Kreisausschuss Erding: Bayernweites Pilotprojekt soll fortgesetzt werden

Erding · Pflegekrisendienst um ein Jahr verlängert

Der Pflegekrisendienst stellt den Anrufern verschiedene Unterstützungsangebote vor, darunter auch der neue Pflegestützpunkt im Landkreis Erding oder die lokalen Nachbarschaftshilfen. Foto: CC0

Der Pflegekrisendienst stellt den Anrufern verschiedene Unterstützungsangebote vor, darunter auch der neue Pflegestützpunkt im Landkreis Erding oder die lokalen Nachbarschaftshilfen. Foto: CC0

Erding · Seit Februar 2021 gibt es im Landkreis den Pflegekrisendienst – der Kreisausschuss hat nun in seiner Sitzung vom 15. September einstimmig beschlossen, ihn um ein weiteres Jahr zu verlängern.

„Der Pflegekrisendienst des Landkreises Erding ist einmalig in Bayern“, so Landrat Martin Bayerstorfer in der Sitzung. „Wir haben damit Pilotcharakter.

Jedes Einzelschicksal, bei dem wir helfen können, ist es wert, dass wir dieses Projekt fortführen.“ Die Zahlen, insbesondere die Steigerungsrate, sprechen ebenfalls dafür, dieses wegweisende Projekt fortzuführen: seit der Gründung am 1. Februar konnten bereits 90 Anrufe verzeichnet werden – 40 davon allein seit Juli, was einer raschen Steigerung entspricht.

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Das BRK als Betreiber und die Gesundheitsregionplus gehen zudem davon aus, dass durch die Corona-Pandemie die volle Kapazität des Pflegekrisendienstes nicht abgerufen werden konnte, da beispielsweise planbare medizinische Eingriffe nicht durchgeführt wurden – auch das wird bestätigt durch die starke Zunahme der Anrufe in den letzten drei Monaten, da die Krankenhäuser seit etwa diesem Zeitraum keine Behandlungen mehr aufgrund der Corona-Pandemie verschieben müssen.

28 der Anrufe kamen aus Kommunen, die an dem Projekt nicht teilnehmen, und 4 weitere sogar außerhalb des Landkreises. Diese wurden nicht abgewiesen, sondern erhielten telefonisch eine umfassende Beratung und es wird versucht die bestmögliche Lösung zu finden. Aus den 58 restlichen Anrufen sind insgesamt 42 direkte Einsätze am Patienten hervorgegangen. Der Landkreis Erding übernimmt insgesamt 40.000 Euro der Kosten für das nächste Jahr, die teilnehmenden Kommunen steuern je Gemeindeeinwohner einen Euro bei. Der Pflegekrisendienst stellt den Anrufern verschiedene Unterstützungsangebote vor, darunter auch der neue Pflegestützpunkt im Landkreis Erding oder die lokalen Nachbarschaftshilfen.

Derzeit beteiligen sich 17 Kommunen am Projekt Pflegekrisendienst: Berglern, Bockhorn, Buch am Buchrain, Eitting, Forstern, Fraunberg, Hohenpolding, Inning am Holz, Kirchberg, Langenpreising, Moosinning, Oberding, Ottenhofen, St. Wolfgang, Steinkirchen, Taufkirchen/Vils und Wörth. Diese erhalten einen Sachstandsbericht zum Pflegekrisendienst. Für das Jahr 2022 wird erneut abgefragt, welche Kommune sich daran beteiligen möchte.

Die CSU-Kreistagsfraktion hat im April 2021 den Antrag gestellt, gegenüber der Bayerischen Staatsregierung sein Interesse an einem weiteren digitalen Gründerzentrum im Bezirk Oberbayern anzumelden. Die SPD-Kreistagsfraktion im Juni 2021 hat dazu zudem einen Ergänzungsantrag eingereicht, der den CSU-Antrag um die Bewerbung für ein Mittelstands-Digital-Zentrum erweitern soll. Für ein digitales Gründerzentrum werden allerdings seitens des Wirtschaftsministeriums keine Fördermittel zur Verfügung gestellt. Mittelstands-Digital-Zentren dagegen werden in der Regel auf Landesebene in Kooperation mit Hochschulen gegründet, nicht von einzelnen Landkreisen.

Die Verwaltung hat daher vorgeschlagen, zunächst regelmäßig einen runden Tisch der Wirtschaftsförderer der Kommunen und Städte im Landratsamt einzuberufen, um gemeinsame Projekte voranzutreiben und passende Angebote für die Unternehmen vor Ort zu erarbeiten. Der Kreisausschuss stimmte diesem Vorschlag zu.

Die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau inklusive der Dreifach-Turnhalle am Anne-Frank-Gymnasium schreitet voran. Sondierungsbohrungen haben ergeben, dass als obere Erdschicht sehr weicher Boden vorkommt.

Auf Grund der benachbarten einsturzgefährdeten Kirche Hl. Blut muss zudem nach dem Abriss der alten Sporthalle ein Spezialverbau zur Anwendung kommen, um so erschütterungsarm wie möglich zu bauen. Hinzu kommen weitere Mehrkosten auf Grund der aktuellen Marktsituation sowie der Corona-Pandemie. Dies führt dazu, dass sich die Gesamtkosten für das Bauprojekt von bislang knapp 32,0 Millionen Euro (inkl. Honorare) auf 36,1 Millionen Euro erhöhen. Durch die aufwändigeren Maßnahmen gehen die Architekten nun von einer Fertigstellung der Dreifach-Sporthalle im Frühjahr 2024 aus. Der Kreisausschuss nahm die Mehrkosten sowie den neuen Terminplan zustimmend zur Kenntnis und beschloss, dem Kreistag zu empfehlen, den Mehrkosten für das Bauprojekt zuzustimmen.

Artikel vom 16.09.2021
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