuden auch weiterhin eine zweite Chance zu geben.“

Aktiver Beitrag zum Klimaschutz

Bereits im November 2020 ist das Gebäudeenergiegesetz mit dem Ziel in Kraft getreten, bauenergetische Maßnahmen zu bündeln und die CO2-Emissionen von Gebäuden bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen zu reduzieren. „Die Baubranche kann hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten, indem sie die im vorhandenen Beton von Bestandsgebäuden gebundene graue Energie erhält“, davon ist Timo Brehme überzeugt. „Um die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes zu erreichen, muss die Bauwirtschaft die Revitalisierungsquote des existierenden Gebäudebestands verdreifachen und von eins auf rund drei Prozent erhöhen. Indem wir – wie aktuell im Kustermannpark – einem knapp 40 Jahre alten Bürokomplex ein zweites Leben schenken, leisten wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“.

Artikel vom 13.10.2021
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