Preis ermöglicht Neuerwerbung eines Gemäldes

Dieter-Krieg-Preis dotiert mit 15.000 Euro wird ans Lenbachhaus verliehen

Michaela Eichwald Werk "Durchseelung der Arbeit" aus dem Jahr 2020. Foto: Lenbachhaus

Michaela Eichwald Werk "Durchseelung der Arbeit" aus dem Jahr 2020. Foto: Lenbachhaus

München · Der Dieter-Krieg-Preis „Allen Malern herzlichen Dank“ wird in 2021 an die Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München verliehen. Der von der Stiftung Dieter Krieg ausgerichtete Preis ermöglicht dem Lenbachhaus die Neuerwerbung eines Gemäldes von Michaela Eichwald aus der aktuellen Ausstellung im Kunstbau.

Die im Jahr 2004 in München begründete Stiftung Dieter Krieg widmet sich der Wahrung und Vermittlung des malerischen Werks von Dieter Krieg (1937–2005). Als Teil ihrer Aufgabe versteht die Stiftung die Förderung von Museen und deren Sammlungen im Bereich Malerei. Alle drei Jahre verleiht sie den mit 15.000 EUR dotierten Dieter-Krieg-Preis, der an einen Ankauf gebunden ist.

Das Lenbachhaus freut sich außerordentlich, dass es Dank der Zuwendung der Stiftung das Gemälde Durchseelung der Arbeit (2020) von Michaela Eichwald für seine Sammlung erwerben konnte. Das Werk, dessen Titel auf die jüdisch-französische Philosophin und Sozialrevolutionärin Simone Weil zurück geht, ist anlässlich der aktuellen Ausstellung Eichwalds im Kunstbau entstanden (bis 12. September 2021). Dieser Neuzugang stärkt den Bestand zeitgenössischer Malerei des Lenbachhauses, zu dem bereits vier Werke Eichwalds aus früheren Schaffensphasen zählen.

Eichwald beschreibt ihren künstlerischen Ansatz in einem Interview folgenderweise: "Mehr Unabgesichertes versuchsweise äußern. Mehr Leben, mehr Ausdruck, mehr Unverständlichkeit". Ihre Malereien entziehen sich vereinfachenden Kategorisierungen wie abstrakt oder gegenständlich, gestisch oder konzeptuell und formulieren einen eigenen malerischen Weg. Diesem zugrunde liegt Eichwalds profunde Kenntnis der Malereigeschichte, die sie in ihren Werken mitunter spielerisch zitiert. Ein produktives Streunen zwischen den Disziplinen – Malerei, Skulptur, Text, Fotografie – zeichnet ihre Arbeit aus. Die Bedeutung des Schreibens wird unter anderem in ihren ungewöhnlichen und beredten Werktiteln augenfällig, für sie sie aus unterschiedlichen Quellen von mittelalterlicher Mystik über zeitgenössische Lyrik schöpft.

Michaela Eichwald wurde 1967 in Gummersbach geboren. Ab 1987 studierte sie in Köln Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte und deutsche Philologie, seit 2008 lebt sie in Berlin. Monografische Ausstellungen zu ihrem Werk fanden unter anderem statt am Palais de Tokyo in Paris, dem Kunstverein Schwerin, dem Kunstverein Aachen sowie, zuletzt, dem Walker Art Center in Minneapolis.

Eichwald war in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, z.B. The Forever Now am Museum of Modern Art, New York, Painting 2.0. am Museum Brandhorst in München und dem Museum Moderner Kunst (Mumok) in Wien, Gebärden und Ausdruck, Halle für Kunst Lüneburg und der Rennes Biennale.

Eichwalds Ausstellung am Lenbachhaus ist ihre erste museale Einzelausstellung und entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Basel, wo sie vom 9. Oktober 2021 bis zum 8. Januar 2022 zu sehen sein wird.

Artikel vom 12.08.2021
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