"Da müssen wir doch etwas tun"

BRK, Johanniter und THW schickten Fachkräfte in die Katastrophengebiete

Freisinger THW-Helfer waren maßgeblich am Brückenbau über die Ahr beteiligt. Foto: THW

Freisinger THW-Helfer waren maßgeblich am Brückenbau über die Ahr beteiligt. Foto: THW

Erding/Freising · Angesichts der Flutkatastrophe entsandten viele Hilfsorganisationen ihre Fachkräfte - so auch das BRK-Kriseninterventionsteam Erding-Freising (Psychosoziale Notfallversorgung, PSNV), Helfer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung der Johanniter aus Allershausen sowie das THW Freising.

Vom BRK packten Dr. Birgit Wahl als Leiterin PSNV für das Kontingent aus Bayern, Sarah Haux als Psychosoziale Fachkraft m. sc., als Gruppenführerin Iris Menzinger und als Facheinsatzkräfte PSNV Monika Knöferl, Sven Haarkötter, Florian Strömsdörfer und Lukas Wildmoser ihre Taschen.

"Da müssen wir doch etwas tun. Bei einer Katastrophe von diesem Ausmaß hilft jeder jedem", so Fachdienstleiter Lukas Wildmoser. Die Erdinger und Freisinger Rotkreuzler sind Teil der 150 PSNV-Kräfte aus der ganzen Bundesrepublik. Sie betreuen in Bad Neuenahr-Ahrweiler Betroffene. Am schlimmsten ist für die Menschen die Hilflosigkeit. Viele waren in ihrem Haus gefangen und konnten nicht helfen, weil sie sonst selber zu Schaden gekommen wären. Auch bei den Rettungskräften zehrt der Einsatz sehr an den Kräften. Mit das Schlimmste: Helfen wollen - und nicht können. Andere sind der totalen Erschöpfung nahe. Zurück in Erding erklärten alle, sie würden sich sofort wieder zur Verfügung stellen. Iris Menzinger brachte es jedoch auf den Punkt: "Die wahren Helden sind die Menschen vor Ort."

Auch die Johanniter-Unfall-Hilfe aus Allershausen schickte sieben Helferinnen und Helfer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung nach Rheinland-Pfalz. Sie lösten das Hilfeleistungskontingent Mittelfranken ab. Laut Johanniter-Ortsbeauftragte Heinrich Märkl kümmerte sich die SEG um die Betreuung der Einsatzkräfte und half überall, wo sie eingesetzt wurde.

"Wir helfen überall, wo wir eingesetzt werden"

Brückenbauer des Freisinger THW kamen am Samstag, 31. Juli, von ihrem sechstägigen Einsatz aus Bad Neuenahr-Ahrweiler zurück, wo sie mitarbeiteten, mit drei anderen Gruppen eine Behelfsbrücke über die Ahr zu errichten. Diese Brücke ist die größte jemals vom THW gebaute D-Behelfsbrücke. 60 Einsatzkräfte arbeiteten in zwei Schichten, zu Spitzenzeiten parallel mit vier Kränen.

THWler waren sechs Tage im Einsatz

Der Gruppenführer der Fachgruppe Brückenbau, Florian Wigger: "Teamwork und Motivation waren überragend, nur so war schnelle Hilfe möglich! Hoffnung hat uns die riesige Hilfsbereitschaft aller gemacht. Wir konnten große Fortschritte bei den Aufräumarbeiten sehen, die den Weg für einen Neuanfang ebnen." Martin Kürzinger, langjähriger Fachhelfer, ist besonders von der überregionalen, gemeinsamen Arbeit beeindruckt: "Die Zusammenarbeit mit allen Ortsverbänden war super!!" Hannes Reichlmaier hat besonders intensiv erlebt, wie wichtig diese Arbeit für Betroffene ist: "Brücken verbinden Menschen! Viele wären am liebsten schon über die halb fertige Brücke gelaufen, um irgendwie ans andere Ufer zu kommen."

Aktuell befinden sich immer noch 20 Helfer aus dem Ortsverband Freising im Einsatz in Rheinland-Pfalz.

Artikel vom 05.08.2021
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