Hilfe zur Selbsthilfe

Moosacherin gründet Hilfsprojekt für Frauen & Kinder in Uganda

Aktuell ist der gemeinnützige Verein "Joint Efforts - Gemeinsam mit Uganda" auf der Suche nach Paten, die die Schulgebühren für ugandische Kinder und Jugendliche übernehmen. Foto links: Stefanie Aeschbach und Furaha John Bosco setzen sich ein. F: Priv.

Aktuell ist der gemeinnützige Verein "Joint Efforts - Gemeinsam mit Uganda" auf der Suche nach Paten, die die Schulgebühren für ugandische Kinder und Jugendliche übernehmen. Foto links: Stefanie Aeschbach und Furaha John Bosco setzen sich ein. F: Priv.

Moosach · Den Menschen direkt vor Ort zu helfen, das ist das Ziel des Vereins „Joint Efforts – gemeinsam mit Uganda e.V.“, den Stefanie Aeschbach Anfang des Jahres gegründet hat. „Da ich seit 22 Jahren afrikanisch tanze und im Februar 2020 mit den Frauen aus meiner Tanzgruppe in Uganda war, habe ich die Idee entwickelt, den Verein zu gründen“, erzählt die 55-Jährige aus Moosach.

„Wir hatten eine unbeschreibliche Zeit in Uganda, haben mit den Menschen getanzt, Waisenkinder besucht und mit ihnen getrommelt und getanzt. Wir haben wundervolle Leute kennengelernt.“

Mit einem davon habe sie sich so gut verstanden, dass im Laufe der Zeit die Idee aufkam, Geld für die Menschen in Uganda zu sammeln. „Er ist nach wie vor mein Ansprechpartner vor Ort“, erzählt Stefanie Aeschbach. „Im Land gab es aufgrund der Corona-Pandemie einen sehr strikten Lockdown. Es fuhren keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Motorradtaxis mehr und die Kleinhändler durften nichts mehr verkaufen. Das war für die Menschen eine sehr dramatische Situation.“

Mit dem Spendengeld hat der Verein inzwischen in der Nähe von Jinja zwei Grundstücke erworben. „Wir möchten vor allem alleinerziehende Frauen unterstützen. Viele können sich die Schulgebühren für ihre Kinder nicht leisten“, so Stefanie Aeschbach. Auf den Grundstücken können die Frauen Gemüse für sich oder zum Verkauf anbauen. „In dem kleinen Ort in der Nähe von Jinja haben wir mit den 25 alleinerziehenden Frauen einen sogenannten Saving-Circle gegründet. Hier sparen die Frauen gemeinsam kleinste Summen – sie haben selbst einen Betrag von 23 Cent festgelegt – und können auch kleine Summen – in der Regel sind das zwischen vier und sieben Euro – ausleihen.“

Von Seiten des Vereins sammele man weiter Geld, um die geplanten Projekte wie Schulungen und ein Projekt zum Erlernen von Viehzucht und Landwirtschaft aufzubauen. „Dazu brauchen wir Saatgut und Geräte. Außerdem würden wir gerne ab und zu einen Arzt in das Dorf schicken, um einmal alle untersuchen zu lassen und bei Bedarf zu behandeln. Die Helfer vom Saving-Circle wollen wir auch ein wenig finanziell unterstützen. Sie reisen jede Woche an und machen sich viel Arbeit“, erklärt die Gründerin von „Joint Efforts – gemeinsam mit Uganda e.V.“ weiter.

Für sie sei immer klar gewesen, dass sie helfen wolle, erzählt Stefanie Aeschbach. „Die Menschen in Uganda haben mich sehr angerührt. Für mich hat sich durch meinen Aufenthalt dort definitiv etwas verändert. Deshalb wollte ich auch ein festes Projekt. Und zusammen mit meinem Ansprechpartner vor Ort habe ich es immer weiter vorangetrieben. Mit meiner Hilfe möchte ich dazu beitragen, die Welt zumindest ein bisschen gerechter zu machen.“ Aktuell ist der Verein im Übrigen auch auf der Suche nach Paten, die die Schulgebühren für die Kinder übernehmen oder aber durch kleine Spenden dazu beitragen, die Schulgebühren gemeinsam mit anderen zu schultern. „Durch Corona hat sich die finanzielle Situation der Familien leider noch einmal verschlechtert“, weiß die 55-jährige Moosacherin.

Ihren Angaben zufolge betragen die Schulgebühren vor Ort für die jüngeren Kinder 46 Euro plus zwölf Euro für die Uniform sowie zusätzlich 23 Euro Essensgeld im Trimester (nach aktuellem Tageskurs). „Die älteren Kinder müssen zirka 69 Euro Schulgebühren bezahlen. Das heißt, viele Kinder können gar nicht mehr zur Schule gehen.“ Mit jeder noch so kleinen Spende kann man dazu beitragen, Kindern die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Für alle Paten sei angedacht, einen persönlichen Kontakt durch Briefe oder Bilder herzustellen.

„Wir wissen, wie wichtig es für die Kinder ist, zu wissen, dass es da jemanden gibt, der sich für sie interessiert.“ Und auch, wer alte Laptops oder Handys hat, die nicht mehr gebraucht werden, kann sie an „Joint Efforts – gemeinsam mit Uganda e.V.“ spenden. „Wir brauchen sie dringend für unsere Freunde in Uganda, damit sie die Abrechnungen und Planungen machen und uns viele Fotos schicken können“, betont sie.

Weitere Informationen erteilt Stefanie Aeschbach per E-Mail an steffi.aeschbach@gmx.de Zudem informiert der gemeinnützige Verein über seinen Instagram-Account: joint_efforts_family_support über die Arbeit vor Ort. sb

Artikel vom 11.08.2021
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