Geschichte & Geschichten

Tag des offenen Denkmals heuer im Ebersberger Forst

Der Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag, 12. September, um 10 Uhr am Museum Wald und Umwelt eröffnet. Die Eisenbahn der Faschingsgesellschaft Ebersberg fährt mit vier Waggons alle Stationen rund um das Forsthaus Hubertus an. F: sd / VA

Der Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag, 12. September, um 10 Uhr am Museum Wald und Umwelt eröffnet. Die Eisenbahn der Faschingsgesellschaft Ebersberg fährt mit vier Waggons alle Stationen rund um das Forsthaus Hubertus an. F: sd / VA

Ebersberg · Dieses Jahr wird der alljährliche Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 12. September, im Ebersberger Forst durchgeführt. Das Programm beginnt um 10 Uhr und endet um 17 Uhr. Hauptstationen, die auch mit dem Auto erreichbar sind, sind das Museum Wald und Umwelt, das Forsthaus Hubertus mit dem Forsthaus Diana sowie die Sauschütt.

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An diesen Stationen ist dann auch für das leibliche Wohl gesorgt und sogar Volksmusikgruppen spielen auf.

Da die Wege im Forst ganz schön weit sein können, fährt „Josefine“, der Zug der Faschingsgesellschaft Ebersberg mit vier Waggons alle Stationen rund um das Forsthaus Hubertus an. Zusteigen können alle Gäste überall kostenlos. An den einzelnen Stationen warten 30 sachkundige Gästeführer und Forstleute mit kurzen Wanderungen, Präsentationen und Vorträgen zu den verschiedensten historischen oder naturkundlichen Themen:

Die stv. Ebersberger Bürgermeisterin, Lakhena Leng, eröffnet den Thementag um 10 Uhr am Museum Wald und Umwelt als Veranstalter. Hier mit dabei: Landrat Robert Niedergesäß, Altbürgermeister Walter Brilmayer und Hannes Müller, Chef des Museums Wald und Umwelt. Im Mittelpunkt steht die Entstehung des Museums, seine wechselvolle Geschichte bis hin zum Brand, seine Angebote, Höhepunkte und künftige Schwerpunkte. Schorsch Schuder erzählt von der frühen Besiedelung des Waldes. Aber auch vom Aussichtsturm, der ihm als Vorsitzender des Verschönerungsvereins, der ihn erbaut hat, besonders am Herzen liegt.

Vom Museum "dampft" Josefine um 11.30 Uhr ab in den Ebersberger Forst und der Schwerpunkt verlagert sich zum Forsthaus Hubertus. Mit dem Zug lassen sich alle Höhepunkte um das Forsthaus Hubertus erreichen. Dort präsentiert Dr. Utschig den Seegrasstadel, den viele nur als Steueroase kennen. Hier wurde bis in die 60ger Jahre Seegras im Wald geerntet. Daraus wurden Matratzen hergestellt. Sepp Litzlbeck hat diese Arbeit als junger Mann noch selbst gemacht und führt sie vor. Der Förster Walter Zwirgelmaier widmet sich den Themen Waldwirtschaft und Klimawandel. Die 82jährige Resi Geiger hat als junges Mädchen im Wald gearbeitet und Bäume im Akkord gepflanzt. Sie erzählt von der Arbeit und dem Leben im Wald.

Kreisheimatpfleger Sepp Huber bringt seinen selbst hergerichteten Eicher-Bulldog mit, präsentiert alte forstwirtschaftliche Geräte, wobei sich deren Aufgaben dem modernen Betrachter nicht auf den ersten Blick erschließen. Außerdem gibt Sepp Einblicke, wie das mit dem Sensen richtig gemacht wird. Peter Kees präsentiert sein neuestes Kunstprojekt, das das letzte Zitat des bayerischen Königs Ludwig III. aufgreift.

Roswitha Hülser, bei den Stadtführungen oft als Hofwirtin oder auch Hexe unterwegs, zeigt verblüffende Zaubereien. Die Kräuterfrau und Schamanin Gabi Adermayer führt durch die Geheimnisse der heilenden und wohlschmeckenden Kräuter ein und zeigt auch den Waldbadeweg, der am Forsthaus beginnt. Im Wald führen Ursel Kunz und Madeleine Oelmann zu den Hügelgräbern, die man gar nicht so leicht findet, und erklären die geschichtliche Entwicklung des Waldes.

An der Hubertuskapelle wartet die langjährige Ebersberger Archivarin Antje Berberich um die Geschichten der weißen Frau zu erzählen, der sie in einem Hörstück schon ihre Stimme geliehen hat. Auch der geheimnisvolle Brunnen im Forst wird zum Thema: Wer hat wann und warum einen tiefen Brunnen in der Mitte des Forstes gebaut? Kreisheimatpfleger Thomas Warg, Kreisarchivar Bernhard Schäfer und Stadtführer Robert Bauer fassen vor Ort zusammen, was man bisher weiß. Denn im Oktober kommen die Archäologen und beginnen mit der wissenschaftlichen Erforschung.

Das wunderschöne Biotop des Antoniweihers lädt zum Spaziergang ein. Aber Führungen sind hier nicht geplant. Die gibt es aber am Forsthaus Diana: In fünfter Generation stellt die Familie Perfler Holzkohle nach alter Tradition her. Max Perfler gibt Einblicke.

Daneben zeigt Kreisheimatpflegerin Dr. Natascha Niemaier-Wasserer das denkmalgeschützte Forsthaus Diana. Allerdings nur von außen. Denn es ist noch bewohnt. Hier präsentiert sich auch die Schlossbrauerei Ebersberg der Familie Otter mit Bier und alkoholfreien Getränken. Denn auch das Thema Bier hat viel mit Nachhaltigkeit zu tun, mit dem Kloster und damit mit dem Forst. Hierzu gibt der Stadtführer Wolfgang Oppler Einblicke. Ebenso wie zum Thema „Sagen und Mythen um den Ebersberger Forst. Denn davon gibt es einige.

Um 15 Uhr verlagert sich der Schauplatz der Darbietungen noch einmal: in die Sauschütt. Hier stellt Ursel Kunz die Römerstrasse vor. Und Rudi Schierl, der in der Sauschütt aufgewachsen ist, erzählt von seiner Kindheit im Wald. Zusammen mit seinem 99jährigen Vater Rudolf Schierl, der hier von 1956 bis 1985 als Revierförster tätig war.

Die musikalische Umrahmung an allen Hauptstationen hat Kreisheimatpfleger Sepp Huber organisiert. Es spielen die "Roaner Blasmusi", die "Neie Welt" Zirchmusi und die Jakobneuhartinger Zithermusi.

Eingeladen sind alle Gäste auch mit dem Radl zu kommen. In geführten Radtouren werden alle Stationen des Tages angesteuert. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen sowie die Fahrt mit dem Zug sind kostenlos. Nur Speisen und Getränke müssen gekauft werden. Das offizielle Programm endet um 17 Uhr.

Der Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Fast 4.000 historische Bauwerke und Veranstaltungen lassen sich beim Tag des offenen Denkmals am 12. September bundesweit entdecken – vor Ort und per Mausklick im Internet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die das Kulturevent bundesweit koordiniert, veröffentlicht das Online-Programm im neuen Design unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm

Artikel vom 10.09.2021
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